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1068 - Rückkehr in die Hölle

Titel: 1068 - Rückkehr in die Hölle
Autoren: Unbekannt
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Kriechschwämme als Wirte zu benützen. Rollschwämme unterscheiden sich grundsätzlich nicht von ihren kleineren Artgenossen, den Kriechschwämmen. Ich nehme an, daß sie zu wachsen und sich zu ihrer außerordentlichen Größe auszudehnen beginnen, sobald eine Amöbe sich in ihnen einnistet. Oh, übrigens: die Amöben vermehren sich durch Deponieren eines Teils ihrer Körpersubstanz, vermutlich mehrmals während ihrer Lebensdauer, in einem für die Aufzucht des Nachwuchses geeigneten Gelände. Und wenn wir schon dabei sind: die Lebensdauer einer Amöbe und ihres Wirtskörpers beträgt nur ein paar Wochen unserer Zeitrechnung."
    Er machte eine kurze Pause und lächelte ein wenig verlegen.
    „Ich wollte, Nikki wäre hier, um diesen Teil zu hören", fuhr er fort. „Sie sorgt sich sehr um die Lebewesen fremder Welten. Ein Teil der Ur-Amöben machte den Exodus aus den erkaltenden Meeren offenbar nicht mit. Sie blieben, wo sie waren. Infolge der Unbilden einer feindlichen Umwelt verloren sie im Lauf der Jahrtausende ihre Intelligenz, aber nicht die Fähigkeit, sich zu einem Wesen höherer Ordnung zusammenzuschließen.
    Ein solches Wesen war der Rochen, der vor der unterseeischen Kuppel beobachtet wurde. Der Lärm des Schallgenerators machte ihm zu schaffen, also löste er sich in seine Bestandteile auf. Ich bin jedoch überzeugt, daß die Teile sich längst wieder zusammengefunden haben und derselbe Riesenrochen, der Nikki so beschäftigt, wie zuvor durch die Tiefen des Ammoniaksees schwebt."
     
    *
     
    „Geoffry", sagte Perry Rhodan freundlich, „ich sehe deinen roten Augen an, daß du uns in nächster Zukunft aus den Latschen kippen wirst. Wie wär's, wenn wir auf das Wesentliche zu sprechen kommen?"
    Geoffry Waringer fühlte sich zu zerschlagen, als daß er mit seiner üblichen Feststellung hätte reagieren können, auch das scheinbar Unwesentliche sei von Bedeutung. Er zog mit müder Geste aus den Taschen seiner Montur ein kleines, gläsernes Röhrchen hervor und hielt es gegen das Licht. Das winzige Gefäß enthielt eine lichtgraue Flüssigkeit.
    „Das", sagte er, „stammt aus dem See. Ich entnahm die Probe, während du mit der Suche nach Gucky beschäftigt warst. Ich habe die Flüssigkeit analysiert. Sie besteht aus Ammoniak, mit Verunreinigungen unbedeutender Zusammensetzung." Er schwieg eine Sekunde und begann dann von neuem: „Das ist alles! Chemikalien, die uns bekannt sind, und sonst nichts. Keine mentale Komponente, keine Spur von Bewußtsein - absolut nichts!"
    „Dasselbe Ergebnis wurde bei der Untersuchung der Gesteinsproben vom Felsen erzielt", bemerkte Carfesch mit sanfter Stimme.
    Perry sah vor sich hin. Eine Minute verstrich, ohne daß jemand ein Wort sprach.
    „Und doch!" sagte Perry schließlich und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    „Die Telepathen spüren die Strahlung, die vom Felsen und vom See ausgehen. Ihr beide wißt, wie es Gucky ergangen ist. Der See betrachtete ihn als unerwünschten Eindringling und versuchte, ihn zu vernichten."
    „Aber dann kamst du!" sagte Carfesch.
    „Ja, dann kam ich", bestätigte Perry und wischte sich mit fahriger Bewegung über die Stirn. „Dann kam ich und schrie: „Ich bin ein Ritter der Tiefe!"
    „Und der Spuk verschwand."
    „Der Spuk verschwand. Genau wie damals, als Jen Salik und ich in den Gravitationstrichter vordrangen und uns zur Schau stellten - nur damit die unheimliche Macht, die sich hinter all diesem verbirgt, unseren Ritterstatus erkennen konnte."
    Geoffry nickte müde.
    „Ich habe weidlich darüber nachgedacht", sagte er. „Ich kann euch ein paar hohle Worte anbieten, mehr nicht."
    Ein verbissenes Grinsen erschien auf Perrys Gesicht. „Laß uns die Hohlheit hören", forderte er den Wissenschaftler auf.
    „Wir sind seit unserem ersten Vorstoß in den Sternhaufen M3 einer Reihe von seltsamen Objekten begegnet: einem Felsen, einem See, einem Vulkan, einer Serie von Lebensbäumen und einer Verladebrücke. Aufgrund unserer bisherigen Beobachtungen bleibt uns nichts anderes übrig, als zu schließen, daß alle diese Objekte mehr sind, als sie zu sein scheinen.
    Sie beherbergen, wie wir inzwischen wissen, eine undefinierbare Mentalquelle. Über ihre Identität können Spekulationen angestellt werden, mehr nicht. Die Mentalquellen sind offenbar mit einem gewissen Wahrnehmungsvermögen begabt - siehe das Verhalten des Sees. Und sie sind in der Lage, sich mit den Mitteln, die ihnen ihre Behausung auf natürliche Weise zur
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