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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London
Autoren: Edgar Wallace
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finden, die Sie zunächst nicht verstehen. Aber mit der Zeit arbeiten Sie sich schon ein!« Am Nachmittag vor Tetleys Tod hatte die Regierung den Entschluß gefaßt, Kerky Smith zu verhaften und aus London auszuweisen.
    Nur Jiggs Allermans Einspruch war es zu verdanken, daß diese Maßnahme unterblieb. »Tun Sie das nicht!« riet er. »Behalten Sie ihn hier! Sie müssen seine Zuversicht und sein Selbstvertrauen erschüttern - dann erschüttern Sie seine Organisation.«
    Und es zeigte sich auch, daß seine Auffassung die richtige war.
    Kerky Smith las die Morgenzeitung in seinem Hotelzimmer. Der Kellner hatte eben das Frühstück abgeräumt, und Kerky fühlte sich in Frieden mit der ganzen Welt. Nur Eddie Tanner verursachte ihm Mißbehagen: Der hatte kalte Füße bekommen und ging aus dem Geschäft, als gerade das Korn reifte...
    Der Diener kam aus dem Schlafzimmer.
    »Kerky«, sagte er leise. »Die Polizei hat heute morgen eine Razzia bei dem Friseur abgehalten, alle Telefone besetzt und Dinky verhaftet! Man hatte die ganzen Leitungen seit einer Woche überwacht...«
    Kerky machte ein sonderbares Gesicht, als ob er pfeifen wollte. »Ich dachte, sie wüßten nichts von dem Platz?«
    »Die Polizei kann nicht immer taub und blind bleiben. Den Safe haben sie auch gefunden...«
    »Es war nichts drin!« entgegnete Kerky schnell.
    Der Diener schüttelte den Kopf. »Nein - er wurde gestern ausgeräumt. Aber sie wußten, daß etwas drin gewesen war; und sie haben Dinky verhört, wie viele Briefe er in letzter Zeit nach Amerika geschickt hätte.« »Wer hat ihn denn ausgefragt?« »Jiggs! Und den kennst du doch?«
    »Ja, den kenne ich!« knurrte Kerky grimmig. »Aber ich kenne auch Dinky - der verrät nichts!«
    »Das wäre ja möglich.« Geräuschlos ging der Mann wieder ins Schlafzimmer zurück.
    Verteufelte Situation! dachte Kerky. Dinky war einer der drei Kassierer der Bande, Zahlmeister und hervorragender Buchhalter. Das kleine Wettbüro im ersten Stock hatte sehr glückliche Kunden: Dinky schickte mit jeder Post Pakete von französischen und amerikanischen Banknoten nach den Vereinigten Staaten. Leute, die hereinkamen, um sich rasieren oder das Haar schneiden zu lassen, gingen reicher hinaus, als sie gekommen waren...
    »Die verdammte Schießerei ist dran schuld«, brummte Kerky erbost.
    Kurze Zeit nachher kam unerwartet Cora zurück, die man wegen eines Formfehlers in ihrem Paß nicht hatte abfahren lassen.
    Wenn sie nicht mal Cora aus dem Land ließen, welche Möglichkeit hatte er dann, auf normale und gesetzmäßige Weise fortzukommen? Aber sie konnten ihn nicht zurückhalten, wenn er reisen wollte. In zwei Stunden war er notfalls mit dem Flugzeug in Paris, und das Flugzeug wartete Tag und Nacht.
    Immerhin war die Lage äußerst bedrohlich. Hinter allem steckte natürlich Jiggs. Mit diesem Kerl mußte endlich Schluß gemacht werden!
    Aber am nächsten Morgen wurde während Kerkys Abwesenheit sein Kammerdiener Jack verhaftet, und er erkannte, daß seine Lage allmählich verzweifelt wurde. Die beiden besten Führer seiner Organisation waren ihm genommen, und in einer halben Stunde mußten die Posten neu besetzt sein... Noch andere Dinge hatten sich geändert: Über London lag ein lähmender Bann, als die Gangsterschießereien begannen, aber jetzt brach die allgemeine Wut los. Die Atmosphäre war geladen. Kerky fühlte es.
    Er nahm das Mittagessen auf seinem Zimmer ein und schickte eine Nachricht zu seinem geheimen Flugplatz. Dann ging er nach unten, um mit dem Geschäftsführer zu sprechen. »Am nächsten Mittwoch gebe ich ein Diner. Fünfzig Gedecke. Stellen Sie das beste Menü zusammen! Es soll ein fürstliches Mahl werden.«
    Der Geschäftsführer war hochzufrieden.
    Kerky fuhr ganz offen in die Bond Street und kaufte ein. Die Detektive, die ihn beobachteten, berichteten Captain Allerman darüber.
    »Großartig!« sagte der Amerikaner und gab einen Befehl.
    Als Kerky ins Hotel zurückkam, fand er Cora nicht und klingelte. »Wo ist Mrs. Smith?« erkundigte er sich, als der Flurkellner erschien.
    »Sie ist nicht mehr da. Zwei Herren kamen und nahmen sie mit... Ich glaube, sie waren von der Polizei. Captain Allerman war der eine.«
    Der beste und tüchtigste Rechtsanwalt Londons rief in Scotland Yard an und bat um Aufklärung; sie wurde ihm jedoch höflich verweigert. Kerky ließ durch seine Vertrauten alle Polizeistationen absuchen, aber nirgends fand sich Cora; nirgends auch Jack.
    Am Nachmittag wurde in der Downing
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