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1034 - Kommandos aus dem Nichts

Titel: 1034 - Kommandos aus dem Nichts
Autoren: Unbekannt
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daß er im Mittelpunkt des Kreises gelegen hatte. Doch dort war er jetzt nicht mehr. Die Spitzen der Finger berührten vielmehr den Rand des Kreises, von dem sie vorher noch weit entfernt gewesen waren.
    Unwillkürlich trat der Haluter zur Seite, so daß er die Wand im Rücken hatte.
    Ich bin nicht allein in der Kuppel! schoß es ihm durch den Kopf. Irgend jemand ist noch hier. Und er hat den Handschuh bewegt.
    War das unbeabsichtigt geschehen, oder hatte der andere den Handschuh mit der Absicht anders in den Kreis gelegt, um auf sich aufmerksam zu machen?
    Der Haluter hatte keinen Grund, sich vor irgend jemandem zu verstecken. Er brauchte sich vor keinem Gegner zu fürchten.
    Aber vielleicht hat der andere Angst vor mir? dachte er und sah sich suchend um.
    Dann fragte er sich verwundert, warum er sonst keine Spuren eines anderen Wesens gefunden hatte. Wie lange war der andere schon in der Kuppel? War er vor ihm dagewesen, oder war er erst später gekommen, während er geschlafen hatte?
    Nur so konnte es gewesen sein.
    Icho verließ den Raum und eilte zum Eingangsschott der Kuppel, durch das er hereingekommen war. Er untersuchte es, ohne jedoch feststellen zu können, ob außer ihm noch ein anderer es geöffnet hatte.
    „Melde dich", brüllte er mit dröhnender Stimme. „Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Ich will mit dir reden."
    Er lauschte dem Hall seiner Stimme nach, die sich irgendwo in den zahlreichen Räumen des Bauwerks verlor. Doch dann kam er sich töricht vor. Der andere war ihm gefolgt, ohne sich zu zeigen. Wenn er sich nun vor ihm versteckte, so hatte er triftige Gründe dafür, und er würde sich nicht nur deshalb zeigen, weil er ihn rief.
    Woher war der andere gekommen?
    Hatte er beobachtet, wie er durch den Bleisee gelaufen und in die Kuppel geflüchtet war?
    Oder war er gerade jetzt irgendwo in der Nähe mit einem Raumschiff gelandet und hatte die Kuppel entdeckt?
    Er muß mich gesehen haben, dachte der Haluter. Ich habe frische Spuren im Staub hinterlassen. Sie sind mehr als deutlich. Selbst einem Blinden müßten sie aufgefallen sein. Und er muß in meiner Nähe gewesen sein, als ich schlief. Er muß mich gehört haben.
    Grimmig blickte er sich um, weil er hoffte, irgendwo eine Spur des anderen zu finden.
    Vielleicht ist es eine Art Gesandter jenes Fremden, der mich beeinflußt, wisperte es in ihm. Vielleicht zeigt sich der Fremde nun endlich, um mir zu zeigen, wo das DEPOT ist.
    Oder ist dies hier bereits das DEPOT? Bin ich an meinem Ziel? Erfahre ich endlich, was mit mir geschehen soll?
    Als ob der unsichtbare Fremde durch diese Gedanken herausgefordert worden wäre, sich ihm zuzuwenden, brach es über ihn herein.
    Icho Tolot fühlte plötzlich, daß die unheimliche, fremde Macht wieder nach ihm griff.
    Instinktiv wehrte er sich dagegen, doch dieses Mal unterlag er noch deutlicher als sonst.
    Es war, als schalte jemand sein Bewußtsein aus. Von einer Sekunde zur anderen verlor der Haluter den Kontakt mit der Wirklichkeit.
    Sein Bewußtsein setzte erst wieder ein, als er vor einer Tür stand.
    Verwirrt sah er sich um.
    Er war nach wie vor allein, doch er war nicht mehr in der Nähe des Haupteingangs der Kuppel, sondern im zweiten Stockwerk, und hinter dieser Tür lag der Handschuh. Er wußte nicht, wie er hierher gekommen war.
    Zögernd stieß er die Tür auf.
    Der Handschuh hatte den weißen Kreis verlassen. Die aufschwingende Tür hatte ihn gestreift und zur Seite gedrückt.
    Nachdenklich hob der Haluter ihn auf.
    Nun konnte es nicht mehr den geringsten Zweifel daran geben, daß außer ihm noch jemand in der Kuppel war, denn da er den Handschuh nicht aus dem Kreis genommen hatte, mußte es ein anderer getan haben.
    Der Handschuh fühlte sich weich an, und er schien aus einem geschmeidigen Leder zu bestehen. An der Oberseite der sechs Finger konnte er hauchdünne Nähte erkennen. Am Handgelenk befand sich eine Art Spange.
    Icho Tolot streifte sich den Handschuh über die rechte Hand seines Handlungsarms.
    Er paßte wie angegossen, so als sei er extra für den Haluter gefertigt.
    Der Koloß entblößte seine kegelförmigen Zähne und lachte.
    Der andere sollte ihm mit diesem Handschuh keinen Streich mehr spielen. Er sollte sich zeigen, je früher, desto besser.
     
    *
     
    Die GELOMAR glitt in eine Umlaufbahn um Arxistal.
    Jan Boarless lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück. Seine Blicke richteten sich auf den Bildschirm über den Ortungsinstrumenten. Er hatte eine Verbindung
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