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1030 - Meister der Vergangenheit

Titel: 1030 - Meister der Vergangenheit
Autoren: Unbekannt
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Körper umgab, zu konzentrieren und sich durch Schließung der Raumfalte zu retten. Mit drei Greifarmen trommelte Valvul auf den Körper des Gegners ein. Olkring wich zurück, aber Valvul setzte hinter ihm her. Er schleuderte Olkring zu Boden und kletterte auf seinen Körper. Als er die durchsichtige Blase unter sich fühlte, ging er in Ruhestellung.
    Olkring quietschte vor Schmerz.
    „Du hast die Strafe verdient", sagte Valvul ernst. „Du widersetzt dich den Befehlen des Meisters der Gegenwart. Du hast die Beisitzer dritter und vierter Klasse zu einer Versammlung gerufen, von der du wußtest, daß sie meinen Verdacht erregen würde. Ich würde kommen, um mir die Versammlung anzusehen, dachtest du. Dann verändertest du den Verlauf der Energiestraße, die zum Versammlungsort führt. Du stelltest mir eine Falle.
    Du wolltest mich von deinen Handlangern töten lassen. Und all das, obwohl ich nichts anderes im Sinn habe, als das Volk der Mascinoten mit neuem Leben zu erfüllen. Du verdienst nicht nur Strafe, Olkring. Du verdienst die Verachtung jedes vernünftig denkenden Wesens."
    Etwas Seltsames geschah. Valvul landete mit einem Ruck auf dem platten Boden des Ganges. Olkring war verschwunden. Valvu spürte den charakteristischen Ruck, mit dem sich die Raumfalte schloß. Er horchte in sich hinein. War es der Ruck, wie ihn die endgültige Faltung auslöste, oder ein solcher, wie er entstand, wenn ein Mascinote eine Energiestraße betrat? Er konnte es nicht entscheiden. Aber Olkring war auf jeden Fall verschwunden.
    Valvul machte sich auf den Rückweg zu seinem Quartier. Bewußt verzichtete er auf die Energiestraße, die ihn augenblicklich an Ort und Stelle gebracht hätte. Mühsam, ein Greifbein hinter das andere setzend, bewegte er sich durch gewundene Gänge und brauchte mehrere Stunden, um seine Unterkunft zu erreichen.
    Das Gehen bereitete ihm Schmerzen. Das störte ihn aber nicht. Der lange Weg bot ihm Gelegenheit, seinen Gedanken nachzuhängen. Kein einziges Wesen begegnete ihm. Wie hätte es auch anders sein können? Die Mascinoten waren so an die Energiestraßen gewöhnt, daß es ihnen nicht einfiel, sich auf andere Weise von Ort zu Ort zu bewegen. Zu welchem Zweck aber waren die Gänge geschaffen worden? Valvul überlegte, ob sein nächster Schritt sein sollte, die Energiepfade abschalten zu lassen.
    Er war durch Olkrings Handlungsweise bei weitem nicht so erzürnt, wie er dem Feisten gegenüber vorgegeben hatte. Olkring versah im Gegenteil, so meinte er, eine höchst nützliche Funktion. Er brachte Mascinoten miteinander zusammen, wenn auch zu verfehlten Zwecken, und befreite sie dadurch aus ihrer Isolierung. Aber es blieb eine Frage, die er sich nicht beantworten konnte. Er hätte sie Olkring gestellt, wenn dieser nicht im entscheidenden Augenblick verschwunden wäre. Wie hatte Olkring es bewerkstelligt, den Verlauf der Energiestraße zu ändern?
    Als er sein Quartier erreichte, wartete dort Porpol voller Sorge. Valvul erstattete ihm einen knappen Bericht, dann schob er sich in die Rille vor der Maschine namens Qexpluk.
    „Ich habe mit dem Beisitzer Eins zu sprechen", sagte er.
    Der Bildschirm flackerte; auf der Sichtscheibe erschien der mit seltsamen Geräten erfüllte Raum, der sozusagen das Wahrzeichen des Beisitzers darstellte.
    „Ich höre dich", sagte eine wohltönende Stimme.
    Valvul hatte Zeit gehabt, sich seine Worte zurechtzulegen. „Wie ich dich kenne", sagte er, „weißt du bereits, was geschehen ist. Ich brauche dir nicht darüber zu berichten."
    „Das ist richtig", antwortete der Beisitzer Eins.
    „Aber ich habe eine Frage", sagte Valvul. „Es ist Olkring gelungen, den Verlauf einer Energiestraße zu verändern. Energiestraßen werden von Maschinen kontrolliert." Er war sich dessen nicht sicher; er sagte es einfach, um den Beisitzer Eins herauszufordern. „Ich kann mir also nur zwei mögliche Zusammenhänge ausdenken. Entweder ließest du die Veränderung des Energiepfads absichtlich zu, so daß ich in eine Falle gelockt werden konnte ..."
    „Oder?" unterbrach ihn der Beisitzer Eins.
    „Oder es gibt Maschinen, die deiner Kontrolle nicht unterstehen und von jedem beliebigen Mascinoten für seine Zwecke manipuliert werden können."
    Was dann geschah, hatte Valvul noch nie zuvor erlebt. Der Bildschirm erlosch. Der Beisitzer Eins hatte sich abgeschaltet. Er weigerte sich, auf Valvuls Frage zu antworten.
     
    5.
     
    Zwischen den beiden drei Meter großen Kranen wirkte Surfo Mallagan wie
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