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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag
Autoren: Larry Brent
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war ein schmaler, hoher Raum, fast
drei Meter lang. Mehrere Kisten standen darin. Ratten huschten davon.
    Mireille versetzte einem Nagetier einen
Tritt, daß es förmlich durch die Luft flog.
    „Du verfügst über Fähigkeiten, die ich gar
nicht an dir kenne“, staunte Claude Perin. „Ich hätte eher erwartet, daß du
schreien würdest wie ein abgestochenes Ferkel. Aber nein! Mademoiselle hebt das
Füßchen, und - päng - kriegt der fette Ratterich einen Tritt zwischen die
Rippen, daß ihm Hören und Sehen vergeht.“
    „Das zeigt, daß du mich tatsächlich noch
nicht richtig kennst. Ich verfüge über Talente, die dich noch in Erstaunen
versetzen werden!“
    „Es lohnt, dich näher unter die Lupe zu
nehmen.“
    Im Licht der Taschenlampen sahen sie sich die
Kammer genauer an.
    „Was ist denn das da hinten?“ fragte Perin
plötzlich.
    Ruhig deutete er mit dem Lichtstrahl auf
einen schräg gegen die hintere Wand stehenden, länglichen Kasten, der grünlich-grau
war und eher aussah wie ein Stein.
    „Sieht aus wie ein Sarkophag“, sagte
Mireille.
    „Ei, Donnerwetter“, knurrte Perin. „Wohin
hast du mich entführt, kleine Eva? Bist du vielleicht eine heimliche Giftmischerin
und hast mir vorhin etwas in den Kaffee getan und nun - kracks - machst du mir
den Garaus, nachdem ich schon so geschwächt bin, daß ich dir keinen Widerstand
mehr entgegensetzen kann?“
    „Claude, laß den Unfug!“ Im Moment wollte sie
von dieser Art Spaß nichts wissen.
    Perin griff sich an die Gurgel, gab einen
seltsam ächzenden Laut von sich und taumelte nach vorn. „Das Gift, Chérie - es wirkt .. brachte
er wie ein Hauch über seine Lippen. Er verdrehte die Augen.
    Mireille schüttelte den Kopf und ging weiter
in den schlauchartigen Raum hinein.
    Sie stieg über Kisten und alte Eimer hinweg.
Claude Perin folgte ihr, als läge er in den letzten Zügen, gab dieses kindische
Theater aber auf, als Mireille nicht mehr darauf reagierte.
    Die Französin blieb vor dem steinernen Koloß stehen.
    Seltsame Zeichen und Symbole waren schwach
unter der alten und dicken Staubschicht mehr zu ahnen als zu sehen.
    Claude Perin trat an die Seite der jungen
Erbin. Er klopfte an dem kastenähnlichen, länglichen Gegenstand herum. Es klang
dumpf. „Ob einer drin liegt?“ fragte er mit Grabesstimme. „Vielleicht hat hier
jemand seine Liebhaberin untergebracht. Im Jahr gibt es immer Mordfälle mit
verschwundenen Leichen, und die Sûreté kann die Fällt nicht klären.
Menschen verschwinden einfach.“
    „Claude! Mal den Teufel nicht an die Wand“,
antwortete Mireille leise.
    „Oder einer hat einen Schatz hier versteckt?
Mireille, du gibst ’ne wahre Fundgrube, wenn das so weitergeht. Erst Geld, dann
Haus, als Zukunftsplan großes Hotel mit antiker Champagner- Bude und nun gratis
noch ’nen Schatz!“
    Er drückte sich an ihr vorbei. „Ich mach’
mich gleich an die Arbeit.“
    Er zog Schraubenzieher und Hammer aus der
Tasche und legte seine Stablampe auf einen Kistenstapel zu seiner Linken.
    Er wollte schwungvoll an die Arbeit gehen,
aber Mireille griff ihn am Armgelenk. „Es sieht so aus, als gehöre das Ding zu
dem ganzen Plunder, den kein Mensch hier abgeholt hat, Claude. Wenn der
Sarkophag echt ist, bedeutet er tatsächlich ein Vermögen.“
    „Wenn er echt ist,' bedeutet das aber
gleichzeitig auch, daß er nicht legal hierhergekommen ist, Mireille“, grinste
Perin, den Kopf hoch gehoben, die Brust herausgestreckt, mit Schraubenzieher
und Hammer bewaffnet wie ein Bildhauer, der den unbehauenen Block vor sich
sieht. „Wenn du also jetzt mit dem Gedanken spielst, auch dieses Utensil in Oma
Mireilles gruftdunkler Bierschenke unterzubringen, dann solltest du dir das
gründlich überlegen. Es ist bestimmt ein schönes und interessantes
Ausstellungsstück! Aber vielleicht sucht die Polizei schon seit einiger Zeit
ein solch seltenes Exemplar, und just bei dir findet sie es dann auch. Es wäre
peinlich, wenn gleich zu Anfang deine Kellerbar wieder geschlossen würde.“
    Er machte sich an die Arbeit und versuchte
von mehreren Seiten den schweren Deckel zu heben. Doch vergebens.
    Als Perin sich bückte, um aus einer Kiste
eine Latte herauszubrechen, stieß er plötzlich gegen den schräggestellten
Sarkophag.
    Der kam ins Rutschen. Dann gab es einen
Schlag, als wäre eine Bombe explodiert.
    Der Keller dröhnte. Ein Zittern lief durch
den Boden, und eine gewaltige Staubwolke wurde aufgewirbelt. Mireille und
Claude husteten.
    Die Französin war
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