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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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mich auch hinter das Steuer setzen können.«
    »Und dein Kopf?«
    »Der ist noch dran, keine Sorge. So leicht wirft mich nichts um. Da bin ich wie ein Stehaufmännchen, das außerdem jetzt Hunger verspürt.«
    »Was möchtest du essen?«
    »Keks mit Käsegeschmack sehe ich da liegen.«
    Sie reichte mir die Packung. Ich griff nach einer zweiten Dose, so trocken wollte ich die Kekse nicht essen.
    Es war zwar kein opulentes Frühstück, aber das Zeug stillte meinen ersten Hunger. Ich trank das Wasser dazu, mein Blick glitt in die Ferne hinein und die Gedanken drehte sich um meinen Namensvetter. Ich wollte mich damit nicht allein beschäftigen und wandte mich an Karen. »Was meinst du, Karen, wird er seinen Plan durchführen und das Treffen in ein Blutbad verwandeln?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber du kannst es dir vorstellen?«
    »Leider.«
    »Ich auch.«
    Nach einer Weile des Schweigens fragte Karen: »Du hast von zwei Toten gesprochen, John.«
    Ich nickte und drehte die Dose zwischen meinen Händen. »Ja, von Luke und Ian Sinclair. Er hat sie nicht nur einfach getötet, er hat es verdammt schlimm gemacht. So schlimm, daß ich darüber am liebsten nicht sprechen möchte.«
    »War es Haß?«
    Ich wiege den Kopf. »Das denke ich auch. Es muß ein irrsinniger Haß auf Menschen mit dem Namen Sinclair gewesen sein.«
    »Aber warum?« fragte sie. »Was steckte dahinter? Hast du darüber schon nachgedacht?«
    »Immer, Karen, wenn es möglich ist. Die Gedanken kommen mir von ganz allein.«
    »Warum hat er mich nicht umgebracht? Warum hat er mich angerufen und mich in das Haus deiner Eltern bestellt, um mich dort abzuholen, damit wir gemeinsam zum Treffen fahren?«
    »So hört es sich an«, sagte ich. »Aber so muß es nicht gewesen sein.« Ich knabberte wieder an einen Keks. »Er hat auch meine Eltern gehaßt, sonst hätte er die Gräber nicht geschändet. Was ich dir jetzt sagen muß, klingt hart, aber es könnte die Wahrheit sein. Möglicherweise wollte er dir eine Falle stellen und dich im Haus meiner Eltern umbringen. Es wäre für dich ein Sarg geworden.«
    Karen Sinclair schüttelte sich. »Ich habe ihm nichts getan«, flüsterte sie. »Ich habe ihn gar nicht gekannt. Ich weiß überhaupt nicht, warum er mich ausgesucht hat.«
    »Das wußten Luke und Ian Sinclair auch nicht.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich bin ihm wohl in die Quere gekommen. Mit mir hat er dann nicht gerechnet. Obwohl es nicht so aussieht, bin ich fest davon überzeugt, daß es ein Motiv für die Taten gibt, Karen. Und das werden wir kaum in der Gegenwart finden, sondern mehr in der Vergangenheit. Ich gehe inzwischen davon aus, daß die Ruinen von Sinclair Castle und deren Geschichte eine große Rolle spielen. Kennst du dich in der Familien-Historie einigermaßen aus?«
    »Nein, kaum.«
    »Trotz des Treffens vor fünf Jahren?«
    »Himmel, John, das ist fünf Jahre her. Es war so etwas wie ein Jahrmarkt. Da haben wir uns mit der Historie kaum beschäftigt. Es mag einige gegeben haben, die das taten, ich gehörte nicht dazu.«
    Ich nahm die Erklärung hin und sagte dann: »Allerdings frage ich mich schon die ganze Zeit über, warum man mich nicht zu diesem Clan-Treffen eingeladen hat. Ich bin schließlich auch ein Sinclair.«
    Ihre Antwort war logisch. »Zu viele können es auch nicht sein, John. Du kannst nicht alle Sinclairs, die es gibt, auf die Burg verfrachten. Das ist unmöglich. Vielleicht hast du gerade nicht zu dieser einen oder anderen Linie gehört. Wenn man den Urstammbaum nimmt, auf den sich alles aufbaut, dann verzweigt dieser Baum ziemlich stark. Da kann es wohl viele Geschlechter mit dem Namen Sinclair gegeben haben. Oder man schreibt zum Treffen immer wieder andere an. Das ist auch möglich. Aber ich will nichts beschönigen oder verflachen. So genau weiß ich das natürlich alles nicht.«
    »Ist schon klar.« Ich reckte mich. Das Wasser und die Kekse hatte mir gutgetan. Ich fühlte mich wieder besser. Zwar würde ich keine Bäume ausreißen können, doch bis wir das Ziel erreichten, würde ich mich weiter erholen.
    Karen schaute mich lächelnd an. »Suko meinte, daß du eine Bärennatur hast.«
    »So? Meinte er das?«
    Sie nickte. »Ja, und ich muß ihm zustimmen, denn du siehst fast wieder normal aus.«
    »Dann kann Sinclair ja kommen!«
    »Ah, der Herr ist wieder fit, wie?« Der Frage folgte ein Lachen.
    Dann erschien Suko, der wach geworden war. Er kam die Böschung herab, nickte uns zu und sprach davon, daß er Hunger und
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