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1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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ärgern, wo immer das möglich war.
    Der Positronikspezialist dachte daran, daß sie in den Mittelpunkt des Interesses rücken würden, sobald bekannt wurde, daß sie Icho Tolot gefunden hatten. Er malte sich aus, wie eine Welle der Sympathie über sie hereinbrechen würde. Diese war ihm wichtiger als alles Geld, das man ihnen überweisen würde. Er hatte ein tiefes Verlangen nach Anerkennung und Zuneigung. Die ständige Ablehnung, die er an Bord erfuhr, zerrte an seinen Nerven.
    Nun aber war er davon überzeugt, daß sich alles ändern würde. Hatte er die Impulse nicht aufgespürt? War er es also nicht gewesen, der dafür gesorgt hatte, daß die anderen die Prämie bekamen? Was hätten sie denn schon ohne ihn tun können? So gut wie nichts.
    Sie hätten die Expedition abbrechen müssen.
    Kommandant Ender Gardener war die Ruhe selbst. Er überlegte, wie die anderen Gesellschafter der GELOMAR und er das Geld anlegen sollten, das sie bekommen würden. Das Raumschiff mußte modernisiert werden. Die Anforderungen, die an ein Bergungsschiff gestellt wurden, wuchsen immer mehr. Wenn die GELOMAR also auch in Zukunft lohnende Jobs bekommen sollte, dann mußte investiert werden.
    John Fall fuhr plötzlich herum.
    „Ein Schiff", brüllte er. Seine Stimme dröhnte so laut in den Ohren der anderen Männer, daß diese erschrocken zusammenfuhren und ihre Helmfunkgeräte leiser stellten. „Ender, da will uns jemand die Beute abjagen."
    Er zeigte in den Himmel hinauf.
    „Da ist ein Raumschiff, und Boarless, dieser Trottel hat gesagt, daß wir allein in diesem Sonnensystem sind."
    Ender Gardener und die anderen Männer sahen einen kleinen Kugelraumer, der sich rasch herabsenkte. Aus einer Schleuse schossen in schneller Folge vier Gleiter heraus und stürzten sich in die Tiefe. Fraglos hatte die Besatzung des ankommenden Raumschiffes die Kuppel entdeckt und die Aktivatorimpulse geortet. Man wußte, daß Icho Tolot hier war, und man wollte sich die Prämie nicht entgehen lassen.
    „Schneller", befahl der Kommandant. „Verdammt noch mal, beeile dich."
    John Fall beschleunigte die Antigravplatte. Mit Höchstgeschwindigkeit lenkte er sie auf den Eingang der Kuppel zu. Er erreichte ihn mit deutlichem Vorsprung vor den Männern des anderen Raumschiffes.
    „Seht euch das Schloß an", sagte er atemlos. „Was ist das für ein blauer Energiering?"
    „Keine Ahnung", entgegnete der Kommandant.
    „Ich schlage vor, daß wir das Schloß einfach aufschießen", sagte der Ingenieur. „Alles andere würde zu lange dauern."
    Als Gardener nickte, feuerte er.
    Der weiße Energiestrahl zuckte aus seiner Waffe, prallte jedoch vom del'hay'schen Energiering ab, der sich wieder aufgebaut hatte, nachdem Icho Tolot die Kuppel betreten hatte. Er kehrte sich um und fächerte sich gleichzeitig weit auf, so daß dem Kommandanten und seinen Begleitern eine Energiewelle entgegenschlug, die sich explosionsartig ausdehnte und alle fünf Männer von der Antigravplattform fegte.
     
    *
     
    Icho Tolot war aufs höchste beunruhigt. Obwohl er mehr als eine Stunde gesucht hatte, wußte er noch immer nicht, wer der andere war, der seiner Ansicht nach ebenfalls in der Kuppel sein mußte, und wo er sich verbarg. Er fragte sich, ob es unter dem Bau weitere Räume gab, in denen sich der andere versteckt halten konnte.
    Plötzlich hallte ein Signal aus einem Lautsprecher über ihm. Erstaunt blickte er zur Decke. Er konnte sich nicht erklären, was das Signal zu bedeuten hatte, glaubte jedoch, daß es nur von dem zentralen Überwachungsraum kommen konnte. In der Hoffnung, den anderen dort zu finden, eilte er zu ihm hin. Doch der Raum war leer. Eines der Bildgeräte hatte sich eingeschaltet. Auf dem Bildschirm sah Icho Tolot ein kleines Raumschiff, das an der Außenhaut mit allerlei Bergungsgeräten bestückt war.
    „Endlich", sagte der Haluter laut, und ein Gefühl der Erleichterung kam in ihm auf.
    Die terranischen Freunde hatten ihn nicht vergessen!
    Icho Tolot wollte die Zentrale verlassen, um zur Schleuse zu gehen, als sich unvermutet das Fremde wieder in ihm meldete.
    Du wirst auf keinen Fall mit ihnen fliegen, schien eine Stimme in ihm zu wispern. Und wenn es ihnen gelingen sollte, dich mit Gewalt hier herauszuholen, wirst du bestimmen, welchen Kurs das Schiff einschlägt.
    Er war mit diesem Befehl nicht einverstanden, und er versuchte, ihn zu ignorieren, doch das gelang ihm nicht. Plötzlich verlor er die Gewalt über sich. Es war, als verlasse sein Bewußtsein
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