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1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun
Autoren: Unbekannt
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Du kannst also beruhigt sein."
    „Bin ich auch. Noch etwas: ich werde mich wieder an Bord der KARITZ begeben.
    Danach erst werden dir die drei Betschiden übergeben werden. Ich möchte ... ich möchte ihnen nicht mehr begegnen."
    Harsanfelger nickte verständnislos.
    „Wie du es für richtig hältst, Orakel-Bote. Wirst du Kran informieren, oder soll das von hier aus geschehen?"
    „Da ich von hier aus direkt nach Kran zurückkehre, ist das überflüssig. Du brauchst dich nicht mehr darum zu kümmern, ich erledige das schon." Jons erhob sich. „Ich darf mich jetzt verabschieden."
    Harsanfelger war auf der einen Seite ungemein erleichtert, daß der Bote sich nicht weiter um die Station kümmerte, auf der anderen Seite ahnte er, daß etwas an der Sache faul war. Aber das ging ihn schließlich nichts an. Jons war ein hoher Repräsentant des Herzogtums. Er trug die Verantwortung.
    Er begleitete Jons zum Schiff und wartete. In seiner Begleitung befanden sich zwei bewaffnete Kranen.
    Wenig später erschienen in der Ausstiegsluke die angekündigten Betschiden, deren Aussehen Harsanfelger für einen Augenblick verwirrte. Aber im Herzogtum gab es soviel unterschiedlich aussehende Völker, daß er seine Verwunderung schnell überwand.
    Mallagan, Faddon und Scoutie hatten sich kaum zwanzig Meter von der KARITZ entfernt, als das Schiff geräuschlos abhob und schnell an Höhe gewann. Jetzt erst schloß sich die Luke.
    Jons mußte es sehr eilig haben, von hier zu verschwinden.
    „Er hat zwei Bewaffnete bei sich", bemerkte Mallagan, als sie sich dem Kommandanten näherten, in dessen Händen nun ihr weiteres Schicksal liegen sollte. „Sieht nicht gerade verlockend aus."
    „Eine Hitze ist das hier!" stöhnte Scoutie.
    Dann standen sie vor den drei Kranen.
    „Ich bin Kommandant Harsanfelger", stellte der Kommandant sich vor. „Willkommen auf Karselpun."
    „Mallagan, Scoutie und Faddon", entgegnete Mallagan. „Sind wir Gefangene oder Gäste?" Er deutete auf die beiden bewaffneten Kranen. „Die sind überflüssig, glaube ich."
    „Das wird sich herausstellen. Kommt mit in mein Büro. Ich habe einige Fragen an euch zu stellen."
    Er drehte sich um und ging davon. Die beiden Posten nahmen die Betschiden in ihre Mitte und folgten ihm.
     
    *
     
    Nachdem Harsanfelger die Wachtposten fortgeschickt hatte, fragte er: „Ihr wolltet nach Kran, aber man erlaubte es nicht? Das ist zwar seltsam, aber es steht mir nicht zu, die Anordnungen von Höhergestellten zu kritisieren. Ich habe Order, euch hier zu behalten, bis über euer weiteres Schicksal entschieden wird. Niemand hat befohlen, daß ihr als Gefangene behandelt werden sollt, aber ich muß darauf hinweisen, daß ich euch isolieren muß, wenn ihr fliehen wollt. Sonst könnt ihr euch frei bewegen."
    Es kostete Mallagan einige Mühe, ruhig und gefaßt zu bleiben. Bisher war es ihm und seinen beiden Freunden gelungen, der Depressionen Herr zu werden, die sie seit dem Auffinden des Wracks auf dem Planeten Kranenfalle zu überwältigen drohten. Die Enttäuschung war zu groß gewesen. Doch die Enttäuschung, die Jons ihnen bereitet hatte, war womöglich noch größer gewesen. So dicht vor dem Ziel...
    „Wir haben nicht die Absicht, zu fliehen. Wohin auch? Wir wollen nur nach Kran, das ist alles."
    „Sobald die Baueinheiten gestartet sind, werdet ihr dem bleibenden Wachkommando zugeteilt", eröffnete ihnen Harsanfelger nicht gerade unfreundlich. „Das ist besser als ständige Untätigkeit."
    Scoutie deutete mit dem Zeigefinger auf ihn.
    „Kannst du uns verraten, wer den Befehl gab, uns hier abzusetzen? Kran oder der Orakel-Bote?"
    Der Kommandant, der Jons' wahre Absichten und Gründe nicht kannte, erwiderte ahnungslos: „Soweit ich das beurteilen kann, war es die Entscheidung des Boten. Er sprach von Zwischenfällen an Bord seines Schiffes, für die er euch verantwortlich machte."
    „Allerhand!" entfuhr es Faddon. „Er lügt!"
    Harsanfelgers Gesicht wurde finster.
    „Ein Orakel-Bote lügt nicht!" rügte er scharf. „Das ist sowohl von mir wie auch von euch zu akzeptieren."
    „Trotzdem lügt er", sagte Faddon, ohne sich einschüchtern zu lassen. „Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen. Was kann es also für Zwischenfälle in der KARITZ gegeben haben?"
    „Das weiß ich nicht", gab der Kommandant zu. „Ich weiß nur, daß der Bote euch hier absetzte und ich für euch verantwortlich bin. Zu fragen habe ich nicht. Das ist alles."
    „Wo werden wir untergebracht?" erkundigte
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