Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hatte von außen nicht viel an seiner Behausung getan. Es war abgedichtet worden, wo es nötig gewesen war. Auch neue Rohre hatte er legen lassen. Er besaß ein Telefon, seit neuestem auch ein Handy, das aber nicht viel brachte, weil es hier keine Station gab. Das alles hatte er sich nur leisten können, weil in London eine Familie Conolly lebte, die den Pfähler finanziell unterstützte. Nur für ein neues Auto hatte er sich noch nicht entscheiden können. Er fuhr noch immer seinen alten Käfer, in dem allerdings die neu eingebauten Teile überwogen.
    Zwar besaß sein Haus eine erste Etage, doch es war sehr niedrig. Man konnte es als anderthalbgeschossig bezeichnen. Die Zimmer oben wurden kaum bewohnt. Marek lebte zumeist unten, und dort schlief er auch. Das eigentliche Schlafzimmer hatte er als Gästezimmer eingerichtete. Früher hatte er dort mit seiner Frau Marie geschlafen. Sie aber war schon seit einigen Jahren tot, und sie war doppelt gestorben. Man hatte sie durch einen Biß zu einer Untoten gemacht, und John Sinclair, Mareks Freund aus London, hatte sie dann erlöst. Für den Pfähler war es damals eine schwere Zeit gewesen, doch er hatte sie überwunden, und sein Haß gegen die Blutsauger war noch mehr gewachsen. Wann immer er sie aufspürte, brachte er sie um. Er hatte einfach die Gabe, des öfteren auf Vampire zu treffen wobei ihm auch das Vampirpendel half, das er, ähnlich wie John Sinclair sein Kreuz, vor der Brust trug. Nur war das Vampirpendel ein ovaler und recht flacher Stein mit dem eingravierten Gesicht der alten Zunita, und es hing nicht an einer Silberkette, sondern an einem Lederband.
    Der Abend war angebrochen. Die Dunkelheit war über das Land gefallen und auch über die kleine Stadt Petrila, in der Marek nicht direkt wohnte. Sein Haus stand mehr am Rand, aber das Grundstück gehörte noch zum Stadtgebiet von Petrila.
    Dort leuchteten nur wenige Lichter. Manche schaukelten auch im Wind hin und her. Das waren die Lichter, die an den Bäumen hingen und an deren Zweigen festgeklemmt waren. Weihnachten lag erst zwei Tage zurück, da hatte man die Dekorationen noch nicht abgenommen.
    Nicht nur in Petrila, im gesamten Land hatte sich nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs vieles verändert. Nicht nur zum Vorteil, da war Marek ehrlich genug. Eines allerdings war geblieben. Es gab die Vampire noch. Es würde sie immer geben sowie auch all das andere Böse, das sich immer wieder in dieser Welt zusammenbraute.
    Wie auch das Verschwinden von Babys.
    Frantisek Marek hatte zunächst darüber nachgedacht, ob nicht seine besonderen Freunde dahintersteckten. Doch dieser Gedanke war ihm bald vergangen, denn die wenigen Zeugen hatten zwar von stockdunklen Nächten gesprochen, aber auch von unheimlichen Schatten, die mit großen Augen durch die Dunkelheit flogen und überhaupt keine Ähnlichkeit mit irgendwelchen Vampiren aufwiesen.
    Es waren Vögel gewesen.
    Eulen…
    Und Mara Laurescu hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, daß es diesem Wesen nicht gelungen war, ihr Kind zu rauben. Anderen Müttern war es nicht so gutergangen.
    Die junge Frau war zu Marek geflohen. Er hatte sie nicht lange reden lassen, ihr sehr genau zugehört und ihr dann angeboten, zunächst einmal mit ihrem Kind bei ihm zu bleiben. Zu essen und zu trinken hatte er genug ihm Haus, und die beiden Pakete, die aus London gekommen waren, hatten auch Fressalien enthalten.
    Frantisek Marek war allein auf der Welt, aber er war nicht unglücklich. Er hatte seine Aufgabe gefunden, die er bis zu seinem Tod durchstehen würde.
    Jeden Morgen, wenn er erwachte, wunderte er sich darüber, daß er noch lebte John Sinclairs Eltern hatten es nicht geschafft, sie waren tot, er aber kämpfte weiter und fühlte sich auch recht gut in Form. Mal ein Wehwehchen hier, mal ein Zipperlein dort, aber im Prinzip konnte Marek nicht klagen.
    Seinen ehemaligen Beruf als Schmied würde er nicht mehr ausführen können. Das wollte er auch nicht, denn er war auf diesen schmalen Verdienst nicht angewiesen. Seine Werkstatt gab es noch.
    Der schmale Anbau, flacher als das übrige Haus, sollte auch so bald nicht abgerissen werden. Das hatte Marek sich vorgenommen.
    Er ging ein Stück weiter und blieb wieder stehen. Er schaut sich jetzt um. Der Anbau lag im Dunkeln. Das Licht der Außenbeleuchtung war hinter ihm zurückgeblieben, und der helle Kreis verlief hinter seinem Rücken auf dem dunklen Boden.
    Es hatte geschneit, der Schnee war auch liegengeblieben, aber mehr in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher