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1045 - In den Höhlen von Lokvorth

Titel: 1045 - In den Höhlen von Lokvorth
Autoren: Unbekannt
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die einen Aufenthalt über eine größere Zeitspanne im Freien zu einer Gefahr machten, besaß man inzwischen wirkungsvolle Medikamente. Das unheimliche Wurzelwesen, durch das Sarga Ehkeshs Vater ums Leben gekommen war, existierte nicht mehr.
    Eigentlich war es langweilig auf Lokvorth. Die Wissenschaftler bearbeiteten Forschungsprogramme, die Sarga von sich aus in Auftrag gegeben hatte. Die Menschen mußten beschäftigt werden. Die großen Laborräume in den Kuppelgebäuden, die nach Quiupus Plänen aufgebaut und eingerichtet worden waren, lagen verwaist.
    „Und es ist doch diese kleine Hexe", murmelte Yoorn.
    Damit spielte er auf das Mädchen an, das gemeinsam mit ihren beiden Begleitern, dem ehemaligen Raumfahrer Jakob Ellmer und dem Matten-Willy Parnatzel, seit einigen Tagen auf Lokvorth weilte.
    Die drei hatten eigene Räume zugewiesen bekommen. Sie hielten sich zurück, und die Männer und Frauen bekamen sie anfangs nur selten zu sehen.
    Wo aber Srimavo auftauchte, erregte sie die Gemüter. Von dem etwa zwölfjährigen Mädchen ging eine seltsame Wirkung aus. Wer in ihre Augen sah, hatte unwillkürlich eine Vorstellung von schwarzen Flammen. Eigentlich war es kein Wunder, daß sich sehr schnell die wildesten Gerüchte um Srimavo rankten.
    „Sie ist keine Hexe, sondern ein Kind", belehrte Sarga den Kommandanten. „Ich gebe zu, daß es sich um ein ungewöhnliches Kind handelt. Setz dich zu mir an den Tisch, Demos, dann können wir vernünftig und in Ruhe darüber sprechen."
    „Warte." Yoorn winkte mit einer Hand ab. Er starrte weiter aus dem Fenster des Kantinengebäudes. „Da draußen ist jemand."
    „Unsinn. Niemand darf ohne meine Zustimmung ins Freie. Zur Zeit ist keine Seele unterwegs."
    „Jetzt ist er weg." Demos Yoorn kam langsam an den Tisch der kleinen Exobiologin.
    „Wer?" fragte die Frau und blickte zu dem Mann auf, der sie fast um einen Viertelmeter überragte.
    „Das weiß ich doch nicht. Ich kann dir nur sagen, daß jemand draußen zwischen den Häusern umherlief. Ich glaube, er trug ein dickes Paket auf dem Rücken."
    Sarga Ehkesh schüttelte mißbilligend den Kopf. „Deine Nerven scheinen dir manchen Streich zu spielen. Aber ich werde dich sofort beruhigen."
    Über ihr Armbandfunkgerät rief sie nach Adelaie. Die Laborantin fungierte als Mädchen für alles und war in dieser Aufgabe Sargas ständige Helferin geworden. Sie überwachte auch den gesamten Personenverkehr aus der Station heraus.
    Es meldete sich jedoch nicht Adelaie, sondern Sargas Sohn Kirt Dorell-Ehkesh. Der teilte seiner Mutter mit, daß sich Adelaie schon zu Bett begeben habe, und daß er in der Zentrale Wache halten würde.
    „Hat jemand die Station verlassen?" fragte die Wissenschaftlerin.
    Kirt Dorell-Ehkesh verneinte.
    „Gut, Kirt." Seit dem endgültigen Tod von Sargas Vater hatte sich das gestörte Verhältnis zu ihrem Sohn wieder geglättet. Die beiden, die sich jahrelang nicht angeschaut hatten, sprachen wieder miteinander. „Dann schicke bitte zwei Roboter nach draußen. Sie sollen feststellen, wer oder was sich da draußen herumtreibt. Yoorn will einen Menschen zwischen dem Kantinengebäude und der Halle Bgesehen haben."
    Der junge Biochemiker bestätigte den Auftrag.
    „Bist du jetzt zufrieden, Demos?" fragte Sarga. „Du wirst sehen, daß du dich geirrt hast."
    „Was ist mit unseren Gästen? Wer paßt auf, daß sie nicht unbefugt nach draußen gehen?"
    „Warum sollten sie das?" Die Frau schüttelte verständnislos den Kopf. „Sie sind vor den Gefahren gewarnt worden."
    „Du willst mich nicht verstehen." Demos Yoorn war verärgert. „Dieses kleine Biest hat doch irgend etwas vor. Seit sie hier ist, und das auch noch mit offizieller Billigung Perry Rhodans, steckt sie ihre Nase in unsere Angelegenheiten."
    „Ich sehe die Sache anders", sagte Sarga kühl. „Sie hat offen zugegeben, daß sie nach Quiupu sucht. Da auch wir das tun, kann sie uns nur behilflich sein."
    „Ein Findelkind?"
    „Ein außergewöhnliches Kind."
    „Ich bin nicht der einzige, der sich über Rhodan wundert", maulte der Kommandant der LUZFRIG. „Alle wundern sich über seine Entscheidung, dieses seltsame Dreiergespann nach Lokvorth zu schicken. Dieser Jakob Ellmer macht ja noch einen vernünftigen Eindruck, selbst das Protoplasmawesen könnte ich noch akzeptieren, wenn es unsere Alkoholbestände in Ruhe lassen würde. Aber was soll ein Kind wie Srimavo hier, frage ich mich."
    „Du irrst dich, Demos." Die Wissenschaftlerin blieb
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