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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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Seine Augen waren weit aufgerissen. Die schimmernde Klinge sauste lautlos auf ihn zu, und im nächsten Augenblick traf sie und löschte das Leben des Navigators mit einem einzigen Streich aus. Flugingenieur Makota Ichikawa drehte sich mit seinem beweglichen Stuhl herum, nachdem der Flugkapitän Shoji den Autopiloten eingeschaltet hatte.
    Ichikawas Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er sah zuerst den leblosen Ariyoshi in seinen Gurten hängen, dann fiel sein Blick auf die fürchterliche Gestalt des Samurais mit der Maske, der sein Schwert schon wieder anhob und Ichikawa bedrohte.
    „Ich bin Tomotada!" drang die dumpfe Stimme in Ichikawas Gehirn.
    ,Dieses Flugzeug ist in meiner Gewalt!“
    Ichikawa zitterte am ganzen Körper.
    Er sah, wie der Copilot Toshio Okamoto den Kopf wandte und den gespenstischen Eindringling in das Cockpit ebenfalls entdeckte.
    „He", sagte Okamoto. „Was soll die Maskerade, Mann? Sind Sie verrückt gewor…“ Er verstummte. In diesem Moment hatte er den entsetzlich zugerichteten Leichnam Ariyoshis gesehen. Er streckte die Hand nach Sumitomo Shoji aus und wies auf den Samurai, als der Flugkapitän den Kopf wandte.
    Ein erstickter Laut drang aus Ichikawas Kehle.
    Flugkapitän Shoji hatte instinktiv auf die Frequenz des Kontrollturms umgeschaltet.
    „… antwortet niemand?" gellte eine Stimme durchs Cockpit. „Was ist…"
    Ein eigenartiger Schimmer ging von dem Schwert in den Händen des Samurais aus. Die Stimme aus dem Kontrollturm verstummte abrupt. Ichikawa machte eine leichte Bewegung. Sofort war der Samurai neben ihm und hob das Schwert an.
    Toshio Okamata stieß einen schrillen Schrei aus. Unbemerkt hatte er seinen Gurt gelöst. Er sprang auf und jagte auf die Tür des Cockpits zu.
    „Nicht, Okamoto!" brüllte der Flugkapitän.
    Mit lautloser Geschmeidigkeit wirbelte der Schwarze Samurai herum. Sein Schwert pfiff durch die Luft.
    Okamoto stolperte über die Füße des toten Navigators Ariyoshi. Das Schwert des Samurais wischte nur um Millimeter an ihm vorbei. Okamoto spürte einen heftigen Schmerz an seinem Knie. Er warf sich herum. Keinen Augenblick zu früh. Knapp neben ihm sauste das Schwert in den Boden des Cockpits und drang ein, als bestünde er aus Butter.
    Okamoto nutzte die Chance. Die Verzweiflung verlieh ihm Riesenkräfte. Er sprang auf und war mit einem Satz an der Tür.
    Der Samurai hatte das Schwert wieder aus dem Boden gerissen. Die schimmernde Klinge wirbelte durch die Luft.
    Okamoto, der die Tür schon halb aufgerissen hatte, schrie gellend. Sein rechter Arm brannte plötzlich wie Feuer. Das Schwert des Samurai hatte ihn zum Glück nur gestreift. Seine Uniformjacke war herabgefetzt. Die Haut war von der Schulter bis unter den Ellbogen aufgerissen.
    Okamoto warf sich durch die geöffnete Tür.
    Durch das Rauschen seines Blutes in den Ohren vernahm er erregte Stimmen, die aus dem ErsteKlasse-Abteil zu ihm heraufdrangen. Sein Kopf ruckte herum, doch die Tür des Cockpits war wieder zugeschwungen. Der Schwarze Samurai folgte ihm nicht.
    Okamoto raffte sich auf. Mit der Linken hielt er seinen verwundeten Arm.
    Das Grauen hatte ihn gepackt.
    Auf einmal wußte er, daß er auf sein Gefühl hätte hören sollen.
    Er taumelte zum Passagierraum der Economy-Klasse hinüber.

    Natka spürte die wärmende Sonne in seinem Nacken. Reglos hockte er auf seinen langschäftigen Fellstiefeln auf dem Eis und starrte mit verengten Pupillen durch den kleinen Schlitz in dem Schirm aus weißem Stoff, den er vor sich herschob.
    Er hielt den Atem an, als er die Robbe vorsichtig aus dem Atemloch kriechen sah. Sie blickte eine Weile zu ihm herüber, doch dann bewegte sie sich wieder, kroch ganz heraus und legte sich seitlich aufs Eis, um den Bauch von der Sonne wärmen zu lassen.
    Natka zielte sorgfältig.
    Er mußte die Robbe mit dem ersten Schuß tödlich treffen. Wenn sie noch die Kraft hatte, zum Atemloch zurückzukriechen, war sie für ihn verloren.
    Natka hielt den Atem an. Dann drückte er ab.
    Der Schuß peitschte durch die Stille der Eiswelt rings um ihn herum. Er sah, wie die Robbe vom Aufprall der Kugel ein Stück zur Seite geschleudert wurde, dann war er schon hinter seinem Schirm hervor und lief auf das getroffene Tier zu.
    Weißer Atem stand vor Natkas Mund, als er neben der Robbe stehenblieb. Ein zufriedenes Lächeln zog seine Lippen in die Breite.
    Er hatte wie immer gut getroffen. Auf dieser Jagd war es bereits seine vierte Robbe, die er erlegt hatte. Wenn Egingloo und Ootah
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