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1063 - Ein Hauch von Leben

Titel: 1063 - Ein Hauch von Leben
Autoren: Unbekannt
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groß; ihre Körperlänge mochte kaum mehr als anderthalb Meter betragen. Sie gingen auf zwei Beinpaaren, von denen das vordere etwas länger war und ihnen eine halb aufrechte Haltung gestattete. Die Arme, mit denen sie Rhodans Gesten erwiderten, verfügten über scherenähnliche, sechsfingrige Enden und saßen etwas unter dem halslosen Kopfansatz. Der Rücken dieser Wesen war auf der hinteren Körperhälfte von einem länglichen, blaßgrauen Panzer bedeckt.
    Nuru wunderte sich, wie schnell und problemlos Perry Rhodan eine Verständigung mit den Fremden erzielte. Einmal mehr zeigte sich dabei die Erfahrung, die dieser Mann im Umgang mit exotischen Intelligenzen besaß. Er selbst wäre wahrscheinlich nicht imstande gewesen, allein durch den Austausch von Handzeichen zu kommunizieren.
    Das stumme Gespräch dauerte keine zehn Minuten, dann wandte Rhodan sich um und kam langsam auf den Dunkelhäutigen zu. Hinter ihm setzten sich die Schiffbrüchigen in Bewegung.
    „Sie sind erschöpft und irren seit Tagen auf der Planetenoberfläche herum", erklärte der Aktivatorträger. „Wahrscheinlich sind sie froh, daß wir sie gefunden haben."
    Nuru ging neben ihm auf die Jet zu. Hin und wieder warf er einen scheuen Blick zurück, wo die Fremden ihnen beharrlich folgten. Ein ungutes Gefühl, mehr eine Ahnung, sagte ihm, daß er dieser Sache nicht trauen dürfe.
    „Du willst sie mit aufs Schiff nehmen?"
    Rhodan nickte.
    „Sie sind friedfertig", versicherte er. „Sie können sich bei uns erholen - und wir haben die Gelegenheit, sie zu untersuchen und den Kontakt auszubauen, sobald wir auf der DAN PICOT sind."
    Nuru runzelte die Stirn.
    „Was ist mit dem Wrack und dem Höhlensystem? Sollen sie nicht erkundet werden?"
    „Vorläufig halte ich das für überflüssig." Rhodan deutete nach hinten. „Die beiden werden uns genug erzählen können."
    Nuru entgegnete nichts, aber die Anwesenheit der Fremden verursachte weiterhin Unbehagen in ihm. Seines Erachtens verhielt sich Rhodan, entgegen sonstiger Gewohnheiten, viel zu leichtfertig. Zum Teil war das sicher darauf zurückzuführen, daß er unter der unregelmäßigen Arbeitsweise des Zellaktivators immer stärker litt und möglichst schnell an Bord der DAN PICOT gelangen wollte.
    Ohne Widerstreben oder gar Anzeichen von Furcht ließen sich die Schiffbrüchigen in einen Aufenthaltsraum führen, der ihnen für die Dauer des Fluges als Unterkunft diente.
    Der Start der Space-Jet erfolgte ohne weitere Verzögerung. Sicher steuerte die Pilotin den Diskus durch die Lufthülle des Planeten und jagte ihn in den freien Raum hinaus.
    „Hältst du es für richtig", fragte Vejlo, als sie sich dem Mutterschiff näherten, „diese, Fremden mitzunehmen?" Es war ihm anzusehen, daß er seine Kritik nur deshalb nicht schärfer formulierte, weil er keinen neuen Streit herausfordern wollte. „Wir wissen nicht, wer sie sind, was sie können, wollen - und etliches mehr. Ich finde, das Risiko ist einfach zu groß."
    Wahrscheinlich sah Rhodan ein, daß die Bedenken des Analytikers nicht unberechtigt waren. Er erhob sich und blickte die Freunde der Reihe nach an.
    „Wenn es euch beruhigt", entgegnete er ebenso gelassen, „werde ich sie persönlich bewachen. Ich wollte mich ohnehin um sie kümmern."
    Er verließ die Steuerzentrale, ohne zu ahnen, welcher Schock ihn erwartete. Als er zurückkehrte, war sein Gesicht aschfahl.
    „Ich fürchte", sagte er rauh, „wir transportieren zwei Leichen."
     
    ENDE
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