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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag
Autoren: Larry Brent
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heute stehen Kisten herum, verrostete Fahrradgestelle
und klapprige Öfen.“
    Sie führte ihn an eine solche Stelle, wo drei
eiserne Öfen standen. An der Wand darüber hing ein altmodisches Regal,
vollgestopft mit vermodernden Büchern. Es wimmelte an allen Ecken und Enden von
Ungeziefer. Die größten Schädlinge waren die Ratten. Hier mußte eine ganze
Vernichtungskampagne einsetzen, um ihrer Herr zu
werden. Halbverfaulte Kartons lagen herum, auch in ihnen Reste dessen, was der
Trödler offenbar nicht mehr absetzen konnte oder vergessen hatte.
    Mireille geriet ins Schwärmen. „Von dem Zeug
kann ich ’ne Menge verwerten“, meinte sie. „Die Bücher, die Bilder, die Rahmen,
da, das alte Pferdekummet - frisch gewichst wirkt es wieder wie neu. Ich laß
einen Spiegel einsetzen.“
    Sie sprühte vor Einfällen.
    „Wie nennst du das Ganze?“ wollte Claude
Perin wissen. Er sah sich in der Runde um. Viele Lattentüren waren
eingebrochen. Die einzelnen unterteilten Keller ließen sich als Extra-Ecken
einrichten.
    Mireille wollte eine Ritterrüstung
heranschaffen, alte Waffen und Lampen, mit denen sie das Restaurant ausstatten
wollte.
    Der Keller war so groß, daß sie sogar mit dem
Gedanken spielte, eine Pferdekutsche als Champagner-Bar zu verwenden.
    „Wie ich die Bude nennen werde?“ ging sie
endlich auf seine Frage ein. „Genaue Vorstellungen habe ich noch nicht.
Vielleicht ,Omas Kramkeller 1 oder ,Omas Trödlerladen 1 .
Darüber muß ich noch nachdenken. Es muß was Originelles sein, das ist klar.“
    „Dir wird schon was einfallen“, meinte Claude
Perin, lachte, legte seine Rechte um Mireille und drückte das Mädchen kurz an
sich. „Phantasie hast du ja genügend.“
    Sie löste sich sanft aus seinem Zugriff und
tauchte förmlich hinter ihm weg. „Wir sind geschäftlich hier, mein Lieber“,
sagte sie ernst und führte den Strahl der Stablampe über den alten Kram, die
Berge aus Dreck und die kahlen, spinnwebverhangenen Wände. „Für das andere
nehmen wir sonst mal wieder Zeit. Morgen hat Nicole ihre Party. Da hast du
Chancen!“
    Sie warf neckisch den Kopf zurück und
lächelte. Ihre weißen Zähen blitzten.
    Wie sie sich bewegte, wie sie sich gab, das
alles sprühte vor Erotik und erregte ihn.
    Mireille ging durch einen bogenförmigen
Durchlaß. Die Kellerdecke war hier etwas tiefer gezogen, als hätte man sie erst
später eingesetzt. Dahinter lag ein großer gewölbeähnlicher Raum, den sie
ebenfalls benutzen wollte. Das Restaurant sollte ein Lokal ohne Beispiel
werden.
    „Ich kann damit ’ne Menge Geld machen“, sagte
sie mal. „Ich kann mir vorstellen, daß die Leute verrückt danach sind,
hierherzukommen. Ob Einheimische oder Touristen. Omas antiquarischer Bierkeller
wird die Attraktion des nächsten Frühjahrs!“
    Claude Perin rümpfte die Nase. „So ganz
sicher bin ich da nicht. Hier unten ist ’ne Menge zu tun. Bis zum nächsten
Frühling? Da hast du dir viel vorgenommen, Chérie! Dein Onkel hätte dir ein paar Wochen früher
die Erbschaft vermachen sollen.“
    „Erbin bin ich schon lange. Aber Onkel George
hat länger gelebt, als er selbst vermutet hat. Da kann man nichts machen.“
    Sie konnte banal über diese Dinge reden.
    Zu Onkel George hatte sie nie einen
besonderen Kontakt gehabt. Sie hatten beide ihr eigenes Leben geführt. Der
Bruder ihres Vaters war ein Eigenbrötler gewesen, der nie geheiratet hatte.
    Daß er Mireille als Alleinerbin eingesetzt
hatte, begriff sie heute noch nicht. Aber es störte sie auch nicht. Sie nahm
die Dinge hin, wie sie waren.
    Die Erbschaft hatte sich gelohnt. Es war
genügend Bargeld auf der Bank, das eine Renovierung dieses alten Hauses möglich
machte.
    Mireille Lecuré und Claude Perin befanden sich in einer Ecke
des Kellers, die zu einem späteren Zeitpunkt umgebaut worden war. Deutlich
erkannten die beiden jungen Leute, daß es hier eine Extrawand gab, um einen
zusätzlichen Raum zu schaffen, um einen größeren zu unterteilen. Wer diese
Entscheidung getroffen hatte, würde für alle Zeiten unerfindlich bleiben.
    In der Ecke existierte eine Tür, die
verschlossen war.
    Mireille sagte, daß sie noch nie so weit
vorgedrungen sei. Sie sah die Tür zum ersten Mal.
    Mit den Schlüsseln, die am Bund waren, ließ
sie sich nicht öffnen.
    Claude Perin versuchte sein Glück. Mit einem
Hammer und einem Schraubenzieher sorgte er dafür, daß das Schloß
auseinanderfiel. Staub und Rost rieselten durch seine Finger.
    Die Tür ließ sich öffnen.
    Dahinter
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