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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag
Autoren: Larry Brent
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daransetzen, daß sein Körper verschwindet, auf daß sein zerstörerisches
Ka nie wieder in seinen Körper zurückkehren kann. Wir machen seinen Plan für
die Zukunft zunichte. Nafri darf ihm nie begegnen.“
    Der Pharao nickte.
    „Sein Körper soll bei Tagesbeginn verbrannt
und seine Asche in alle Winde verstreut werden, Kha-Chem.“
     
    ●
     
    Was im einzelnen geschah, darüber berichtet heute kein Geschichtsbuch mehr.
    Fest steht, daß Kha-Chem nicht ausführen
konnte, was er sich vorgenommen hatte.
    Als der Morgen graute, war die übel
zugerichtete Leiche des abtrünnigen Ak-Hom verschwunden. Man hatte sie geraubt!
    Nie fand man die wirklich Schuldigen. Zwar
nahm man zwei Männer fest und beschuldigte sie des Leichenraubs, doch bis
zuletzt beteuerten die Festgenommenen ihre Unschuld. Man warf sie den
Krokodilen zum Fraß vor.
    Ungeachtet dieser Dinge gingen die
Vorbereitungsarbeiten an der Leiche Nafris zur Einbalsamierung weiter.
    Über Wochen hinweg wurde der Körper immer
wieder neu eingesalzt. Danach wurde er dreiundsechzig Tage lang getrocknet.
    Erst jetzt folgte die Einbalsamierung mit
Ölen und duftenden Harzen. Große, mit aromatischen Stoffen getränkte
Leinwandballen wurden in die leere Körperhülle gesteckt, um ihn in Form zu
bringen und zu erhalten.
    Dann folgte das Begräbniszeremoniell.
    Die Priester, von Kha-Chem angeführt, lasen
aus dem Totenbuch. Das Haupt der Verstorbenen zierte eine Blumenkrone.
    Mehrere Särge, der Körperform Nafris
angepaßt, wurden ineinander geschachtelt. Sie waren mit farbenprächtigen
Bildern verziert. Ehe die Särge verschlossen und in einen steinernen Sarkophag
gelegt wurden, senkte Kha-Chem persönlich ein großes, vergoldetes Bild des
Skarabäus in den Sarkophag, dumpfe Beschwörungsformeln murmelnd.
    Ein Sonnenschiff und mehrere Sklaven wurden
mit in die Grabkammer eingemauert, um die Seele Nafris -auf ihrem Weg ins
Jenseits zu begleiten.
    Generationen kamen und gingen
...
    Neue Herrscher und Reiche etablierten sich,
Weltreiche gingen unter.
    Zweitausend Jahre sind eine lange Zeit!
    Eine neue Zeitrechnung begann, und es
vergingen fast noch mal zweitausend Jahre.
    Niemand sprach mehr von den Vorgängen der
fernen Vergangenheit. Es war eine Episode gewesen, die nicht mal Aufnahme in
die Geschichtsbücher gefunden hatte.
    1956 geriet auf Schleichwegen ein Sarkophag
aus Ägypten nach Europa. Auf dem Pariser Flohmarkt erwarb ein dreißigjähriger
Mann den verschlossenen Sarkophag und schaffte ihn nach Hause. Niemand wußte,
was in ihm lag. Der junge Mann hieß Jean Mercier ,' wohnte in einem alten Pariser Stadtteil und sammelte leidenschaftlich antike
Gegenstände. Ob alte, rostige Waffeleisen aus dem vorigen Jahrhundert,
Musikinstrumente, Uhren - oder wie im vorliegenden Fall einen uralten
Sarkophag, spielte keine Rolle.
    Niemand wußte davon, daß Wochen vorher von
den gleichen Leuten, die den Sarkophag auf dem Flohmarkt angeboten hatten, ein
zweiter Sarkophag auf Umwegen in die Stadt gekommen war.
    Die durch das Land reisenden Händler hatten
eine Art Lagerhalle im Kellergewölbe eines alten Hauses eingerichtet, wo sie
ihren Trödlerkram aufbewahrten. Hinter Kisten und Kasten, alten eisernen Öfen,
Fahrradgestellen und verstaubten Bildern blieb ein Sarkophag stehen.
    Irgendwann mal wurden Umbauarbeiten
vorgenommen, Nischen wurden zugemauert. Die Arbeiter, die auf den Kram stießen,
machten sich nicht die Mühe, alle Gegenstände herauszuschaffen, weil offenbar
kein Mensch Interesse dafür hatte.
    So ging dieser zweite Sarkophag im wahrsten
Sinne des Wortes verschüttet.
    Es war seltsam, daß kurz hintereinander zwei
Sarkophage den Weg nach Europa fanden, und zwar aus zwei völlig verschiedenen
Gegenden. Man hatte sie über tausend Kilometer voneinander entfernt gefunden
und nach Europa geschmuggelt.
    Europa war groß, aber in Paris liefen die
Fäden zusammen.
    Zufall? Schicksal?
    Vorbestimmtes Schicksal!
    Die Weichen waren vor langer Zeit gestellt
worden. Unheilvolle Kräfte steuerten unsichtbar aber bewußt eine Entwicklung,
die schreckliche Ereignisse nach sich ziehen sollte.
    Der Fluch der Vergangenheit erfüllte sich,
aber auf eine Weise, die auch Ak-Hom nicht hatte voraussehen können.
    Das Unheil und Grauen begannen damit, daß die
charmante Mireille Lecure ein altes, auf der Seine-Insel Isle Saint- Louis
liegendes Haus erbte.
    Es war ziemlich reparaturbedürftig, aber man
konnte noch etwas daraus machen, wenn man Geld investierte.
    Und genau das hatte
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