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1049 - Der Geist des Vaters

1049 - Der Geist des Vaters

Titel: 1049 - Der Geist des Vaters
Autoren: Jason Dark
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Schatten haßte, denn ich stufte sie als meine verdammten Feinde ein. Um sie zu vernichten, war es ungünstig, wenn ich an meinem Platz stehenblieb.
    Ich ging nach vorn. Zugleich sah ich einen Schatten in meiner Nähe. Er schoß von der linken Seite her wie das scherenschnittförmige Stück eines Drachenrückens auf mich zu. Sogar einen gezackten Kamm erkannte ich.
    Mit dem Schwert schlug ich dagegen. Ich ließ es nach links abfallen, und die in der Mitte goldene Klinge stieß in die Flugrichtung des Schattens hinein.
    Selbstverständlich hörte ich keinen Schrei, den bildete ich mir möglicherweise nur ein.
    Oder doch nicht?
    Auf einmal zappelte der Schatten wie ein Mensch in der Luft. Es ging alles so schnell und wie im Zeitraffer. Für einen wirklich winzigen Moment malte sich eine menschliche Gestalt in der Luft ab.
    Ich sah in Höhe der Klinge das Blitzen, dann war die Gestalt wieder verschwunden, als hätte sie jemand ausradiert wie auch den Schatten.
    Dennoch blieb etwas zurück.
    Zwischen Fußboden und Decke spritzte die Blutfontäne hoch. Der Schatten hatte bei seiner Auflösung das Blut hinterlassen, das zu verschiedenen Seiten hinweggeschleudert wurde. Leider auch gegen mich. Da klatschten einige Tropfen gegen meine Kleidung und auch in mein Gesicht, so daß rote Flecken zurückblieben.
    Ein öliges, schmieriges Zeug. Altes, dickes Blut. Rot und zugleich viel dunkler, so daß ein schwarzer Farbton zum Vorschein kam. Die Schwertklinge war blank, und in mir stieg zugleich das Gefühl des Siegers hoch. Ich wußte nun, wie die Schatten zu vernichten waren und kannte keine Rücksicht mehr.
    Für einen Beobachter hätte es bestimmt lächerlich ausgesehen, wie ein schwertschwingender Mann gegen die schon mehr als abstrakt wirkenden Gegner fightete und es immer wieder schaffte, die Klinge in die Widerstände hineinzustoßen, die eigentlich keine waren.
    Ich zerhieb sie. Mein Schwert leistete mir wertvolle Dienste. Ich führte es wie jemand, der damit groß geworden war. Es hatte sein Gewicht, das nicht zu knapp. In meinem Fall merkte ich es nicht.
    Ich befand mich in einem regelrechten Rausch und hielt mich dabei breitbeinig in der Mitte des Kellerraums auf. Diese Stelle war am besten geeignet. Ich konnte so in alle Richtungen schlagen und die Schatten vernichten, die immer wieder gegen mich angingen, nicht aus dem Raum flohen und so reagierten wie Gefangene.
    Mein Schwert räumte auf.
    Immer wieder schimmerte die Klinge, wenn sie einen neuen Feind vernichtete. Jedesmal spritzte das verdammte Blut in die Umgebung. Es dachte nicht daran, mich zu verschonen. Mir war es mittlerweile egal, wie viele Tropfen mich trafen. Für mich zählte nur, daß die Schatten weniger wurden und mir nicht das gleiche Schicksal bevorstand wie Nico Goodwin.
    Sie wurden weniger. Ich holte sie alle. Der Raum war zu begrenzt. Ich hatte auch keine Schatten gesehen, die nach draußen geflohen waren, was allerdings nicht besagte, daß alle in meiner Nähe geblieben waren.
    Noch zwei flatterten durch die Gegend. Wobei sich ein Schatten dicht unter der Decke hielt und nun versuchte, durch heftige Bewegungen die Tür zu erreichen.
    Ich schwang das Schwert des Königs Salomo mit einer wilden Bewegung in die Höhe. Es schien sich in meiner Hand noch zu verlängern, und dann schnitt die Spitze in den schmalen, aber langgezogenen Schatten hinein und teilte ihn in zwei Hälften.
    Aus beiden klatschte das Blut nach unten. Ich brachte mich mit einem Satz in Sicherheit, denn auf eine derartige Dusche konnte ich gut und gern verzichten.
    Ich war schneller.
    Es sah so aus, als würde ihn die Schwertspitze aufspießen. Schon nach der ersten Berührung platzte er auseinander, und abermals spritzte dieses alte Blut in den Raum hinein.
    Ich hatte mich mit einem Sprung außer Reichweite gebracht und stellte nun fest, daß es keinen Schatten mehr gab. Sie alle waren dem Schwert des Salomo zum Opfer gefallen.
    Geschafft!
    Auch ich war geschafft. Jetzt, wo die Spannung nachgelassen hatte, fühlte ich mich matt und erschöpft. Meine Arme sanken wie von selbst nach unten, die Schwertspitze berührte den Boden, so daß ich die Waffe als Stütze einsetzen konnte.
    Mit müden Schritten ging ich zurück und lehnte mich gegen die Wand. Diesmal war es der beste Platz, zum auszuruhen. Ich atmete durch den offenen Mund und stellte sehr bald fest, daß die Luft verdammt stickig geworden war und auch einen anderen Geruch angenommen hatte. So konnte eigentlich nur altes Blut
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