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1026 - Blutige Vergangenheit

1026 - Blutige Vergangenheit

Titel: 1026 - Blutige Vergangenheit
Autoren: Jason Dark
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die Küche hinein, wo gieriges Feuer auf ein menschliches Opfer wartete.
    Suko war Zeuge gewesen, aber auch Karen Sinclair hatte zugeschaut. Sie war nicht mehr im Arbeitszimmer geblieben. Suko hörte ihren Schrei dicht an seinem Ohr.
    »Lauf aus dem Haus!« rief er ihr zu.
    »Und du?«
    Sie bekam keine Antwort mehr, denn Suko war bereits auf dem Weg. Sein Ziel war die Küche und damit die Feuerhölle…
    ***
    Er dachte nicht darüber nach, was alles passieren konnte, wenn das Feuer ihn erwischte. Er mußte durch, und er würde durchrennen.
    John war jetzt wichtiger.
    Suko warf sich in die tanzende Flammenwand hinein. Er schützte seinen Kopf mit den Händen, eine Decke hatte er sich leider nicht mehr schnappen können.
    Hinein und durch!
    Unzählige, heiße Finger griffen nach ihm, nach der Kleidung, brannten auf der Haut, wollten sie verkohlen, verbrennen und zusammenschrumpfen lassen, aber Suko war einfach zu schnell. Zudem war die Feuerwand mehr breit als lang.
    John lag vor dem Fenster. Er bewegte sich nicht mehr. Blut war aus einer Stirnwunde über sein Gesicht hinweggelaufen. Das nahm Suko wie nebenbei wahr, als er geduckt auf den leblosen Körper zuhastete, ihn unterfaßte und anhob.
    Zum Glück war Suko stark genug. John lag wenig später auf seinen Armen wie ein kleines Kind, als er sich auf den Rückweg machte und dem Fenster dabei zwangsläufig den Rücken zudrehte.
    Das konnte ihm nicht gefallen. Da brauchte draußen nur jemand zu stehen, der durch das Fenster auf die Schattengestalt feuerte, und alles wäre vergebens gewesen. Trotz der Eile schaffte es Suko, nicht nur nach vorn zu laufen, sondern auch einen Zickzackweg einzuschlagen, um einen eventuellen Schützen zu verunsichern.
    Das Feuer war gnadenlos. Es war auch überall. Suko brauchte beide Hände. Er konnte sich selbst nicht mehr schützen. Der Kopf und damit das Gesicht fühlten sich an wie ein Glutklumpen. Er hielt die Lippen zusammengepreßt, denn auch über sie huschte dieser heiße Hauch hinweg, als wollte er den Mund aus dem Gesicht brennen.
    Die Durchquerung der Flammenwand dauerte nur wenige Sekunden. Suko kamen sie vor wie die berühmte Ewigkeit, die dann vorbei war, als er die Flammenwand hinter sich gelassen hatte.
    Er merkte es kaum. Er lief weiter, und er hatte das Gefühl, noch immer zu brennen.
    Bis etwas Kaltes über ihn und auch John klatschte. Ein eisiger Guß, mit dem Suko nicht gerechnet hatte, der ihm in diesem Augenblick guttat. Das Wasser war ihm übers Gesicht gelaufen und auch in die Augen gedrungen.
    Als er sie öffnete, sah er Karen Sinclair in seiner Nähe stehen. Sie hielt den leeren Eimer in der Hand und sah ansonsten aus wie jemand, der kaum wußte, was er getan hatte.
    Sie starrte Suko nur an.
    »Raus, Karen!«
    Der Eimer fiel zu Boden. Karen Sinclair drehte sich und eilte auf den Eingang zu. Suko hielt noch immer seinen Freund auf den Armen. Er hoffte nur, daß der Heckenschütze nicht draußen lauerte und die Tür im Blickfeld behielt.
    Der durch die Tür dringende Luftzug verteilte sich im Haus und fand auch seinen Weg in die Küche. Dort fachte er das verdammte Feuer noch stärker an, und dieses brausende Geräusch verfolgte Suko auf seinem Weg zur Tür.
    Karen hatte das Haus schon verlassen. Sie stand etwas verloren neben dem kleinen BMW.
    »Öffne die Tür. Er ist nicht abgeschlossen!« schrie Suko ihr zu.
    »Beeil dich!«
    Sie handelte. Sie zerrte alle vier Türen auf.
    Suko legte seinen Freund in den Fond. Er stopfte ihn förmlich hinein und fürchtete sich noch immer davor, von einer Kugel erwischt zu werden.
    Der Kelch ging an ihm vorbei. Er schloß die Tür und warf sich hinter das Steuer. Karen saß bereits auf dem Beifahrersitz. Sie zitterte wieder und wäre kaum in der Lage gewesen, das Fahrzeug zu lenken.
    Das tat Suko.
    Der Motor sprang an, kaum daß er den Zündschlüssel gedreht hatte. Suko startete zu schnell. Die Räder drehten für einen Moment durch, dann kam er von der Stelle, schlug das Lenkrad nach rechts ein, um dem Stamm des mächtigen Baumes zu entgehen.
    Wie nebenbei bekam er mit, daß die Flammen jetzt schon aus dem Küchenfenster schlugen. Wie die feurigen Spitzen von Drachenflügeln schlugen sie aus der Öffnung hoch, als wollten sie sich am Dachrand festkrallen. Das Haus war nicht mehr zu retten. Suko wußte es. Da brauchte er kein Fachmann zu sein.
    Aber besser ein Verbrennen des Hauses als den Tod von Menschen in Kauf nehmen.
    Tod von Menschen?
    Dabei hakte es ein. Suko dachte
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