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1023 - Die Quarantäneflotte

Titel: 1023 - Die Quarantäneflotte
Autoren: Unbekannt
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zusammen.
    „Keine Gefahr für das Schiff", lautete die knappe Antwort.
    Das Schütteln ging weiter. Das Schlimmste war, daß beim Menschen die Augen zwecks guter Beweglichkeit freischwingend an elastischen Bändern am Schädel befestigt waren.
    Infolgedessen schaukelten die Augen bei dieser Rüttelei besonders stark und ließen Instrumente und Bildschirme wie verrückt tanzen - ein Effekt, der normalerweise hauptsächlich bei Erdbeben auftrat und dazu führte, daß die Bevölkerung schwankende Wände sah, wo gar keine waren. Der Effekt auf das Nervenkostüm der Betroffenen war in beiden Fällen gleich - er löste eine heiße Welle der Furcht aus.
    „Ich wiederhole, energetische Verpuffungen unbekannter Art", erklärte Halsen. Seine Stimmung verriet keinerlei Erregung - es war dies einer der Augenblicke, in denen man ihm sein mürrisches Wesen gerne verzieh.
    „Kann man das ein bißchen präziser ausdrücken?" fragte Maresch. Er steuerte die T36 von dem Fremdkörper im Raum weg, und in dem Maß, in dem ihm das gelang, wurde auch das ständige Rütteln geringer.
    „Es sieht so aus", erklärte Halsen, „als käme es an den Enden des Ypsilons zu Explosionen, die sich aber nicht austoben, sondern irgendwie abgeleitet werden."
    „Daran erkennt man den exakten Wissenschaftler", spottete Lasso Hevarder. „Irgendwie, das sind genau die Ausdrücke, mit denen wir jetzt etwas anfangen können."
    „Hast du Explosion gesagt?"
    „So ungefähr!"
    Die T36 hatte inzwischen eine ruhigere Stelle des Weltraums erreicht, man konnte die Bewegungen jetzt abfangen und von den Automatiken unterdrücken lassen.
    „Wie ungefähr?"
    „Tja, ich weiß nicht recht..."
    „So, als würde dort im Weltraum etwas materialisieren und sofort wieder verschwinden?"
    Halsen sah seinen Kommandanten verblüfft an.
    „Wie kommst du darauf?"
    „Das werde ich dir zeigen", sagte der Ertruser. „Ich brauche eine Funkverbindung nach Arxisto!"
    Die Verbindung war nach recht kurzer Zeit hergestellt, aber von bemerkenswerter Schlechtigkeit. Ein Bild kam nicht zustande, die Sprache war von Knacksern und lautem Prasseln gestört.
    „Hier T36, Kommandant Galgan Maresch, ich rufe Arxisto!"
    „Hilfe!" gellte es aus dem Lautsprecher. „Sie kommen zurück!"
    „Wer kommt zurück?"
    „Die Viecher!"
    Es schien die Stimme eines kleinen Jungen zu sein, die da aus dem Lautsprecher gellte.
    „Was ist los? Rede klar und deutlich!"
    „Alle rennen sie durcheinander", schrie der kleine Junge. „Es hagelt riesige Steine, und es hat viele Tote gegeben."
    „Wann hat das angefangen?"
    „Vor ein paar Minuten. Sie sind alle hinausgelaufen, und jetzt bin ich ganz allein hier.
    Könnt ihr kommen und uns abholen? Wer seid ihr überhaupt?"
    Ein lautes Knacken ertönte, dann war die Verbindung unterbrochen. Es ließ sich unschwer ausmalen, was für ein Ereignis dazu geführt hatte.
    „Wißt ihr jetzt, wozu dieses Ding gut ist?" fragte Maresch.
    „Diese Weiche...?"
    „Der Ausdruck ist besser gewählt, als man annehmen sollte", Sagte der Ertruser. „Ich bin fest davon überzeugt, daß mit diesem Ding, dieser Weiche, irgend etwas aus dem Nirgendwo hier hergelotst und dann auf Arxisto abgesetzt wird."
    „Dann wäre das goldene Ding für den Angriff auf das Kontor von Arxisto-Park verantwortlich?"
    „Ob verantwortlich, muß noch geklärt werden", sagte Maresch. „In jedem Fall ist das Ding ursächlich daran beteiligt. Was sagt dein Koko, Lasso?"
    Der Siganese war damit beschäftigt, die Positronik zu befragen. Als er aufsah, wirkte sein Gesicht sehr ernst.
    „Euch die Einzelergebnisse zu sagen hätte wenig Sinn", sagte der Siganese auffallend ernst. „Aber eines steht für mich nun fest - wir müssen uns vor diesem Ding sehr in acht nehmen."
     
    2.
     
    Chabzawah betätigte den Türsummer. Er wartete, bis das letzte Pfeifen ihm kundtat, daß er eintreten durfte.
    Kuruzur sah ihn an, als er über die Schwelle trat. Sein faltiges Gesicht drückte höchste Besorgnis aus.
    „Neuigkeiten?"
    „Katastrophenmeldungen", sagte Chabzawah. „Wir müssen weiter."
    „Also habt ihr Leben gefunden?"
    „Primitivexistenzen", sagte Chabzawah. „Mehr nicht, aber es genügt. Wir können uns nicht länger hier aufhalten, wir müssen weiter."
    Kuruzur machte eine schmerzliche Gebärde. Es war nicht das erste Mal, daß er sich so etwas anhören mußte, aber es tat jedes Mal aufs neue weh.
    „Ob wir jemals das finden werden, was wir suchen?" fragte er leise.
    Chabzawah sah ihn offen
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