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1068 - Rückkehr in die Hölle

Titel: 1068 - Rückkehr in die Hölle
Autoren: Unbekannt
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und rutschte in einer mächtigen Staubwolke den Hang hinab. Über den Helmfunk kam wildes Stimmengewirr. Perry sah, wie vier, fünf Mann dem Unglücklichen folgten.
    Er sah sich um. Aus seiner Höhe überblickte er das Gelände bis hin zu dem mächtigen Trümmerberg, der sich vor dem zentralen Platz auftürmte. Er wußte, wer für die Detonation des Roboters verantwortlich war. Er hatte genug ähnlicher Ereignisse an Bord der DAN PICOT erlebt. Aber er wollte seiner Sache sicher sein. Mit Höchstbeschleunigung bewegte er sich in Richtung des Platzes, den sie vor kaum einer halben Stunde verlassen hatten. Aufmerksam und mit Besorgnis hörte er auf die Stimmen, die in seinem Helmempfänger erklangen. Der Mann, der sich hinter dem Roboter bewegt hatte, war verletzt, aber seine Schutzmontur war dicht geblieben. Der unheimliche Gegner schien keinen weiteren Anschlag geplant zu haben. Gucky und Fellmer Lloyd waren auf die mentale Strahlung des Fremden eingespielt. Sie meldeten sich sofort, wenn sie Impulse registrierten, die auf eine Gefahr hindeuteten - und dennoch zu spät, wie der Fall des zerstörten Roboters bewies.
    Perry schoß dicht über die Kuppe des mächtigen Schuttbergs hinweg. Als er sah, was sich drunten auf dem Platz inzwischen getan hatte, bremste er abrupt ab und trieb langsam auf das würfelförmige metallene Gebäude zu.
    Zwei Luken hatten sich geöffnet - die beiden oberen. Die Bahren waren nach vorne geglitten und hingen so weit aus den Röhren heraus, daß sie nach unten abzukippen drohten. Die beiden Androidenkörper waren in Bewegung! Sie hatten die dicken Schädel erhoben und bewegten sie pendelnd hin und her - wie eine Schlange, die ihren Gegner zu identifizieren sucht.
    Perry landete auf dem Dach. Er verstand zu wenig von der Vorgehensweise der Androiden, um zu wissen, ob er sich selbst in Gefahr befand. Bisher hatte sich ihre Zerstörungswut an Maschinen ausgetobt. Er löste den Kombistrahler vom Gürtel und schaltete ihn auf Schock-Modus. Da hörte er hinter sich ein halblautes Fauchen wie von einem heftigen Windstoß. Er wandte sich um und erblickte den Ilt, der in diesem Augenblick materialisiert war.
    „Im Augenblick besteht keine Gefahr", stieß er hastig hervor. „Ihre Bewußtseine sind nur minimal aktiv. Wahrscheinlich suchen sie nach einem neuen Ziel."
    Perry brachte die Waffe in Anschlag, aber Gucky machte eine abwehrende Geste.
    „Jetzt noch nicht", bat er. „Gib mir noch ein paar Augenblicke Zeit, ihre Denkmuster zu sortieren. Ich warne dich, wenn..."
    „Sind es dieselben?" fiel ihm Perry ins Wort.
    „Ja, eindeutig. Dieselben zwei Bewußtseine wie an Bord der DAN PICOT und im Kommandostand des Dreimann-Jägers."
    Perry fühlte den leisen Schauder, der ihm über den Rücken strich, als er die Schlußfolgerungen überdachte, die aus dieser Beobachtung gezogen werden mußten. Gewiß hatten die zwei reglosen Androidenkörper das Wrack des Jägers nicht verlassen und waren hier herabgeeilt, um sich in den Röhren des metallenen Würfels zu verbergen.
    Sie befanden sich nach wie vor droben in den Trümmern des abgestürzten Fahrzeugs.
    Nur die Bewußtseine, die sie beseelt hatten, waren in die Unterwelt vorgedrungen und hatten in zweien der vier synthetischen Gestalten, die hier gelagert wurden, neue Wirtskörper gefunden. Bewußtseinstransfer! Wie sollte man sich gegen Wesen schützen, die ihre Bewußtseine nach Belieben von einem Körper in den anderen versetzen konnten?
    „Vorsicht!" zischte Gucky. „Sie haben etwas gefunden."
    Die pendelnde Bewegung der Androidenschädel hatte aufgehört. Die beiden Krabbenwesen hatten sich auf den Armen in die Höhe gestemmt und verharrten reglos. Acht Augen sahen mit starrem Blick in die Ferne, als sei dort eine Erscheinung entstanden, die ihre Aufmerksamkeit fesselte.
    „Jetzt!" sagte der Mausbiber.
    Perrys Finger senkte sich auf den Auslöser. Die Narkosekammer der Kombiwaffe entlud sich mit hellem, zornigem Summen. Die Körper der beiden Androiden sackten in sich zusammen und blieben reglos auf den Bahren liegen. Ein paar Sekunden vergingen. Dann setzten sich die Bahren in Bewegung. Sie glitten in die Röhren hinein.
    Die Luken schlossen sich mit dumpfem Knall.
    „Nichts mehr", sagte Gucky nach einer Weile. „Ihre Bewußtseine sind wie leergebrannt. Das war seltsam."
    „Was war seltsam?" fragte Perry.
    „Ich möchte wetten, daß sie den Geist aufgaben, bevor der Schockstrahl sie traf", antwortete der Ilt. „Nur eine Hundertstelsekunde
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