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1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL
Autoren: Unbekannt
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zusammen, denn sie wollte, wie jedes weibliche Wesen, doch noch das letzte Wort haben. „Und warum eigentlich nicht? Weil ihr keine Männer, sondern noch halbe Kinder seid, ha!"
    „Oder weil du nur eine jämmerliche Unterdosis Pheromone abgibst", parierte Surfo.
    Woraufhin sie endlich alle entspannt lachen konnten.
    Anschließend setzten sie ihren Weg fort. Die Lichtung mit den tödlichen Lockpflanzen umgingen sie dabei in weitem Bogen.
     
    10.
     
    Erst am vierten Tage nach ihrem verhängnisvollen Flußübergang, neunzehn Tage nach dem Aufbruch aus dem Tal der Königsblüten, fanden sie die Spur ihrer Verfolger. Das war am Fuße eines Vorgebirges, hinter dem sie bereits die Gipfel jenes Gebirgszugs im Dunst schwimmen sahen, der das letzte Hindernis auf dem Wege zürn Wrack der SOL war.
    „Hier sind sie aus dem Fluß gekommen", erklärte Scoutie und deutete mit dem Speer auf eine Sandbank, durch die sich vom Fluß aus deutlich sichtbare Fußspuren zogen. Sie führten weiter durch das Gras einer Steppenlandschaft, die mit zahlreichen Sträuchern durchsetzt war.
    „Das sieht aus, als wäre hier eine ganze Hundertschaft marschiert", meinte Surfo Mallagan. „Wir hätten zumindest die Spuren im Sand beseitigt."
    „Die im Gras wären geblieben", erwiderte Brether Faddon. „Sie kann man nicht völlig verwischen."
    „Aber sie hätten bei ein wenig Unaufmerksamkeit von uns übersehen werden können", sagte Surfo.
    Er bückte sich und fuhr mit der Hand durch das Gras. Die Spitzen einiger Halme waren geknickt und leicht verblaßt.
    „Vor anderthalb Tagen, schätze ich", sagte Scoutie, die Surfo beobachtet hatte.
    Surfo richtete sich wieder auf und nickte.
    „Wir können also zügig gehen, solange die Spur nicht frischer wird." Er blickte nachdenklich zu der Hügellandschaft des allmählich ansteigenden Vorgebirges. „Irgendwo dort werden sie auf uns warten."
    „Warum?" wandte Brether ein. „Ich meine, wie können sie sicher sein, daß wir auf dieser Seite des Flusses kommen werden?"
    „Sicher können sie nicht sein", erklärte Scoutie. „Aber sie sind lange genug auf der anderen Seite gegangen und wissen deshalb, daß wir uns dort nicht vor ihnen befinden.
    Als sie herüberkamen, überzeugten sie sich davon, daß wir auch hier nicht schon vorbeigekommen waren."
    Sie deutete auf die Spur, die in weitem Bogen vom Fluß wegführte.
    „Sie haben gesucht und keine Spuren von uns gefunden. Danach werden sie wieder näher an den Fluß gegangen sein. Von einem der nächsten Hügel aus können sie wegen der niedrigen Vegetation das Gelände beiderseits des Flusses kontrollieren. Wir brauchen also gar nicht erst zu versuchen, uns auf der anderen Seite davonzustehlen."
    Sie zuckten zusammen, als eine lange Serie gedämpfter Geräusche zu hören waren, wie sie bei der Entladung von vielen Hochenergieschüssen im Ziel entstanden.
    Ihre Gesichter wandten sich einer bestimmten Region des Hügellandes zu. Schweigend lauschten sie. Noch mehrmals waren einzelne Entladungen zu hören, dann blieb es endgültig still.
    „Entfernung zirka zehn bis fünfzehn Kilometer", sagte Scoutie. „Das bedeutet, daß sie von hier aus höchstens noch einen halben Tagesmarsch zurückgelegt haben."
    Brether Faddon nickte.
    „Sie können ja nicht ins Blaue weitergehen. Vielleicht wissen sie, daß wir nach einem Schiff namens SOL suchen, aber sie können nicht wissen, wo es liegt. Wir könnten plötzlich irgendwo abbiegen und verschwinden."
    „Wir müssen sie überlisten", erklärte Scoutie. „Irgendwo liegen sie in einem Hinterhalt.
    Das heißt, nicht irgendwo, sondern dort, wo sich das Gelände für einen Hinterhalt anbietet. Wir sollten ein solches Gelände ebenfalls erkennen. Dann rasten wir in der Nähe, und nachts umgehen wir die Falle und ziehen in Gewaltmärschen davon.
    Spätestens im Hochgebirge hängen wir sie ab. Weder Kranen noch Tarts sind Kinder des Hochgebirges."
    „Das vermuten wir", entgegnete Surfo Mallagan. „Aber zumindest für die Echsenwesen sollte es zutreffen. Einverstanden, Scoutie."
    Da es Abend war, beschlossen sie, auf der Sandbank zu übernachten. Scoutie und Surfo wateten in den Fluß, der hier höchstens maximal drei Meter tief war, und schossen mit Pfeil und Bogen sieben unterarmlange, silberblau geschuppte Fische. Drei brieten sie über dem Feuer, das Brether Faddon unterdessen mit Hilfe von zwei Feuersteinen, zundertrockenem Gras und dürren Zweigen entfacht hatte.
    Es störte die drei Betschiden nicht, daß
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