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1066 - Avalons Riesen

1066 - Avalons Riesen

Titel: 1066 - Avalons Riesen
Autoren: Jason Dark
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Zugleich mit diesem Geräusch hatte er einen Gegenstand zertreten, der knirschend unter ihm zusammengebrochen war.
    Bill stieß mich an. »Ich muß ihn stoppen. Ich muß ihn einfach killen, bevor er die Menschen verschlingt!«
    Was wir hier erlebten, kam einer seelischen Grausamkeit bereits sehr nahe. Einerseits interessierte uns Nadine Berger, andererseits durften wir den dritten Riesen nicht aus den Augen lassen. Er war für uns, um ihn kümmerten sich die Geister der Ritter nicht.
    »Hast du mich verstanden, John?«
    »Ja, verdammt!«
    Bill zerrte die Waffe hervor. Er hielt sie mir entgegen. »Noch mal, das ist die einzige Chance!« erklärte er mit fester Stimme. »Der Riese ist uns überlassen worden, nur uns. Du weiß, wie ich zu Nadine stehe, aber wir können nicht hin. Das muß sie allein durchstehen!«
    »Sie wird es auch!«
    »Gut, kommst du mit?«
    »Nein, noch nicht.« Ich deutete zum Hügel rüber. »Ich möchte sehen, ob sie es schafft!«
    Der Reporter schaute mich sekundenlang an, bevor er nickte.
    »Okay, du hast recht aus deiner Sicht. Ich muß ihn mir holen.«
    »Viel Glück«, sagte ich.
    Bill gab keine Antwort. Er drehte sich in dem Augenblick um und lief weg, als wieder dieses verdammte Krachen und Bersten ertönte.
    Der Riese setzte seinen Amoklauf fort…
    ***
    Wieder war dieser verdammte Augenblick entstanden, bei dem ich nicht wußte, wie ich mich fühlen sollte. Ich konnte einfach nicht sagen, ob es richtig war, Bill allein zu lassen und mich darum zu kümmern, was am Tor passierte. Ich mußte es in Kauf nehmen. Ich hatte mich entschieden, denn auch dort bahnte sich eine Entscheidung an.
    Noch standen die Giganten. Kolosse. Unförmig und trotzdem nicht steif. Sie drehten sich, sie hatten ihre Arme halb angehoben, und sie stießen die schweren Fäuste immer genau dorthin, wo sich auch ihre Gegner aufhielten.
    Die Ritter saßen auf ihren Pferden. Gegen den dunklen Hintergrund hoben sie sich deutlich ab. Aus der Entfernung gesehen wirkten sie nicht einmal unbedingt wie Geister. Ich sah sie fast als normale Menschen, denn sie führten ihre Pferde, sie drehten sich um die Hand, und sie drängten sich gegen die beiden Riesen.
    Nadine lag auf dem Boden. Sie wurde nicht mehr bewacht.
    Manchmal richtete sie sich auch auf, um zu schauen, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe abspielte.
    Da bekam sie dann die Angriffe der Riesen mit, die mit bloßen Fäusten versuchten, die Ritter von ihren Pferden zu schlagen.
    Sie trafen auch.
    Aber sie erzielten keinen Erfolg. Mit normalen Waffen gegen Geistwesen zu kämpfen, das war so gut wie unmöglich, und so glichen die Attacken auch mehr einem Schattenboxen.
    Immer wieder hieben sie hindurch. Schlugen Luftlöcher und ließen sich von den Rittern bedrängen. Nicht weg vom Tor, sondern immer mehr auf den Eingang zu.
    Nadine tat das einzig Richtige. Kriechend brachte sie sich in relative Sicherheit. Bäuchlings glitt sie über den Boden, doch ihr Ziel war nicht das Tor zu Avalon.
    Dort versperrten ihr die Giganten den Weg. Sie hatten sich gefunden, sie standen nebeneinander, sie deckten mit ihren Körpern den Eingang ab, um keinen hindurchzulassen.
    So sah es für mich, den Zuschauer, aus. Ich wußte allerdings, daß die Geisterritter andere Pläne hatten.
    Sie wollten die Riesen zurückdrängen, hinein nach Avalon, wo sie hergekommen waren.
    Sie stießen mit den Waffen zu.
    Lanzen rasten gegen die Körper. Drangen ein. Schwerter wurden geschwungen, wenn sich die Geisterritter von der Seite her dem Ziel näherten. Sie brachten sich dabei in aussichtsreiche Positionen, damit die Riesen den Schwertstreichen auch nicht entwischen konnten.
    Von meinem Standort aus war es unmöglich, zu erkennen, ob die Waffen echt waren. Jedenfalls rissen sie Wunden in die nackten Körper der Giganten.
    Bei jedem Treffer sah ich für einen winzigen Moment das leichte Aufblitzen. Immer ein grünweißes Schimmern, wenn der Kontakt geschaffen worden war.
    Danach zuckten die mächtigen Körper zusammen, auch wenn sie um sich schlugen und noch immer mit ihren Mitteln versuchten, die Angreifer zu vertreiben.
    Das gelang ihnen nicht, und so setzte sich das verzweifelte Schattenboxen fort. Auf mich wirkten die Riesen angeschlagen. Zwar hatten sie ihre mächtigen Füße hart gegen den Boden gedrückt, doch ihre Standfestigkeit nahm ab.
    Sie taumelten.
    Sie verloren Kraft.
    Die Treffer mußten bei ihnen Wunden hinterlassen haben, auch wenn kein Blut aus den Körpern rann. Es war auch nichts zu
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