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1057 - Die Gestrandeten

Titel: 1057 - Die Gestrandeten
Autoren: Unbekannt
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versuchte er jetzt auch nicht, irgend etwas zu tun, was gegen Seth-Apophis gerichtet war.
    Er dachte an Dario Spouru.
    Er kannte den Kommandanten schon lange. Spouru war ihm zum Freund geworden.
    Jetzt hatte dieser Freund aus dem Gefühl der Verantwortung für sein Team heraus eine Fehlentscheidung getroffen.
    Sollte er es ihm sagen?
    Sollte er ihn darüber informieren, daß die Plasmawesen doch intelligent gewesen waren?
    Aus dem kurzen Gespräch, das der Translator aufgezeichnet hatte, ging nicht klar hervor, welche Absichten die Fremden gehabt hatten. Tolot mußte den Eindruck haben, daß es ihnen in erster Linie um die Eroberung der Station gegangen war. Doch als er sich anhörte, was die beiden Plasmawesen danach gesprochen hatten, erkannte er, daß sie gescheitert waren, weil es ihnen nicht gelungen war, sich verständlich zu machen.
    „Es hätte alles ganz anders kommen können", sagte er mit rauer Stimme. „Aber nun ist es zu spät."
    Er löschte die Aufnahme und legte den Translator auf den Tisch zurück.
    „Es ist besser, wenn du nicht erfährst, wie es wirklich war", murmelte er und verließ den Raum.
    Doch jetzt war seine Neugier erwacht.
    Er wollte mehr über die Fremden und ihr Expeditionsziel wissen. Vor allem interessierte ihn, woher sie gekommen waren, und weshalb sie hier im Leerraum zwischen den Galaxien gestrandet waren.
    Sie können weder aus Andromeda noch aus der Milchstraße gekommen sein, dachte er, während er durch die Gänge der Station schritt. Ihr Raumschiff ist zu klein. Es kann nicht für Flüge über derartige Entfernungen gebaut worden sein.
    Er stülpte sich den Helm über den Kopf und betrat eine Schleuse. Wenig später schritt er auf die Landeplattform hinaus und näherte sich dem Raumschiff der Ceresprammarer.
    Erstaunt stellte er fest, daß sich die Umgebung von Lookout verändert hatte.
    Der Weltraum war nicht schwarz, sondern von einem geheimnisvollen rötlichen Licht erfüllt, das zu pulsieren schien.
    Staunend blieb der Haluter stehen.
    Er konnte sich die Erscheinung nicht erklären und glaubte schließlich, daß sie in irgendeiner Weise mit Experimenten in Verbindung stehen müsse, die von den Maahks durchgeführt wurden.
    Mühsam zwängte er sich durch die für ihn viel zu enge Schleuse des fremden Raumschiffs, und schon bald darauf wußte er, daß er es mit einer Technik zu tun hatte, die auf keinen Fall aus eigener Kraft den Abgrund zwischen den Galaxien überwinden konnte.
    Die Stimme Dario Spourus halte aus den Helmlautsprechern: „Icho! Icho Tolot, wo bist du?"
    „Ich bin hier im Schiff, mit dem die Plasmawesen gekommen sind", antwortete er. „Ich war neugierig. Ich wollte wissen, wie sie es bis hierher geschafft haben."
    „Und? Was hast du herausgefunden?"
    „Etwas Seltsames", erwiderte der Haluter. „Ich betrete gerade den Maschinenraum. Das heißt, es ist hier so eng, daß ich kriechen muß. Aber was ich hier sehe, läßt sich schnell beurteilen. Derartige Triebwerke werden schon seit zwei Jahrtausenden von den Terranern nicht mehr gebaut."
    „Das besagt nichts", erwiderte Spouru. „Deshalb hat es die Plasmawesen doch hierher gebracht. Fragt sich nur, wie lange es gedauert hat."
    „Das ist es ja." Icho Tolot schnaufte verwundert. „Das Triebwerk ist so primitiv, daß es mit Sicherheit nicht überlichtschnell ist. Dies ist kein Sternenschiff, Spouru."
    Der Kommandant schwieg eine geraume Weile, bevor er sich wieder meldete.
    „Bist du ganz in Ordnung, Icho?" fragte er dann.
    Der Haluter lachte dröhnend.
    „Du meinst, ich sei verrückt, nur weil du keine Erklärung dafür hast, daß dieses Raumschiff hier ist?" Er verstummte, denn in diesem Moment trafen mehrere heftige Stöße den Weltraumbahnhof. Das Raumschiff der Plasmawesen schwankte, und einige Sekunden lang schien es so, als werde es umstürzen.
    Doch dann wurde es wieder ruhig.
    „Ich sehe mich hier noch etwas um", erklärte der Haluter scheinbar unbeeindruckt. „Ich melde mich dann später wieder."
    Er schaltete sein Funkgerät ab, so daß der Kommandant ihn nicht mehr erreichen konnte. Dann kroch er mühselig durch das Raumschiff, bis er die Zentrale gefunden hatte.
    Drei Schalensessel waren ein für ihn eindeutiger Beweis dafür, daß die ursprüngliche Besatzung aus drei Wesen bestanden hatte, die an keine bestimmte Körperform gebunden waren.
    Während Lookout von einer Reihe weiterer Erschütterungen getroffen wurde durchsuchte Icho Tolot die Zentrale. Fast eine volle Stunde verstrich,
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