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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten
Autoren: Unbekannt
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daß er sie anlegen mochte.
    Danach verspürte er Hunger, und er entschloß sich, diesen zunächst zu stillen, bevor er die positronische Schaltung in Angriff nahm. Er entdeckte nur wenige Türen weiter eine andere Versorgungsmaschine, wie er sie aus einer Messe des Schiffes kannte. Er drückte einige Tasten und wartete. Angenehmer Bratenduft stieg ihm in die Nase, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen.
    Hoffentlich wird Icho Tolot nicht davon angelockt, dachte er und merkte, daß die unangenehme Anspannung sich löste. Er würde alles verschlingen und mir nichts lassen.
    Doch seine gute Laune verflog augenblicklich, als der Braten ausgeworfen wurde. Das Fleisch war steinhart und verbrannt.
    Er versuchte, sich mit einem Messer ein Stück herauszuschneiden, aber das gelang ihm nicht. Nur die Zähne eines Haluters konnten den Fleischbrocken, den Tosen auf etwa zehn Kilogramm schätzte, zermalmen.
    Ärgerlich warf er ihn in den Abfallschacht.
    Der Appetit war ihm vergangen, und er erinnerte sich wieder daran, daß er versuchen wollte, den Weiterflug des Raumschiffs zu verhindern.
    Er verließ den Raum und verfluchte die Tatsache, daß die halutischen Erbauer des Schiffes es nicht für nötig gehalten hatten, die Beschriftung der Maschinen in Interkosmo vorzunehmen.
    Wenig später erreichte er den Schaltkasten, der mit mehreren Haftklammern gesichert war. Diese saßen so fest, daß er sie mit bloßen Händen nicht entfernen konnte.
    Etwa eine Stunde lang durchsuchte er die Räume in der Nähe, bis er endlich Werkzeuge gefunden hatte, die auf der einen Seite geeignet und darüber hinaus so leicht waren, daß er sie tragen konnte. Damit kehrte er zum Schaltkasten zurück und machte sich an die Arbeit.
    Laut krauchend sprang wenig später die erste Klammer ab.
    Erschrocken hielt Tosen inne und horchte. Er hatte nicht damit gerechnet, daß er einen derartigen Lärm machen würde. Hatte Icho Tolot etwas gehört? Hatte der Haluter womöglich den Interkom eingeschaltet, um ihn auf diese Weise überwachen zu können?
    Voller Unbehagen blickte der Jarvith-Jarver auf die Optik des nächsten Interkoms. Er hätte viel darum gegeben, wenn er gewußt hätte, ob er beobachtet wurde oder nicht.
    Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, daß der Haluter plötzlich auftauchen und ihn schlagen könnte, und für einen kurzen Moment meinte er, die dröhnenden Schritte zu hören, mit denen Icho Tolot sich ihm näherte. Doch dann wurde er sich dessen bewußt, daß er sich durch seinen eigenen hämmernden Herzschlag hatte täuschen lassen.
    Feigling! beschimpfte er sich. Natürlich wird der Haluter reagieren, wenn das Triebwerk versagt. Er wird toben. Dann mußt du dich eben verstecken und abwarten, bis er sich beruhigt hat.
    Er entfernte die letzten Klammern und konnte danach den Schutzdeckel des Schaltkastens abnehmen. Die Positronik lag frei vor ihm. Rasch riß er einige Chips heraus, nahm dann eine Stahlstange und hob sie über den Kopf, um damit das empfindliche Instrumentarium zu zerschlagen.
    Doch es gelang ihm nicht, die Stange nach vorn zu bewegen. Irgend etwas hielt sie fest.
    Erschrocken ließ Tosen sie fallen.
    Er fuhr herum, als sie klirrend auf den Boden fiel, und er sah, daß der schwarze Handschuh sich von ihr löste.
    Erbleichend wich der Jarvith-Jarver zurück.
    Wie eine große schwarze Spinne lag der Handschuh auf dem Boden. Die Finger richteten sich drohend auf ihn, als wollten sie sich um seinen Hals legen und ihn erwürgen.
    Tosen drehte sich um und flüchtete mit einem Aufschrei den Gang entlang. Immer wieder blickte er zurück, weil er meinte, den Handschuh an seinem Nacken zu spüren.
    Doch das geheimnisvolle Instrument der Superintelligenz folgte ihm nicht. Es blieb auf dem Boden liegen, als sei nichts geschehen. Dennoch rannte der Jarvith-Jarver weiter bis in einen abwärts gepolten Antigravschacht hinein. Er ließ sich nach unten sinken, wobei er ständig den Zugang im Auge behielt, durch den er hereingekommen war.
    Bruke Tosen wußte, daß er von jetzt an keine ruhige Sekunde mehr haben würde. Sein Widerstand war endgültig gebrochen. Er würde nicht mehr die Kraft zu einem weiteren Anschlag aufbringen.
    Wenn du es noch einmal versuchst, redete er sich ein, bringt das Ding dich um.
     
    2.
     
    Tausensie war von den Bildschirmen verschwunden.
    Truhllamp, Kosham und Camerrham richteten ihr Augenmerk nur noch nach vorn, obwohl sie in dieser Richtung auch nichts sehen konnten. Vor ihnen lag die absolute Dunkelheit des
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