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104b - Die Braut der Bestie

104b - Die Braut der Bestie

Titel: 104b - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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geschehen wäre, wenn in diesem Moment nicht die Tür im vorderen Bereich des Passagierraumes aufgeflogen und gegen die Wand geknallt wäre.
    Ungas Kopf ruckte hoch.
    Er sah einen Mann mit hochrotem Kopf hindurchstürzen.
    „Steward!" brüllte er.
    Es war ein bulliger Kerl mit einem breiten Gesicht, fliehender Stirn und einer Nase, der man ansah, daß sie schon häufiger Bekanntschaft mit fremden Fäusten gemacht hatte.
    Eine Stewardeß schob sich durch die Sitzreihen und ging auf den Mann zu.
    „Haben Sie einen Wunsch, Mr. Cobb?" fragte sie.
    Der Mann schien bekannt zu sein. Und Geld zu haben. Unga hielt es für ziemlichen Snobismus, in einer nur zu einem Viertel ausgebuchten Maschine erster Klasse zu reisen.
    „Ob ich einen Wunsch habe?" brüllte der Mann. „Ich will den Kapitän sprechen, verdammt! Seine Kiste scheint sich langsam in Einzelteile aufzulösen! Sehen Sie sich die Decke vorn im ErsteKlasse-Abteil an!"
    „Beruhigen Sie sich, Mr. Cobb", sagte die Stewardeß mit einem kurzen Blick auf die Passagiere in der Economy-Klasse. „Das Flugzeug ist völlig in Ordnung. Es ist in Osaka von oben bis unten durchgecheckt worden…"
    Der bullige Mann stieß die Stewardeß grob zur Seite.
    Unga erhob sich. Die Japanerin griff nach seinem Arm.
    „Das ist ein unangenehmer Mensch, Mr. Triihaer", flüsterte sie. „Legen Sie sich lieber nicht mit ihm an."
    Unga lächelte.
    „Der sieht aus, als könnte ihn nur ein kräftiger Schlag aufs Riechorgan beruhigen", knurrte er.
    Der bullige Mann war stehengeblieben. Durch eine andere Tür war der Chefsteward getreten. Er sah sofort, daß seine Kollegin Schwierigkeiten mit Cobb hatte.
    „Mr. Cobb", der Japaner verbeugte sich höflich, „haben Sie irgendwelche Beschwerden… Ich werde… "
    Cobb stieß auch ihn zur Seite. Der Chefsteward Kono Tamura hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu bewahren.
    Unga war auf den Gang hinausgetreten. Er wollte schon auf den bulligen Cobb zugehen, als dieser wie erstarrt stehenblieb und auf die Tür blickte, durch die der Chefsteward eben gekommen war. Jetzt sah auch Unga die taumelnde Gestalt des kleinen Japaners, der sich mit der linken Hand am Rahmen der Tür festhielt. Eine Passagierin schrie gellend auf.
    An der Uniform erkannte Unga, daß der Mann zur Cockpit-Crew gehörte. Sein Gesicht war gelblich, die Augen vor Entsetzen weit aufgerissen. Dann sah Unga den zerfetzten rechten Ärmel des Mannes. Die Ränder des Stoffes hatten sich dunkel gefärbt und glänzten feucht.
    Der Chefsteward lief auf ihn zu und faßte nach seinem linken Arm, um ihn zu stützen.
    „Okamoto!" stieß er hervor. „Was ist geschehen?"
    Der Copilot antwortete keuchend. Sie sprachen japanisch, so daß Unga nichts verstehen konnte. „Reden Sie Englisch!" brüllte Cobb. „Was hat das alles zu bedeuten, Mann?"
    „Nur keine Panik, Mister", brachte Okamoto keuchend hervor. „Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren und versuchen, den schwarzen Kerl zu überwältigen „Schwarzen Kerl? Was heißt das?" fragte Cobb wütend.
    Der Copilot sackte in sich zusammen. Kono Tamura, der Chefsteward, hatte Mühe, ihn auf den Beinen zu halten.
    Unga schob sich an dem fluchenden Cobb vorbei und faßte mit an. Okamotos rechter Arm war übel zugerichtet. Wie von einem Schwerthieb, dachte Unga.
    „Sie sagten: schwarzer Kerl", preßte Unga hervor. „Ist es ein Samurai?"
    Okamoto riß die Augen auf und starrte ihn an.
    „Woher wissen Sie das? Ja, er sieht aus wie ein Samurai. Er hat zwei Schwerter. Mit dem einen hat er Ariyoshi getötet. Er hat die Maschine in seine Gewalt gebracht…"
    Cobb drängte sich neben Unga. Er wollte nach dem Copiloten greifen, doch da knackte es in den Bordlautsprechern, und die heisere Stimme des Flugkapitäns hallte durch den Passagierraum.
    „Hier spricht Kapitän Shoji. Wir werden eine kleine Kursänderung vornehmen, meine Damen und Herren. Vor uns liegt eine Schlechtwetterfront. Es besteht kein Anlaß zur Beunruhigung. In wenigen Minuten werden wir Ihnen das Abendessen servieren. Ich wünsche Ihnen einen…"
    Die Stimme brach mit einem lauten Knacken ab.
    Cobb stieß scharf die Luft aus.
    „Da ist doch etwas faul, verdammt!" knurrte er. „He, Sie." Er machte Front gegen Unga, der noch immer den Copiloten stützte. „Was haben Sie da eben von einem Samurai gefaselt?"
    „Gehen Sie zu Ihrem Sitz zurück und veranstalten Sie hier keinen Zirkus, Mister", erwiderte Unga grollend.
    Cobb hob die Fäuste an. Sein Gesicht verzerrte sich.
    „Ich laß mich
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