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1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr
Autoren: Unbekannt
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Gesicht und erweckte vorübergehend den Eindruck, daß etwas von seiner alten Energie in ihn zurückkehrte. Aber da war es schon wieder verflogen.
    „Es ist auch eine Art von Flucht", konstatierte er.
    „Ja", sagte ich gequält.
    „Ich bin froh, daß ich nicht an deiner Stelle bin", sagte er. „Ich werde Gavro und Bjo rufen. Wir werden uns von dir verabschieden."
    „Verabschieden?" wiederholte ich, obwohl ich natürlich genau wußte, was er damit meinte.
    „Wenn wir dich nun einschläfern", sagte er kategorisch, „werden wir uns nicht wiedersehen. Richtig wiedersehen, meine ich. Wenn dein Körper jemals wieder reaktiviert wird, gibt es uns nicht mehr."
    „Aber so lange werde ich nicht schlafen!" protestierte ich schwach.
    „O ja!"
    Nachdem sich die Orakeldiener damit abgefunden hatten, daß ich mich nicht von meinem Entschluß abbringen lassen würde, begannen die Vorbereitungen.
    „Mein Bewußtsein wird immer präsent sein", versuchte ich meine Freunde zu trösten.
    „Mein Verstand bleibt hellwach - und er wird auch für euch arbeiten."
    Sie verrichteten ihre Arbeit widerwillig, aber mit der gewohnten Exaktheit.
    In diesen Tagen hielt ich mich häufig in einem Zimmer auf, das ich den „nostalgischen Raum" nannte, weil er mir einen gewissen Eindruck von Freiheit vermittelte. Durch einen raffiniert gebauten Schacht konnte ich bis zum Himmel von Kran hinauf blicken.
    Die nächsten Jahre - die Kosmokraten mochten wissen, wie viele - würde ich in der Orakelkammer verbringen, die gerade für meinen Tiefschlaf ausgebaut wurde.
    Wieder einmal schien ich am Ende von Raum und Zeit angelangt zu sein.
    Die Zukunft war ungewiß ...
     
    JETZT...
     
    Wenn ich zurückblicke, muß ich feststellen, daß ich ein ruheloses Leben geführt habe - das Leben eines Entwurzelten. Ob die Mächte, die mir über ES einen Zellaktivator zugespielt haben, wußten, daß das Schicksal mich quer durch das Universum treiben würde?
    Um das einzelne Wesen, habe ich Mallagan gesagt, kümmern sich die Kosmokraten nicht - wie wären damit überfordert.
    Aber trifft das auch für Perry Rhodan und mich zu?
    Haben sie mich nicht in das Gebiet jenseits der Materiequelle geholt, um mich auf meine Aufgabe hier auf Kran vorzubereiten?
    Es ist beklemmend für mich, daß ich alles vergessen habe, was jenseits der Materiequellen geschah, das Wissen darum würde vieles für mich leichter machen.
    Oder wäre es eine Belastung?
    Ich muß an die Worte Fartuloons denken, die er mir alle mit auf den Weg gegeben hat, als ich noch ein junger Mann war. War der Bauchaufschneider am Hof Arkons ein Eingeweihter, einer, dessen Wege nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit führten?
    War er vielleicht ein Abgesandter der Kosmokraten?
    Manchmal denke ich, daß es so ist.
    Ich unterbreche meine Gedanken und wende mich den Betschiden zu. Die Verbindung zwischen Mallagan und dem gewaltigen Spoodie-Pulk ist inzwischen von Swan, Marton und Ilse Largeth vollendet worden. Wir wollen dem ehemaligen Jäger von Chircool jedoch Zeit geben, bevor wir uns mit ihm unterhalten. Ich weiß, was nun alles auf Mallagan einstürmt, und hoffe, daß er stark genug ist, es zu ertragen.
    Wenn ich mich in der Orakelkammer umsehe, erscheint es mir unglaublich, daß ich hier fast zweihundert Jahre meines Lebens verbracht habe.
    Ich schwöre mir, mich so schnell nicht wieder in eine Situation zu begeben, in der ich körperlich nicht aktiv werden kann. Auch die Kosmokraten werden mich so schnell nicht wieder zu einer neuen Mission bewegen können.
    Ich möchte so schnell wie möglich in die Milchstraße.
    Vielleicht wird das der letzte Flug der altehrwürdigen SOL sein. Ich versuche, mir Rhodans Gesicht vorzustellen, wenn er vom Verlust der SZ-2 erfährt.
    „Das hättest du unter allen Umständen verhindern müssen", wird er mich tadeln.
    Was mag auf Terra inzwischen alles geschehen sein?
    Ich kann es mir nicht einmal vorstellen.
    Ob die Buhrlos ihre Urheimat noch sehen werden? Der Gedanke an die Weltraummenschen ist niederschmetternd. Sie wissen um ihr Schicksal und haben sich darin ergeben. Welche Wahl hätten sie auch? Sie sind einer Laune der Evolution entsprungen.
    Wirklich nur einer Laune?
    Ich weiß es nicht. Das gehört zu jenen Geheimnissen, die zu verstehen auch ein Unsterblicher offenbar nicht in der Lage ist.
    In einer Vision sehe ich die SOL zwischen Luna und Terra stehen. Die Schleusen öffnen sich, und die Buhrlos schweben in den Weltraum hinaus, um den blauen
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