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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen
Autoren: Jason Dark
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wirklich weg, Mara. Ich schaue mich nur einmal draußen um. So etwas kann nie schaden.«
    »Aber es ist doch so kalt.«
    »Für mich nicht. Und hier im Haus hat das Feuer im Kamin noch genügend Nahrung.«
    »Aber du kommst zurück, nicht?«
    Er blieb neben ihr stehen und streichelte ihr Gesicht. »Aber klar doch, meine Kleine. Das habe ich dir versprochen. Denke nicht, daß ich dich im Stich lasse.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen. Sonst wäre ich nicht hier nach Petrila gekommen.« Ihre Augen wurden feucht, während das Baby noch immer trank. »Ich möchte Jana nicht verlieren, aber ich weiß, daß die Vögel auch nicht weg sind.«
    »Deshalb will ich mich auch umschauen. Außerdem wird es bald dunkel. Das ist dann ihre Zeit.«
    »Meinst du?«
    »Ich hoffe es nicht. Aber ausschließen können wir es nicht, Mara. Hier im Haus bist du sicher.«
    Die junge Frau lachte so auf, als könnte sie die Worte nicht glauben. Aber sie protestierte nicht und kümmerte sich um die kleine Jana, die so dichtes, dunkles Haar hatte wie ihre Mutter. Einen Vater gab es zwar, aber der hatte es vorgezogen, zu verschwinden. Angeblich hatte er das Land verlassen und sich einer Bande angeschlossen, die in Richtung Norden unterwegs war und Raubzüge durchführte.
    Mara war geblieben. Sie hatte das Kind ausgetragen, und sie würde es auch nicht hergeben, das stand fest. Sie wollte es großziehen und einen ordentlichen Menschen aus Jana machen.
    Und sie war froh, die Busreise auf sich genommen zu haben, um bei Frantisek Marek Schutz zu finden. Zwar lebte sie nur zwei Orte von Petrila entfernt, doch da sie kein Auto besaß, war sie auf den Bus angewiesen, und die Reise mit dem alten Fahrzeug war für die Kleine nicht eben eine Wohltat gewesen.
    Ein Bekannter hatte ihr von Marek erzählt. Er war ein Mann, der das Böse haßte und bekämpfte.
    Nicht die Frau, sondern die kleine Jana war von dem Bösen ausgesucht worden. Ein Baby sollte das Opfer werden. Man hatte es rauben wollen, und kaum jemand hatte der jungen Mutter geglaubt, als sie berichtet hatte, wer diese Räuber gewesen waren.
    Vögel. Große Vögel. Gefährliche Vögel maulen!
    Mit dem Kind war sie zu Marek geflohen. Er hatte sie aufgenommen und nicht ausgelacht.
    Jetzt schaute sie zu, wie er die Steppjacke vom Haken nahm, sie überstreifte und einen Pflock von einer Kommode nahm. Er besaß ungefähr die Länge eines halben Männerarms und war vorn zugespitzt.
    Mara Laurescu wußte, welche Bedeutung diesem Pflock zukam, denn es hatte sich herumgesprochen, daß Frantisek Marek Vampire nicht nur haßte, sondern auch jagte und wo immer er sie auch traf, vernichtete. Zumeist durch seinen alten Eichenpflock, den er wie einen kostbaren Schatz hütete.
    Er schloß die Jacke nicht und lächelte seinem Schützling zum Abschied zu. »Wie abgesprochen, kannst du dein Kind in mein Bett legen, wenn es müde ist.«
    »Nein, Frantisek, nicht ins Nebenzimmer. Ich möchte Jana immer sehen. Das wirst du doch sicher verstehen.«
    »Klar.« Er hob die Schultern. »Eine Kinderwiege habe ich leider nicht, denn jemand wie ich ist auf einen derartigen Besuch nicht eingerichtet.«
    »Das macht doch nichts. Ich möchte nur, daß mein Kind überlebt. Daß es Jana nicht so ergeht wie einigen anderen, die einfach verschwunden sind. Weg. Mitten in der Nacht geholt, wenn die Schatten mit den großen Augen kamen. Niemand weiß, wo sie sind. Keiner hat sie mehr gesehen, obwohl man sie gesucht hat.«
    »Ja, ich habe davon gehört.« Er nickte ihr zu. »Wir reden später darüber, wenn ich wieder bei dir bin.«
    »Dauert es lange?«
    »Nein, Mara. Ich möchte mich nur ein wenig in der Nähe des Hauses umschauen, auch wenn es dunkel ist.«
    »Ich warte dann.«
    Marek deutete auf die Kanne, die ihren Platz auf dem Tisch gefunden hatte. »Trink einen Schluck Tee. Das wird dich bestimmt beruhigen.«
    »Später vielleicht.«
    Der Pfähler, wie Marek auch genannt wurde, drehte sich um und öffnete die Tür. Die Wärme des Feuers blieb hinter ihm zurück. Der Abendwind fauchte noch kurz in den großen Raum und blies in die Flammen hinein, die zu zucken begannen, als wollten sie aus dem gemauerten Gefängnis entweichen.
    Marek zerrte die Tür hinter sich zu. Er ging nur einen Schritt nach vorn. Dann blieb er stehen und stellte den Kragen seiner Jacke hoch. Der Wind blies aus Nordwesten. Er war kalt und stand direkt auf der Breitseite seines alten und irgendwie schief gewachsenen Hauses, in dem der Pfähler lebte.
    Er
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