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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen
Autoren: Jason Dark
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sollte. Es war nie eine Freude, den Käfer unter Schnee und Eis freizuschaufeln.
    Das Auto stand draußen. Und zwar an der anderen Seite der Schmiede hatte es seinen Stammplatz gefunden. Marek wollte den Anbau umrunden, am Käfer vorbeigehen, um dann wieder das Haus zu betreten. Es war Abend. Er hatte Hunger bekommen. Sicherlich würde auch sein Gast etwas mitessen. Es war sehr still. Auch in Petrila rührte sich nichts. Der kleine Ort schien in Winterschlaf gefallen zu sein. In der dunklen Jahreszeit blieben die Bewohner lieber in den Häusern. Draußen war es ihnen oft zu kalt und auch zu gefährlich.
    Der Pfähler ging weiter. Er hatte seine Jacke nicht geschlossen. So konnte sich manch kalter Windstoß durch seinen Pullover fressen und den Körper kalt werden lassen. Hin und wieder strich er mit der rechten Handfläche über das glatte Holz des Pfahls hinweg, als wollte er seine Haut daran wärmen.
    Es war seine Waffe. Für ihn war es die Waffe überhaupt. Sie hatte ihn beschützt, sie hatte ihn oft genug beschützt, sie hatte ihm oft genug das Leben gerettet. Sie war in viele Vampirkörper eingedrungen. Er hatte die untoten Bestien gepfählt. Er hatte zugehört, wie alte Knochen brachen, bevor die Gestalten dann völlig zerfielen und zu Staub wurden.
    Das alles war sein Lebensinhalt. So alt Marek auch geworden war, als Pfähler war er unübertroffen.
    Schon artistisch gut ging er mit diesem Pflock um.
    Etwas rauschte über seinen Kopf hinweg. Frantisek war sensibilisiert worden. Er achtete auf jedes Geräusch, aber er bekam ihn nicht zu Gesicht.
    Der andere war verschwunden. Oder das andere? Zu dunkel war es über ihm. Es gab keine Gestirne mehr. Der Mond war sowieso nicht zu sehen, und die Wolken sahen aus wie dicke Watteschichten, die sich in die Dunkelheit eingeschoben hatten.
    Marek hatte jetzt die andere Hausseite erreicht. Automatisch fiel sein Blick dorthin, wo sich die wenigen Lichter von Petrila abzeichneten. Auch die Helligkeit dort wurde durch nichts gestört. Keine Bewegungen, nur Stille.
    Der Pfähler schreckte zusammen, als er etwas hörte. Es war ein dumpfer Klang gewesen und ihm nicht unbekannt. So hörte es sich an, wenn ein schwerer Gegenstand auf ein Blech oder auf ein Stück Metall prallte. Geworfen hatte niemand etwas, auch Mara hatte das Haus nicht verlassen.
    Zudem klang das Zufallen einer Tür anders.
    Frantisek wartete darauf, daß sich das Geräusch wiederholte. Leider passierte es nicht. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als über den Laut nachzudenken.
    Er hatte ihn nicht doch im Innern des Hauses gehört? Marek war etwas unsicher geworden. Es drängte ihn plötzlich, nach seinem Schützling zu schauen. Zugleich wurde er abgelenkt.
    Es war eine zuckende, leicht flatterhafte Bewegung. Und er sah sie nicht weit entfernt.
    Da stand der Käfer.
    Auf dem Dach hockte das Tier!
    ***
    Marek tat nichts. Er blieb zunächst stehen, wischte nur über seine Augen wie jemand, der sichergehen will, daß er sich nicht irrte.
    Nein, es war kein Irrtum. Vom halbrunden Dach seines Fahrzeugs hob sich tatsächlich die Gestalt ab. Kompakt mit einem Kopf, der ihm sehr rund erschien.
    Dann waren da noch die Augen.
    Groß und leicht schimmernd, als würden hinter ihnen Laternen brennen. Eulenaugen, die von einem weichen Federnkranz umgeben waren. Der Vogel bewegte seinen Körper nicht, dafür aber den Kopf. So bekam Marek mit, wie die Eule ich um 180 Grad drehte, um danach wieder in seine Richtung zu starren.
    Was wollte sie? Woher kam sie? Wollte sie etwas von ihm? War sie nur die Vorhut? Wartete sie darauf, daß andere zu ihr stießen, um die Beute zu holen?
    Beute, die sehr klein war. Die noch unbedingt den Schutz der Mutter benötigte. Ein Baby.
    Marek bekam leichtes Magendrücken, als er daran dachte. Trotz der Kälte fing er an zu schwitzen.
    Er mochte Tiere, sofern sie normal waren. Dazu gehörten auch Eulen. Ihm gefiel auch der Begriff Raubvögel nicht. Sie alle holten nur ihre Beute, wenn sie hungrig waren, anders als Menschen, die mutierten oft zu Bestien.
    War diese Eule normal?
    Im Regelfall dachten die Eulen nicht daran, Menschen anzugreifen. Sie waren zu scheu und änderten sich nur, wenn man sie angriff und ihnen Böses wollte.
    Marek behielt sie im Auge. Er wartete. Die Eule lauerte ebenfalls. Marek kam es vor, als wartete sie nur darauf, daß er sich nur bewegte oder eine falsche Bewegung machte.
    Er hob seinen rechten Arm an. Die Jacke war nicht geschlossen, so konnte er seine Hand um
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