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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten
Autoren: Unbekannt
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ein anderes Schwarzes Loch befindet, das uns hilft, abermals einen Sprung durch die Weite der Galaxis zu machen."
    „Alles Theorie", brummte Kosham.
    „Wie deine Kommunikation", entgegnete Truhllamp.
    „Wenigstens werden wir bald wissen, ob die Raum-Spring-Theorie mit dem Schwarzen Loch stimmt", fügte Camerrham hinzu. „Ob wir andere Intelligenzen treffen, das steht in den Sternen."
    „Ich bin gespannt, wie es ist", sagte Kosham.
    „Wie was ist?" fragte die Kommandantin.
    „Wenn die Zeit stillsteht", antwortete die Kommunikationswissenschaftlerin. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn die Zeit stillsteht."
    Sie blickte auf die Instrumente am Kommandostand. Diese zeigten an, daß das Raumschiff noch immer beschleunigte.
    „Hoffentlich gelingt es dir, den Raumer unter Kontrolle zu behalten", seufzte sie. „Wenn nicht, ist es aus mit uns."
     
    *
     
    „Wir kommen nicht weiter", bemerkte Icho Tolot. „Überall sind Raumer der Kosmischen Hanse."
    Das halutische Raumschiff befand sich im Leerraum zwischen der Hundertsonnenwelt und der Milchstraße. An Bord waren nur Icho Tolot und Bruke Tosen, ein kleiner Beamter von der Handelswelt Jarvith-Jarv.
    Diese beiden unterschiedlichen Wesen hatten eines gemeinsam: Sie waren gegen ihren Willen Agenten der Superintelligenz Seth-Apophis. Sie waren sich dessen jedoch nur dann bewußt, wenn die fremde Macht sie für einige Zeit aus ihrer Kontrolle entließ. Dann litt vor allem Bruke Tosen. Er fürchtete sich vor dem Haluter mit seinen überragenden Kräften, weil nicht auszuschließen war, daß Icho Tolot ihn durch eine unbedachte Bewegung schwer verletzte oder gar tötete.
    Jetzt zog sich der Haluter mit dem Raumschiff immer weiter in den Leerraum zurück in Richtung Andromeda, um den Ortungsstrahlen der Suchschiffe zu entgehen.
    Bruke Tosen fühlte sich wieder einmal frei. Seth-Apophis schien zur Zeit keinen wichtigen Auftrag für ihn und Icho Tolot zu haben.
    Irgendwo schlummerte der Gedanke in Tosen, daß sie zum DEPOT fliegen sollten.
    Doch damit schien es nicht so eilig zu sein. Oder lag das DEPOT in dem Gebiet, das zur Zeit von den Raumschiffen der Kosmischen Hanse kontrolliert wurde?
    Tosen blickte voller Unbehagen auf den dunkelhäutigen Koloß, der im Pilotensessel saß.
    Was mochte in diesem Haluter vorgehen? Wie empfand er jetzt? War er frei, oder stand er nach wie vor unter der Kontrolle von Seth-Apophis? Ein Schauder des Entsetzens rann dem Jarvith-Jarver über den Rücken, als er die rechte Hand des Haluters sah. Sie steckte in dem geheimnisvollen Handschuh, von dem Tosen eines mit Sicherheit zu wissen glaubte: Er war ein Werkzeug von Seth-Apophis.
    Nur zu gut war ihm noch in Erinnerung, wie das schwarze Etwas angeflogen kam und sich über die Hand des Haluters gestülpt hatte, gerade als sie gehofft hatten, Seth-Apophis entkommen zu können.
    Wir schaffen es nie, dachte Tosen verzweifelt. Jedenfalls nicht auf diese Weise. Solange wir das Schiff haben, kommen wir nicht frei.
    Er fragte sich, was Icho Tolot unternehmen würde, wenn der Antrieb des Raumschiffs nicht mehr funktionierte. Mußte er dann nicht um Hilfe rufen?
    Dann kann er gar nicht anders, überlegte er. Hier im sternenlosen Raum sind wir verloren und für Seth-Apophis wertlos. Also müssen wir Verbindung mit irgend jemandem aufnehmen.
    Der Haluter hatte das Schiff selbst beschädigt, um einen Grund zu haben, zur BASIS zu fliegen und dort angeblich dringend notwendige Reparaturen durchführen zu lassen.
    Tosen dachte daran, daß er schon mehrmals halutische Raumschiffe auf Jarvith-Jarv kontrolliert hatte. Er war gefürchtet gewesen, weil er als Importkontrolleur eine ungewöhnlich erfolgreiche Spürnase für Schmuggelgut entwickelt hatte. Er verstand zwar nur wenig von den technischen Einrichtungen eines Raumschiffs, kannte sich aber in den Räumlichkeiten besonders gut aus und wußte, welche Verstecke bevorzugt wurden.
    Er erinnerte sich daran, wie er das letzte Mal ein halutisches Raumschiff durchsucht hatte. Dabei war er auf einen positronischen Schaltkasten gestoßen, der eine überaus wichtige Funktion als Verbindungsstation zwischen Triebwerk und Hauptleitzentrale innehatte.
    Der halutische Kommandant war ziemlich erschrocken, als ich das Ding öffnete, dachte Tosen. Er hatte Angst, daß ich das ganze Schiff lahm lege. Sicherlich hat dieses Raumschiff auch so einen Kasten.
    Er verließ die Zentrale, wobei er Icho Tolot ständig im Auge behielt, bis sich das Schott hinter ihm
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