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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr
Autoren: Unbekannt
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Diamanten, den wir Erde nennen, in der Leere funkeln zu sehen. Irgendwie würde ihnen dieser Anblick inneren Frieden geben.
    Und die übrigen Solaner?
    Sie alle kennen Terra nur vom Hörensagen.
    Wären Tanwalzen und seine Freunde nicht enttäuscht, wenn sie die Erde betreten würden? Wie würden Konuk und alle anderen reagieren, wenn sie echten Erdenmenschen gegenüberstünden?
    Gibt es für die Solaner überhaupt eine Möglichkeit der Heimkehr?
    „Atlan", dringt eine Stimme in meine Gedanken.
    Ich kehre in die Wirklichkeit zurück und blicke in das Gesicht der jungen Betschidin.
    „Wirst du... du..."
    „Ja?" Ich frage mich, was das Mädchen bedrückt.
    „Es geht um Chircool!" stoßt sie hervor.
    Ich beginne zu verstehen.
    „Du sorgst dich um die Betschiden?"
    „Ja", nickt sie heftig. „Ich möchte wissen, was aus ihnen werden soll."
    „Was meinst du damit?"
    „Wird die SOL Chircool anfliegen, bevor sie Vayquost endgültig verläßt?"
    Diese Frage habe ich mir ebenfalls schon gestellt, aber keine Antwort darauf gefunden.
    „Ich weiß es nicht", sage ich offen. „Wie denkt ihr darüber, Scoutie und Brether? Wäre es nicht richtig, die Betschiden in Ruhe zu lassen? Sie werden auf Chircool eine eigene Zivilisation entwickeln. Ich glaube nicht, daß sie an Bord der SOL gehen und mit in die Milchstraße reisen möchten."
    „Normalerweise ist dieser Gedankengang richtig", meint Faddon mit ernstem Gesicht.
    „Wir dürfen jedoch nicht vergessen, daß es auf Chircool inzwischen einen Stützpunkt des Herzogtums gibt."
    „Was macht das für einen Unterschied?" erkundige ich mich.
    „In gewisser Weise", sagte Scoutie, „hat das Volk der Betschiden damit seine Selbständigkeit verloren."
    Es ist kein Problem, das sich hier und jetzt lösen läßt.
    „Es ist noch Zeit, darüber zu entscheiden, was mit den Betschiden geschehen soll", sage ich ausweichend. „Allerdings würde es mich interessieren, wie sie selbst darüber denken."
    Swan gibt mir ein Zeichen.
    „Ich glaube", teilt er mir mit, „daß wir uns nun mit Surfo in Verbindung setzen können."
    Zwischen Mallagan und den Spoodies unter der Hallendecke steht nun ein stabiler Schlauch. Der Betschide hat die Position eingenommen, in der ich fast zweihundert Jahre lang verharrte. Im Gegensatz zu mir liegt er jedoch nicht in der Vertiefung im Boden, sondern auf der Antigravtrage, die man ihm an Bord der SOL für den Transport in den Wasserpalast zur Verfügung gestellt hat.
    Ich nähere mich jenem Mann, der Herzog Gu künftig bei seiner neuen Aufgabe als Orakel von Krandhor unterstützen soll.
    Er ist wach, sein Gesicht wirkt entspannt. Seine Augen sind weit geöffnet. Der fiebrige Glanz, der Mallagan so krank aussehen ließ, ist aus ihnen verschwunden. Die geistige Verwirrung, in der er sich so lange befand, gehört nun endgültig der Vergangenheit an.
    Es ist ein eigenartiger Gedanke: Ich bin das einzige lebende Wesen, das wirklich versteht, was Surfo Mallagan nun empfindet. Für ihn bedeutet dies, daß ich der einzige bin, mit dem er über alles reden kann.
    Vielleicht erahnt er meine Gedanken, denn er lächelt matt.
    „Ich hoffe, Surfo", wende ich mich an ihn, „daß du glücklich bist."
    „Glück ist nicht das richtige Wort", gibt er zurück. „Sagen wir, ich bin einsichtig."
    Scoutie tritt neben mich. Sie hat Mühe, ihre Erschütterung zu verbergen und Tränen zurückzuhalten. Das ist nicht mehr ihr Surfo Mallagan, der da liegt.
    „Geht es dir gut?" bringt sie hervor.
    „Aber ja", erwidert er. „Mach dir um Himmels willen keine Sorgen um mich."
    „Das tut sie aber!" wirft Faddon rau ein. „Surfo, du verdammter Narr, warum hast du das getan?"
    „Es war richtig", sagt Mallagan.
    Faddon ergreift das Mädchen am Arm.
    „Ich wette", sagt er heftig, „daß er seiner neuen Rolle in ein paar Wochen überdrüssig ist. Dann wird er zu uns zurückkehren."
    „Diese Wette, Brether Faddon, verlierst du", antwortet sie.
    „Genug geredet!" mischt sich Herzog Carnuum mit seiner bellenden Stimme ein. Sein wölfisches Gesicht zeigt Ungeduld. „Es wird Zeit, daß wir handeln."
    Natürlich hat er recht. Ich darf nicht vergessen, was außerhalb des Wasserpalasts geschieht. Die neue Regierungsform muß sich erst noch etablieren. Die Bruderschaft muß in ihre Schranken gewiesen werden.
    „Kümmert euch nicht um mich!" fordert Mallagan. „Ich werde mich nun an Herzog Gu wenden. Wir beide kommen gut miteinander zurecht, davon bin ich überzeugt."
    Es ist ein
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