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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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deutlich.
    »Nun übertreibe mal nicht«, moserte Bill.
    »Du hast gut reden als Fahrer.«
    »Jedenfalls sind wir schon weit gekommen.«
    »Klar, mit dir als Tiefflieger.« Da hatte ich nicht übertrieben. Bill war tatsächlich gerast, als gälte es, Michael Schumacher Konkurrenz zu machen. Daß wir den uniformierten Kollegen nicht aufgefallen waren, grenzte schon an ein kleines Wunder.
    Allmählich verschwand die Steifheit aus meinen Knochen. Dafür sorgte auch eine entsprechende Gymnastik, denn ich trabte einige Male um den Porsche herum, um die Glieder wieder geschmeidig werden zu lassen.
    »Wir sollten versuchen, Johnny zu erreichen«, schlug Sheila vor.
    »Auch wenn es mitten in der Nacht ist.«
    »Meinst du?«
    »Ja, Bill, wirklich.«
    »Okay, wie du willst.«
    »Es wird ihm auch guttun zu hören, daß wir bereits unterwegs sind. Daran glaube ich fest.«
    »Alles klar.« Bill holte sein Handy hervor und wählte. Er drehte sich von uns weg, damit wir eventuelle schlechte Nachrichten nicht zu hören bekamen.
    Aber er bekam Verbindung, und das erleichterte uns alle. »Hier ist Dad…« Bill lauschte, und wir bekamen auch seinen leisen Fluch mit. Da mußte etwas geschehen sein, und Sheila Conolly, die ebenfalls zugehört hatte, schrak zusammen.
    Sie wollte schon Fragen stellen, doch ich hielt sie mit einem schnellen Griff zurück, und sie sah auch mein Kopfschütteln. Nickend stimmte sie mir zu.
    Bill stellte zumeist nur kurze Fragen. Die aber wiesen auf ein Thema hin, daß auch an mir nicht spurlos vorüberging. Denn er erwähnte Atlantis und den Schwarzen Tod.
    Wie es in dem kleinen Artikel gestanden hatte.
    »Himmel!« flüsterte Sheila, »was hat sich nur da zusammengebraut?«
    »Abwarten«, beruhigte ich sie. »Noch ist nichts passiert. Bill spricht mit Johnny.«
    »Tut mir leid, John, aber ich kann deinen Optimismus leider nicht teilen.«
    Das verstand ich. Sheila war die besorgte Mutter. Als Frau dachte man eben anders.
    Bill sprach länger mit seinem Sohn. Auch sehr intensiv. Wir hörten, daß er ihm einschärfte, besonders vorsichtig zu sein und nichts Verkehrtes zu tun. Johnny schien davon nicht begeistert zu sein, da Bills Reaktion darauf schließen ließ. »Aber du brauchst doch nicht in den Ort zu fahren, verflixt. Warte bis zum Morgen, dann sind wir da und können das übernehmen.« Er hörte zu und sagte dann: »Was heißt zu spät? Es geht um deine Sicherheit. Soll dir das gleiche passieren wie Simon?«
    »Nein, Dad.« Johnny sprach so laut, daß Sheila und ich ihn hören konnten. »Ich gehe da hin. Auch wegen Kathy.«
    »Wer ist denn das?« flüsterte ich Sheila zu.
    »Keine Ahnung.«
    Bill versuchte es noch einmal, doch er schaffte es nicht, seinen Sohn umzustimmen. Als er das flache Gerät schließlich wegsteckte und sich uns zudrehte, glänzte Schweiß auf seinem Gesicht. »Er hat sich nicht belehren lassen – leider.«
    »Du hättest mich mit ihm reden lassen sollen!« beschwerte sich Sheila.
    Bill winkte ab. »Das hätte auch nichts gebracht, glaube mir. Du kennst deinen Sohn. Er war davon überzeugt, genau das Richtige zu tun.«
    »Ja, der hat den gleichen Dickkopf wie sein Vater.«
    »Was ist denn eigentlich geschehen?« erkundigte ich mich.
    Bill legte eine Hand auf das Autodach und schüttelte den Kopf.
    »Es scheint tatsächlich der Schwarze Tod wieder aufgetaucht zu sein. Johnny hat ihn mit eigenen Augen gesehen.«
    Sheila und ich waren zunächst so überrascht, daß wir schwiegen.
    »Ja«, sagte Bill. »Es ist der Schwarze Tod gewesen, und er hat Simon Rogers, Johnnys Freund, entführt.«
    »Aber wer ist Kathy?« fragte Sheila. »Wenn mich nicht alles täuscht, hast du den Namen erwähnt.«
    »Stimmt.«
    In der Folgezeit bekamen wir alles erklärt, was wir wissen mußten, und wir konnten nicht behaupten, daß sich die Laune dabei steigerte. Das Gegenteil war der Fall, wir drei fühlten uns ziemlich im Keller. Wir wußten auch, daß Johnny wegen Kathy nach Whitestone fahren wollte, um ihre Eltern zu suchen, die bei Pete Carella waren.
    »Das kann alles böse enden«, flüsterte Sheila. »Sehr böse sogar.«
    Sie sah mich vorwurfsvoll an. »Er ist zwar nicht dein Sohn, John, aber er könnte es sein. Er zieht manchmal das Unheil ebenso an wie du, kann ich nur sagen.« Sie strich über ihre Wangen. »Hoffentlich hört das irgendwann einmal auf. Und hoffentlich bekommen wir Johnny heil und gesund zurück.«
    »Er hat mir versprochen, vorsichtig zu sein«, sagte Bill, aber seine Worte
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