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1032 - Baphomets Monster

1032 - Baphomets Monster

Titel: 1032 - Baphomets Monster
Autoren: Jason Dark
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genug das Fernlicht unseren Weg an und gab der Umgebung einen geisterhaften Schein.
    Der Abbé und die junge Artistin hatten sich auf den Rücksitz gedrückt. Nach dem Motto: Besser schlecht gesessen als schlecht gefahren. Ich war ebenso angespannt wie Suko, er brachte den Wagen bis an seine Leistungsgrenzen heran. Oft genug schleuderten wir in die Kurven hinein, aber Suko gelang es immer wieder, den Wagen abzufangen.
    Beibehalten konnten wir das Tempo nicht. Hin und wieder mußten wir durch kleine Orte fahren oder an ihnen vorbeirollen. Die Namen sagten mir alle nichts, denn auch ich fieberte unserer Ankunft entgegen.
    Bloch hatte bereits mit Alet-les-Bains telefoniert und alles in die Wege geleitet, was möglich war. Und er hatte uns auch erklärt, daß er sich auf seine Wachposten verlassen konnte. Trotzdem blieb ein starkes Gefühl der Unruhe zurück.
    Ich drehte den Kopf und versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. Die beiden auf den Rücksitzen wirkten wie Puppen, in deren Gesichtern die Starre festgeschrieben war. Sie hatten Angst, selbst der Abbé, der ansonsten ein Mensch war, der immer versuchte, alles genau einzuschätzen, um mit jeder Situation fertig zu werden. Er war anders geworden, von der Furcht der nahen Zukunft gezeichnet und zugleich irgendwie nach innen gekehrt.
    »Wir packen es!« sagte ich und nickte dabei. »Das wird alles glatt über die Bühne laufen.«
    »Nein, John. Wir sind zu spät. Die Monstren haben einen zu großen Vorsprung erhalten.«
    Ich winkte ab. »Unsinn. Außerdem ist nicht sicher, ob sie euer Kloster überhaupt anfliegen werden.«
    Für den Augenblick bewegte sich der Abbé nicht. Dann zuckte sein Mund, als wollte er lächeln. »Diesmal irrst du dich, John. Sie werden nach Alet-les-Bains fliegen, und sie werden versuchen zu töten und zu zerstören. Ich brauche nur an René Ducroix zu denken. Auch auf ihn haben sie keine Rücksicht genommen. Nein, nein, diesmal werden wir zweiter Sieger sein.«
    »Du kannst uns richtig Mut machen. So kenne ich dich nicht.«
    Er hob nur die Schultern.
    Suko hatte sich nicht an unserer Unterhaltung beteiligt. Er mußte konzentriert hinter dem Lenkrad sitzenbleiben, denn die Strecke verlangte ihm auch weiterhin alles ab.
    Nicht nur er schielte des öfteren auf seine Uhr. Auch ich starrte die Zeiger an und wünschte, ich könnte die Zeit aufhalten oder zumindest verlangsamen.
    »Wie weit ist es noch?« flüsterte Marina Caneri.
    Die Frage war an den Abbé gerichtet worden, und er gab auch die Antwort. »Das kann ich nicht genau sagen. Zwanzig Kilometer, schätze ich.«
    »Das dauert.«
    Der Abbé nickte und sagte dann etwas, das selbst bei mir einen Schauer hinterließ. »Sie sind schon da. Ich spüre es. Und sie werden meinen Brüdern keine Chance lassen…«
    ***
    Der Weg zur Dachöffnung. Er war nicht weit. Nur ein paar Schritte.
    Eine lächerliche Strecke, die leicht bergab führte und innerhalb von wenigen Sekunden überwunden werden konnte.
    Das wußte auch Marcel. Er war diesen Weg schon des öfteren gegangen, wenn auf dem Dach etwas zu reparieren war oder die Antennen gerichtet werden mußten.
    Jetzt hatte sich der Weg zu einer Tour der Leiden verwandelt. Jedes Auftreten glich dem Berühren einer heißen Herdplatte, und er wußte die Gefahr in seiner Nähe, obwohl er sie nicht sah, denn er traute sich nicht, den Kopf anzuheben.
    Nicht stolpern. Nicht rutschen. Auf keinen Fall hinfallen. Verschwinden, die Klappe schließen und…
    Da traf ihn die erste Kugel!
    Der Templer hatte nicht gesehen, wer geschossen hatte und aus welcher Richtung gefeuert worden war. Er spürte nur den harten Schlag im Rücken, der ihn in die Knie zwang. Er fiel nach vorn. Er schwebte, den Kontakt mit dem Boden merkte er kaum. Dabei riß er den Kopf hoch. Es war der einzige Teil seines Körpers, den er noch bewegen konnte. Sein Rücken war plötzlich steif geworden und schien mit Feuer gefüllt zu sein. Auch seine Augen standen weit offen. Obwohl der Tod bereits nach, ihm griff, sah er die mächtige Gestalt überdeutlich. Sie nahm sein gesamtes Blickfeld ein, sie war ein bösartiges Omen, und die Gestalt auf dem Rücken des monströsen Vogels hielt eine Waffe mit langem Lauf in der Hand.
    Eine Pistole mit Schalldämpfer.
    Der Einschlag der Kugel war nicht mehr aufzuhalten. Das Geschoß raste in seinen Hals und schlug voll durch. Die dritte Kugel merkte er nicht mehr. Sie hatte ihn an der linken Hüfte getroffen. Da war Marcel Becker bereits nach vorn gefallen
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