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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag
Autoren: Larry Brent
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Macht ... sie war da... ich habe sie gespürt ... Ak-Homs Einflüsse
waren spürbar ...“
    Er schluckte und unterbrach sich. Das
Sprechen strengte ihn an. „Es war .. . ein Schock . ..
besonderer Art, Mademoiselle ... Monsieur Brent... wo ist er jetzt .. . auf der Suche nach dem Mörder?“
    „Ja.“
    „Er muß aufpassen ... Warnen Sie ihn! Sagen
Sie ihm das! Ak-Hom ist gefährlich ..."
    „Woher wissen Sie das?“
    „Mein Geheimnis ..
    „Was ist passiert, als sie ins Zimmer kamen
und Ihren Freund tot sahen, Monsieur Locon? Was haben Sie da gefühlt?“
    „Eiskalt war sein Griff... mein Bewußtsein
... ist in Dunkelheit versunken ... wir ... Ak-Hom und ich ... sind uns ähnlich
... auf eine besondere Weise... ich habe Orus überlistet... durch Formeln und
Beschwörungen, die ihn gezwungen haben ... Ak-Hom dagegen ist sein Diener ...
ist er selbst...“ Mornas Augen wurden zu schmalen Schlitzen. In den grünen
Pupillen glitzerte es wie Eiskristalle. Locon redete wirr durcheinander. War er
nicht ganz bei sich?
    „Es mag alles sehr merkwürdig klingen - ich
weiß“, fuhr er fort, als könne er Morna Ulbrandsons Gedanken erfassen. „Aber
Sie müssen mir glauben. Ihr müßt Ak-Hom finden, bevor noch Schlimmeres
passiert. Ihr habt gesehen, was mit Jean - was mit Nafri geschehen ist. Orus
erwacht, es besteht überhaupt kein Zweifel.“
    Auf seiner Stirn perlte der Schweiß, und
Morna tupfte mit einem bereitliegenden Tuch sein feuchtes Gesicht ab. Locon
nickte: „Danke.“
    „Strengt Sie das Sprechen sehr an?“ „Es geht,
aber ich muß reden! Vielleicht habe ich nicht mehr viel Zeit. Hören sie zu!
Ak-Hom ist eine Mumie - Ein Fluch liegt auf ihr. Im alten Ägypten sollte dieser
Mann ursprünglich hingerichtet werden, denn er befaßte sich mit verbotener
Magie - Die Angst, daß er zuviel Macht gewinnen könnte, veranlaßte eine Gruppe
von Priestern, ihn auszustoßen, aber er setzte seine Versuche fort. Das war ein
Fehler, er erlangte Macht, die heute, viertausend Jahre später, zu neuer Blüte
sich entfaltet.“
    Locon wußte gut Bescheid in der Geschichte
des ägyptischen Volkes. Er hatte intensiv die alten Schriften studiert. „Ihr
müßt - Ak-Hom finden!“ Es klang wie eine Beschwörung. Seine Stimme war leiser
geworden, als strenge ihn das Sprechen doch mehr an, als er sich eingestehen
wollte.
    „Wo?“
    „Ich weiß nicht. Es muß aber einen zweiten
Sarkophag geben - damals, vor viertausend Jahren, wurde die Leiche des
Abtrünnigen gestohlen. Ak-Hom wollte einbalsamiert werden, um in einer fernen
Zeit zu neuem Leben zu erwachen - er dachte dabei nicht an rein geistiges
Leben, er wollte so existieren, wie er gewesen war. Ein Ziel hat er erreicht -
er hat Nafri gefunden und mitgenommen, aber ihre Existenz ist eine andere.
Ak-Hom hat sich vollkommen Orus verschrieben - er wird zu Orus werden - zu
einem achtarmigen Ungetüm, das die Lebenden vernichtet!“
    Wie kam er darauf? Manchmal schien es Morna,
als mische er Visionen mit der Wirklichkeit.
    „Wer oder was ist Orus?“
    „Ein alter Gott - aus der fernen
Vergangenheit der Erde - nur wenigen bekannt. Ich habe mich damit beschäftigt -
war Orus ein Außenseiter, ein Schreckgespenst der Hölle oder hat eine fremde Rasse ihn hier abgesetzt, als außerirdische Wesen vor zehn- oder
zwanzigtausend Jahren die Erde besuchten. Es war in meinem Land, dort verehrten
kleine Gruppen ihn, brachten im Opfer dar - Menschenopfer! Orus lebte. Daran
gibt es keinen Zweifel - und er lebt wieder - ich habe seine Nähe gefühlt! Ich
konnte der Macht der Gefühle, die seine Anwesenheit in der Wohnung meines
Freundes hinterlassen hatte, nichts Gleichwertiges entgegensetzen. Tut alles,
ihn zu finden. Er muß sich irgendwo verstecken - er muß tagsüber von der
Bildfläche verschwinden. Orus’ Metier ist die Nacht - er ist wie ein Vampir,
hart und gnadenlos schlägt er zu!“
    Morna hörte aufmerksam zu. Einiges in Roger
Locons Ausführungen schien klar und deutlich. Aber eine Bemerkung hatte er
gemacht, die sie getroffen hatte wie ein eisiger Schauer. Sie wollte nachsetzen
und mehr darüber erfahren, aber Locon redete schon weiter. Es schien ihm darauf
anzukommen, Morna mit soviel Wissen wie nur möglich zu versorgen, um dem Unheimlichen, der wie ein Phantom auftauchte und
mordete, das Handwerk zu legen.
    „Orus - er war verwöhnt - er schickte denen,
die ihm opferten, Visionen - wie eine Droge - und diejenigen, die sie sahen,
glaubten daran, als wären sie wirklich vorhanden
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