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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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klangen lahm.
    Sheila winkte ab. »Hör doch auf. Versprechen kann man viel. Er kann ja vorsichtig sein, aber die anderen sind es nicht. Der Schwarze Tod – überlegt doch mal.« Ihre Stimme nahm an Lautstärke zu. »Hat der schon einmal Gnade gekannt?« Da wir nichts sagten, sprach sie weiter. »Nein, das hat er nicht, und ihr beide wißt es ganz genau.«
    »Du mußt aber eines bedenken«, sagte ich. »Der Schwarze Tod ist vernichtet worden. Es kann ihn nicht mehr geben. Nur bei einer Zeitreise in die Vergangenheit.«
    »Na und? Ist es denn nicht möglich, daß er als lebende Person aus der Vergangenheit in die Zukunft reist? Daß er dabei einfach Zeiträume überbrückt, als hätte es sie nie gegeben? Ich halte alles für möglich, und das brauche ich euch nicht zu sagen.«
    Was sollten wir darauf antworten? Wenn es stimmte, was Sheila befürchtete, standen uns harte Zeiten bevor. Noch war es eine Annahme, für die es keinen Beweis gab. Ich konnte nur hoffen, daß es auch in Zukunft so bleiben würde.
    »Wir sollten fahren«, sagte Bill. Keiner widersprach, und so stiegen wir wieder in den Porsche des Reporters. Ich klemmte mich wieder in die Enge, die beiden Conollys belegten die vorderen Plätze. Gesprochen wurde nicht mehr. Es war zu spüren, daß noch etwas Unsichtbares mit uns fuhr. Die Angst um Johnny…
    ***
    Kathy war neugierig gewesen, aber Johnny hatte ihr nicht viel über das Gespräch mit seinem Vater erzählt. Das meiste hatte er für sich behalten. So wußte Kathy allerdings, daß sich Johnnys Eltern auf dem Weg zum Campingplatz befanden und in einigen Stunden eintreffen würden. Außerdem hatten sie noch Johnnys Patenonkel dabei. Darüber hatte sich Kathy schon gewundert, aber keine weiteren Fragen mehr gestellt und einfach alles hingenommen. Zudem ging es um ihre Eltern und nicht um die ihres neuen Freundes. Sie mochte Johnny. Sie hatte sich in ihn verknallt. Das passierte ihr nicht so schnell, aber bei Johnny war es anders gewesen. Er hatte ihr sofort Vertrauen eingeflößt, und sie hätte gern auf einen Ausbau des Vertrauens gehofft, aber Johnny hielt sich zurück und sagte nichts über gewisse Dinge, die ihn bedrückten.
    Kathy Tarling wollte auch nicht mehr fragen. Schräg hockte sie auf dem Gepäckträger des Rads, wobei ihre zusammengelegten Beine über den Boden schwangen. Mit den Händen hielt sich Kathy an Johnny fest, der hart in die Pedale treten mußte, um auf dem unebenen Weg und mit dem doppelten Gewicht schnell voranzukommen.
    Den Zeltplatz hatten sie hinter sich gelassen und mußten zunächst einmal querfeldein fahren, über einen Feldweg, der von der asphaltierten Straße zu den Plätzen führte und durch die Reifen zahlreicher Autos tief eingefräst war. Für Räder nicht ideal. Immer wieder schaukelten die beiden in Rinnen hinein oder hoppelten darüber hinweg.
    Auf der Straße klappte es besser. Sie war glatt, durchschnitt das flache Gelände und führte auch für eine gewisse Strecke am Bach entlang, dessen Bett hier wieder schmaler geworden war. Das Wasser floß deshalb schneller und schaumiger hindurch.
    Johnny drehte kurz den Kopf, um eine Frage anzudeuten. »Du weißt wirklich nicht, wo wir diesen Carella ungefähr finden können?«
    »Nein. Aber Whitestone ist nicht groß. Meine Eltern fahren einen Volvo Kombi. Wenn der irgendwo vor einem Haus steht, können wir ihn nicht übersehen.«
    »Falls er nicht auf einen Parkplatz gefahren wurde.«
    »Doch nicht in Whitestone. Das ist ein Kaff. Da kann man überall parken.«
    Johnny blieb hartnäckig. »Am liebsten wäre es mir ja, wenn wir auf jemand treffen, der uns Bescheid geben kann.«
    »Um diese Zeit schlafen doch alle.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Ihr Gespräch schlief ein. Johnny konzentrierte sich auf das Fahren und vernünftige Lenken. Er merkte auch jetzt das zweite Gewicht und mußte schon stark in die Pedale treten. Vor ihm tanzte das bleiche Licht des Scheinwerfers über die dunkle Straße hinweg. Es war der einzige helle Flecken in ihrer Nähe. Der Himmel war nach wie vor verhangen. So dicht, daß kein Gestirn hindurchschimmerte.
    Auch der sich allmählich füllende Mond war nicht zu sehen.
    Die Temperatur war etwas gefallen. Feuchtigkeit hatte sich in der Luft gesammelt. Besonders dort, wo der Bach seinen Weg fand, schien sie aus der Erde zu steigen, als wären unheimliche Nebelgeister auf dem Weg von ihrer in eine andere Welt.
    Vor dem Ort nahm die Straße an Breite zu, obwohl es noch immer keinen
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