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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene
Autoren: Unbekannt
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nicht sofort zurecht, obwohl er doch oft genug hier unten gewesen war. Mehrmals verlief er sich und gelangte wieder zu irgendeinem Ausgang. Er mußte wieder umkehren und verlor wertvolle Zeit.
    Endlich aber fand er die Haupt-Schaltzentrale, deren Kontrollkonsolen ideale Verstecke boten. Hier würde ihn niemand vermuten.
    Er verkroch sich in einen der vielen Hohlräume, der bequem Platz bot und sogar das Liegen erlaubte. Jetzt erst fiel die Spannung von ihm ab, und er atmete erleichtert auf.
    Den ersten Teil seiner Flucht hatte er geschafft. Nun konnte er nur noch abwarten, bis sie bemerkt und Alarm ausgelöst wurde. Zwei oder drei Tage, schätzte er, würde die Suche nach ihm dauern. Dann nahm man hoffentlich an, er habe sich in dem unübersichtlichen Labyrinth verirrt und fände nicht mehr heraus.
    Ford war kaltblütig genug, die Augen zu schließen und kurz danach einzuschlafen.
    Er schlief so tief und fest, daß er nicht einmal die Alarmsignale hörte, die das ganze Gefängnis in Aufruhr brachten.
     
    2.
     
    Die KRANOSI, das Schiff des Herzogs Gu, stand startbereit auf dem Raumhafen der Hauptstadt Couhrs-Yot, und die beiden Betschiden Brether Faddon und Scoutie waren alles andere als begeistert, als man sie auf Befehl des Herzogs an Bord brachte. Der dritte im Bunde, Surfo Mallagan, war spurlos verschwunden, und niemand schien zu wissen, was mit ihm geschehen war. Weder Faddon noch das Mädchen Scoutie hatten die Absicht, ihren Freund im Stich zu lassen.
    Kaum an Bord der KRANOS angekommen, verlangten sie den Herzog zu sprechen, und zu ihrer Überraschung wurde ihnen eine Unterredung gewährt.
    Gu war ein kleiner, untersetzter Krane und neigte zur Fülle. Seine Lebensgewohnheiten brachten es mit sich, daß man ihn leicht unterschätzte, aber das war für seine Gegner ein gefährlicher Irrtum. Alle Mediziner, die stets in seiner Nähe zu bleiben hatten, waren in Wirklichkeit hochspezialisierte Spoodie-Jäger und Leibwächter, ebenso verhielt es sich mit den „Damen", mit denen er sich gern umgab.
    Er war ein schwer durchschaubarer Typ mit einem vielleicht zwiespältigen Charakter, aber dem Herzogtum und dem Orakel gegenüber absolut loyal.
    Er saß in einem weich gepolsterten Sessel, als die beiden Betschiden den Raum betraten. Hinter ihm stand sein unvermeidlicher Roboter „Fischer", eine stangenähnliche Konstruktion von zweieinhalb Meter Länge, deren Funktionen unbekannt waren.
    Herzog Gu winkte seinen Besuchern freundlich zu.
    „Setzt euch und macht es euch bequem. Was ist so dringend, daß ihr mich noch vor dem Start zu sprechen wünscht?"
    Sie nahmen in zwei anderen Sesseln Platz, die allerdings nicht so weich gepolstert waren wie jener des Herzogs.
    „Wohin willst du uns bringen, Herzog Gu?" fragte Scoutie.
    „Nach Kran, nachdem ich noch einige andere wichtige Dinge erledigt habe."
    Der Hauptplanet des Herzogtums von Krandhor war seit langem das Ziel der Betschiden gewesen, aber im Augenblick nicht mehr.
    „Du weißt, daß Surfo Mallagan nach dem Spiel spurlos verschwunden ist und angeblich niemand weiß, wo er geblieben ist. Wir können und wollen Couhrs nicht verlassen, ohne wenigstens den Versuch unternommen zu haben, ihn zu finden. Er ist unser Freund."
    GUS verschwommen wirkende Augen verrieten Gleichgültigkeit.
    „Der Sieger des Spiels verschwindet häufig, ihr könnt Mallagan also nicht finden, so sehr ihr auch suchen würdet. Aber macht euch keine Sorgen um ihn, er wird euch eines Tages wieder begegnen."
    Faddon sagte erregt: „Du hättest die Macht, Herzog, dich darum zu kümmern. Warum läßt du ihn nicht suchen? Es muß doch Hinweise auf ähnliche Vorgänge bei früheren Spielen geben."
    „Natürlich gibt es sie. Aber sie gehen euch nichts an."
    „Das ist nicht gerade freundlich von dir", beschwerte sich Scoutie.
    „Es gibt Gesetze, die auch ich zu befolgen habe, ich kann euch jedoch versichern, daß ihr euch keine Sorgen zu machen braucht. Das Leben Mallagans ist nicht in Gefahr - aber mehr darf ich euch wirklich nicht verraten. Wolltet ihr nicht immer schon nach Kran?"
    „Nicht ohne Mallagan!" wiederholte Faddon energisch.
    „Das habt ihr nicht zu entscheiden", erklärte Herzog Gu kompromißlos. „Nicht einmal ich vermag das zu entscheiden. Außerdem wäre da noch ein weiterer wichtiger Punkt zu beachten..."
    „Und welcher?"
    „Es liegt ganz in eurem Interesse, diese Welt zu verlassen und nach Kran zu gelangen - und auch im Interesse Mallagans. Ihr könnt die Zusammenhänge
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