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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben
Autoren: Unbekannt
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erwachte.
    „Was hier geschehen wird, ist grausam und ungerecht!" zischte Nuru voller Abscheu.
    „Friedliche Lebewesen sollen überfallen werden! Wir müssen das verhindern!"
    „Wie?" entgegnete Rhodan sachlich. „Kannst du mir erklären, wie sich drei Personen einer Schar von zweihundert Angreifern entgegenstellen sollen? Das ist aussichtslos, Nuru!"
    Der Dunkelhäutige schwieg, als er erkannte, daß seine Forderung reiner Emotionalität entsprungen war. Rhodan hatte recht. Selbst mit den Paralysatoren würden sie gegen die Übermacht nichts ausrichten können. Es blieb ihnen keine andere Wahl, als dem Schicksal seinen Lauf zu lassen.
    In den Außenbezirken der Oase entstand jetzt Unruhe. Wütendes Geschrei erklang, vermischt mit heiserem Bellen und ängstlichem Jaulen. Unwillkürlich beschleunigten die Männer ihren Schritt, als sie in den zur Space-Jet führenden Weg einbogen. Ringsum erhoben sich die verstörten Laute einer aufgeschreckten Bevölkerung. In der Nähe torkelten zwei Lebewesen schlaftrunken zwischen den Trümmern hervor und versuchten sich zurechtzufinden.
    Abermals summte Rhodans Telekom. Im Laufen aktivierte er ihn.
    „Wo bleibt ihr?" hörte er Lenas aufgeregte Stimme. „Die Fremden dringen massiv in die Oase vor. Hier ist der Teufel los!"
    „Ist das Schiff gefährdet?" fragte er knapp.
    „Nein. Die Marschrichtung führt links von meinem Standort geradlinig in die Siedlung.
    Sie kümmern sich nicht um die Jet, aber wenn ihr nicht aufpaßt, kreuzen sie genau euren Fluchtweg!"
    „Wir sind unterwegs!"
    Die Unruhe und die lauten Schreie steigerten sich weiter. Das eigentliche Zentrum der Siedlung hatten die Männer bereits hinter sich gelassen, und als Rhodan sich kurz umsah, erkannte er einige Einheimische, die aus ihren Behausungen gekommen waren und voller Panik ziellos herumliefen. In ihrer Kopflosigkeit behinderten sie sich gegenseitig. Nur zwei oder drei schienen zu ahnen, was an anderer Stelle geschah - sie wühlten in einem Trümmerberg und| bewaffneten sich mit Steinen.
    Vor ihnen war der Weg frei. Gegen den gleißenden Hintergrund der Sterne zeichnete sich bereits der Diskus der Space-Jet ab. Rhodan und seine Begleiter rannten jetzt, ihr Atem ging keuchend.
    Ein vielstimmiger, markerschütternder Schrei ließ sie zusammenfahren. Hinter einem Konglomerat aus Steinen, Balken und Mauerresten brachen fünf monströse Gestalten hervor. Über den Köpfen schwenkten sie riesige hölzerne Keulen. Mit einer für die massigen Körper unglaublichen Gewandtheit stürzten sie auf die Flüchtenden zu.
    Rhodan brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um den Schrecken zu verdauen. Er handelte blitzschnell. In einer einzigen Bewegung ließ er sich fallen und zog den Paralysator. Er schoß, während er zur Seite rollte, und schwenkte die Mundung der Waffe über die gesamte Breite des Weges. Im Lauf brachen die Angreifer zusammen, sie taumelten und stürzten schwer zu Boden. Betäubt blieben sie liegen.
    Rhodans Sinne waren bis zum Äußersten gespannt. Neben sich sah er Nurus breit grinsendes Gesicht. Wie er selbst, hatte auch der Dunkelhäutige schnell und folgerichtig reagiert. Vejlo Thesst dagegen, weniger kampferfahren und mehr Theoretiker als Praktiker, stand breitbeinig mitten auf dem Weg, die Hand am Halfter, aber vor Schreck erstarrt und handlungsunfähig.
    Die Erleichterung darüber, daß sie mit heiler Haut davongekommen waren, lenkte Rhodan eine Sekunde zu lange ab. Die klobigen Wesen, die aus dem Schatten eines Trümmerbergs hervorpreschten, nahm er erst wahr, als jede Reaktion zu spät kam. Sie stürmten auf den Analytiker zu und packten ihn, bevor er überhaupt begriff, was mit ihm geschah. Vejlo wurde in die Höhe gerissen und schrie panikerfüllt auf. Fast gleichzeitig hoben Nuru und Rhodan ihre Waffen, doch bevor sie das Ziel erfaßt hatten, verschwanden die Entführer mit ihrem Opfer hinter einer Schutthalde.
    „Verdammt!"
    Rhodan sprang auf und wollte den Mutierten nachsetzen, doch die hatten bereits so viel Vorsprung, daß sie nicht mehr zu sehen waren. Hinter sich hörte er das blaffende Geräusch von Nurus Paralysator und den dumpfen Schlag, mit dem weitere Angreifer zu Boden gingen. Er wandte sich um und erkannte die hochgewachsene Gestalt des Dunkelhäutigen, der heftig winkte.
    „Wir müssen hier weg, Perry!" schrie er über den Lärm, den die kämpfenden Parteien rundum entfachten. „Sonst erwischt es uns auch hoch!"
    Rhodan riß sich zusammen. Im Moment konnten sie dem
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