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1032 - Baphomets Monster

1032 - Baphomets Monster

Titel: 1032 - Baphomets Monster
Autoren: Jason Dark
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Hand mit dem Kreuz!
    Noch knieend und den Blick in die Höhe gerichtet, rief ich die Formel. Dabei sah ich die drei Monstren wie die Teile eines mächtigen Gebirges über mir schweben. Das Totenlicht in den Augen, die offenen Schnäbel, die gewaltigen Schwingen, die knotigen, muskulösen Beine, und die ebenfalls kräftigen Zehen, die wie Klauen wirkten.
    »Terra pestem teneto – salus hic maneto!«
    Und mein Kreuz reagierte…
    ***
    Suko und ich wußten, was uns nach dem Rufen der Formel bevorstand, die beiden Killer aber nicht. Die plötzliche Helle, die schon überirdisch war, raubte ihnen die Sicht. Sie blendete sie, und sie kamen nicht einmal dazu, sich zu bewegen. Sie wirkten wie erstarrt und stierten geradeaus in diese Lichtfülle hinein, als wollten sie durch sie geblendet werden.
    Ob es dann auch zutraf, war mir in diesem Fall egal. Für mich ging es einzig und allein darum, die Monstren zu stoppen. Ihre Gestalten waren ebenfalls in die magische Lichtaura hineingeraten. Sie zeichneten sich dort wie scharfe Schatten ab, die sich nicht mehr bewegten. Das andere Licht, dessen Ursprung tief in einer legendenhaften Vergangenheit begraben lag und das darauf getrimmt war, das Böse zu vernichten, tat seine Pflicht.
    Die Monstren hielten nicht mehr dagegen. Sie waren so hart. Man hatte sich Mühe gegeben, sie waren zu lebenden Steinfiguren geworden, aber die Kraft meines Kreuzes wirkte auf die monströsen Gestalten wie eine scharfe Säure.
    Sie wurden zerstört. Aber nicht schnell und innerhalb weniger Sekunden, nein, es spielte sich da über meinem Kopf ein Vorgang ab, bei dem die Zeit ihre Bedeutung verloren zu haben schien. Ich fühlte mich wie in einem Zeitloch steckend, denn die drei Figuren bewegten sich nicht, und sie hätten eigentlich nach unten auf mich fallen müssen, wenn sie den Gesetzen der Schwerkraft gehorchten.
    Diese aber waren ausgeschaltet worden. So blieben sie weiterhin über uns, als hingen sie an starken, aber unsichtbaren Fäden, und ihre Zerstörung setzte sich fort.
    Sie lief auch nicht stumm ab, sondern war von knackenden und knirschenden Lauten begleitet. Ich starrte weiterhin in die Höhe. So konnte ich innerhalb des hellen Scheins genau sehen, daß sich erste Risse bildeten. Aus ihnen sickerte allerdings kein Staub. Dafür eine dicke, rote Flüssigkeit, das Blut der Erbauer.
    Tropfen, die vorhanden waren, aber nicht nach unten fielen, denn innerhalb des Lichts verdampften sie. Sie zischten einfach weg, als hätte es sie nie zuvor gegeben.
    Immer stärker dehnten sich die Risse. Erste kleine Klumpen sprangen vom Körper ab. Sie gerieten ebenfalls in den harten und hellen Schein hinein.
    Das Licht zerpulverte sie. Es arbeitete und zerstörte weiter. Es riß den Monstren urplötzlich ihre Köpfe mitsamt den Schnäbeln ab. Sie wurden über mir atomisiert und lösten sich als glitzernder Staub schließlich auf.
    Weg, alles war weg.
    Es gab keine Mutationen mehr. Die Kraft meines Kreuzes hatte das vernichtet, was die lange Zeit über allen Widrigkeiten der Natur standgehalten hatte.
    Das Erbe der Erbauer war verschwunden und damit auch die Brücke zu Baphomet.
    Die Helligkeit sackte urplötzlich zusammen. Sofort war alles wieder normal. Die Nacht, der Himmel, die Sterne, der Mond. Ich war ein wenig irritiert, weil die letzten Dinge so übergangslos passiert waren, dann sah ich Suko an mir vorbeigehen. Er nickte mir zu und schickte mir auch ein knappes Lächeln.
    Suko wollte zu den beiden Killern!
    Sie hatten alles mit angesehen, aber sie waren als normale Menschen nicht zerstört worden. Allerdings hatten sie auch nicht geschossen und es wahrscheinlich nicht gekonnt. Jetzt, wo das Licht verschwunden war, mußten wir damit rechnen, daß sie doch noch versuchen würden, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Sie bewegten sich. Aber sie sahen nicht so aus, als wollten sie schießen. Beide wirkten linkisch, wie Menschen, die sich mit ihrer Lage nicht zurechtfanden.
    Suko ging trotzdem auf Nummer Sicher. Beide wehrten sich nicht, als er sie entwaffnete. Beim letzten hatte er zu hart zugegriffen und den Mann auch angestoßen, der sich auf der leichten Schräge nicht mehr halten konnte, ausrutschte und fiel.
    Er rollte in Richtung Dachrand, dabei aber auch in meine Richtung, so daß ich ihn mit einem kurzen Anheben des Fußes stoppen konnte. Direkt vor mir blieb er auf dem Rücken liegen. Die Augen aufgerissen, in die ich hineinschauen konnte.
    Augen… ja, es waren seine Augen. Aber sie sahen anders
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