Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
von einer vierwöchigen Expedition zurückgekehrt. Es handelte sich um jene Expedition, bei der er Kontakt zu Mimi aufgenommen und sie schließlich dazu gebracht hatte, mit ihm ins Kontor zu kommen.
    Mimi war jedoch dahinter gekommen, daß Lausdick am 8. August heimlich ins Kontor zurückgekommen war. Dies war das Datum, an dem die ersten Zwischenfälle mit der Positronik passiert waren.
    Lausdick wußte nichts davon, daß Mimi darüber informiert war, und Mimi hatte noch keine Gelegenheit gehabt, diese Tatsache Alja mitzuteilen. Und zu Aerts hatte sie zu wenig Zutrauen, um sich ihm mitzuteilen. Außerdem war er grob zu ihr gewesen.
    Aerts hatte sein Mahl beendet, die Robotik räumte ab.
    „Ja, so läßt es sich leben", sagte er wieder. Und dann fügte er unvermittelt hinzu: „Ich möchte auch so eine komfortable Unterkunft. Das kannst du doch für mich tun, John Nack?"
    „Darauf habe ich keinen Einfluß, darüber muß die Kontorführung entscheiden", sagte Lausdick mit gequältem Lächeln.
    „Aber es werden doch einige Wohnungen im Kontor leerstehen", sagte Aerts mit sanft klingender Stimme, deren gefährlicher Unterton jedoch nicht zu überhören war. „Ich möchte, daß du mir so eine Wohnung vermittelst, John Nack."
    Als Lausdick nicht sofort reagierte, tat Aerts etwas völlig Unerwartetes. Er sprang auf, stürzte sich auf Lausdick und packte ihn am Kragen.
    „Jetzt reden wir einmal offen miteinander, Dicker", sagte Aerts mit leiser, drohender Stimme und preßte John Nack gegen die Wand. „Ich habe dich durchschaut. Ich weiß ganz genau, daß du einen großen Coup vorhast. Für mich ist klar, daß du das Ding mit dem Computersystem gedreht hast. Du wirst mir ein Appartment verschaffen, das mit allem Robot-Komfort ausgestattet ist, verstanden?"
    „Ja doch, aber laß mich endlich los", brachte John Nack mühsam hervor.
    Aerts ließ von ihm ab und setzte sich wieder. Mimi beobachtete ihn gespannt. Sein unorthodoxes Verhalten faszinierte sie ebenso wie es sie erschreckte. Es war so ganz anders als das der Menschen und der anderen Intelligenzen, die sie im Kontor kennen gelernt hatte.
    „Ich werde tun, was ich kann", sagte John Nack und rieb sich den Hals, die rotbläuliche Verfärbung seines Gesichts verblaßte allmählich wieder. „Aber du überschätzt meinen Einfluß, du stufst mich völlig falsch ein."
    „Nein, du unterschätzt mich", widersprach Aerts. „Du darfst nicht den Fehler begehen, mich mit normalen Maßstäben zu messen. Ich bin ohne Skrupel und habe keinerlei Hemmungen, die herkömmlichen Moralbegriffe gelten für mich nicht. Du kannst dich bei Perry Rhodan über mich erkundigen, er wird das bestätigen. Ich glaube, Mimi kennt mich auch schon ganz gut."
    „Ja, er ist ein Triebmensch", bestätigte Mimi.
    „Ich will mit dir nichts zu schaffen haben", sagte Jon Nack noch immer atemlos. „Was willst du eigentlich von mir?"
    „Mich an deinem Coup beteiligen und die Hälfte des Kuchens haben", sagte Aerts.
    „Wovon redet er eigentlich?" wandte sich Lausdick an Mimi, und seine Verständnislosigkeit war nicht gespielt.
    „Ich glaube, ich ahne es", sagte Mimi amüsiert. „Giftgelb vermutet, daß du die Positronik manipuliert hast, um daraus Kapital zu schlagen. Er hält dich für einen Verbrecher, der die Kosmische Hanse zwingen will, ein Lösegeld zu zahlen."
    „Aber ...", begann John Nack und rang vor Empörung über diese Anschuldigung nach Luft. Seine Empörung mochte echt sein, fand Mimi, aber nicht wegen der ihm zur Last gelegten Tat, sondern wegen seiner Motive. Bereichern wollte sich Lausdick gewiß nicht.
    „Bevor du weitersprichst, will ich dir erst einmal sagen, wie ich die Sache sehe", sagte Aerts. „Du hast es irgendwie geschafft, die Kontor-Positronik zu stören. Ich weiß nicht, wie, und es ist mir auch egal. Mir kommt es nur auf das Warum an. Wie Mimi schon sagte, geht es um viel Geld, und da möchte ich mitnaschen. Den anderen kannst du etwas vormachen, weil sie gar nicht für möglich halten, daß es noch Individuen wie dich gibt, die vor nichts zurückschrecken. Aber ich bin von derselben Art wie du. Für mich war alles sofort sonnenklar, ich brauchte nur zwei und zwei zusammenzuzählen. Du hast dich schon allein dadurch verdächtig gemacht, daß du die Möglichkeiten des Computersystems weiterhin voll für dich nützt, obwohl alle anderen die Finger davon lassen. Dann war da der Trick mit dem Hypnoschuler und der Dirto. Du kannst erzählen wem du willst, daß alles nur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher