Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1008 - Endloser Schrecken

1008 - Endloser Schrecken

Titel: 1008 - Endloser Schrecken
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Holz, aber auch da war nichts zu vernehmen. Dann endlich hatte er sich überwunden und zog die Tür auf. Ein Blick in das düstere Zimmer reichte ihm aus, um zu erkennen, daß John nicht dort war.
    In der offenen Tür blieb der Inspektor stehen. Er wußte nicht, ob er über Johns Abwesenheit erfreut sein sollte oder nicht. Als er einen Schritt in das Zimmer hineintrat, da fiel ihm auf, daß eine Schranktür nicht geschlossen war. Es war der Schrank, in dem Johns Ersatzkleidung aufbewahrt wurde.
    Suko schaute in den Schrank. Er wußte beim besten Willen nicht, was da jetzt fehlte. Allmählich allerdings verdichtete sich der Eindruck, daß sein Freund das Haus verlassen hatte, und Suko hatte dabei ein komisches Gefühl.
    Er selbst machte sich Vorwürfe, zu lange geschlafen zu haben, war mit einem Schritt direkt am Fenster und zerrte dort die Vorhänge so weit zur Seite, damit er einen freien Blick hatte.
    Er suchte die Stelle, wo auch sein Wagen stand.
    Sie war leer!
    Suko holte tief Luft. Für einen Moment schloß er die Augen, aber er schaffte es, das Schwindelgefühl zu unterdrücken. Er fragte sich nur, was John Sinclair dazu veranlaßt haben könnte, das Haus zu verlassen.
    Plötzlich kam ihm die Ruhe gespenstisch vor. Kein Laut war zu hören. Obwohl das Haus in seinem Innern mit viel Holz gebaut worden war, hörte er keine Geräusche. Lief jemand durchs Haus, war das sonst zu hören.
    Er verließ den Raum. Während er die Treppe nach unten ging, kam er sich vor wie ein Träumer. Es sah so ruhig aus, wie er ging, aber seine Knie zitterten schon. Das Unheil war nicht zu sehen, nur konnte er sich vorstellen, daß es bereits seine Klauen nach ihm ausgestreckt hatte.
    In der großen Diele verhielt er seinen Schritt. Für einen Moment dachte er daran, was er alles hier in den letzten Tagen erlebt und auch durchgemacht hatte. Das aber trat jetzt zurück. Er war nicht wichtig, sondern sein Freund John.
    Suko öffnete die Küchentür. Der Raum dahinter war leer. Suko dachte daran, wie oft sie hier in der Küche zusammengesessen hatten. Es waren glückliche Stunden gewesen. Nun aber kam ihm dieser Raum vor wie ein Eiskeller. So kalt, so anders, so abweisend wie ein Totenkeller.
    Etwas blinkte rot. Es war das Licht der noch eingeschalteten Kaffeemaschine. Sukos Blick wanderte weiter zum Tisch hin, wo auch noch die Tasse stand, aus der John getrunken hatte. Sie war nicht mal leergetrunken worden.
    Aber er selbst war weg.
    Als Suko näher an den Tisch herantrat, fiel ihm etwas auf. Neben der Tasse lag ein Zettel. Auf ihm waren einige Zeilen geschrieben worden, und schon beim Näherkommen erkannte Suko sofort die Handschrift seines Freundes.
    Es bereitete ihm schon Mühe, den Zettel an sich zu nehmen und die Botschaft zu lesen. Er ahnte, daß etwas auf ihn zukommen würde und sich gewisse Dinge verändert hatten.
    Mit halblauter Stimme murmelte er die Sätze. »Es tut mir leid, daß ich so plötzlich weg bin. Ich habe es nicht gewollt, aber die Umstände zwangen mich dazu. Mach’s gut…«
    Das war alles, nicht mehr. Keine nähere Erklärung. Keine Erläuterungen, nichts.
    Suko stand da wie vom Blitz getroffen. Er las den Text noch einmal und dann wieder. Es gab keine Veränderung, die Worte blieben gleich. Nur war Suko nicht in der Lage, dies zu fassen oder zu begreifen. Er konnte es nicht nachvollziehen. Er fragte sich immer wieder, warum John dies getan hatte. Es gab keinen Grund für ihn. Zumindest keinen, den Suko nachvollziehen konnte. Und wenn, warum hatte er ihn dann nicht eingeweiht? Sie hätten zu zweit gewisse Dinge bereinigen können, auch wenn sich vor ihnen ein Berg von Schwierigkeiten aufgetürmt hätte.
    »Warum nur?« fragte er flüsternd. »Was hat dich so durcheinandergebracht, daß du den Weg allein gegangen bist? Was ist geschehen, zum Henker?«
    Eine Antwort fand er darauf nicht. Aber er mußte etwas anderes finden, und zwar seinen Freund.
    Auch nach etwas längerem Nachdenken konnte sich Suko nicht vorstellen, wohin John Sinclair verschwunden war. Gab es hier irgendwo einen Ort, an dem er sich besonders sicher fühlte? Wo er sich gern aufhielt? Wo er unter Schutz stand?
    Nein, nicht in Lauder. Daran wollte Suko nicht glauben. Dann hätte sich John nicht den BMW genommen und wäre weggefahren.
    Dann wäre er zu Fuß gegangen.
    Also weg von Lauder.
    In ein Versteck. Er wollte allein sein. Aber warum wollte er allein sein? Was war der verdammte Grund?
    Suko verstand die Welt nicht mehr. Durch die Scheibe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher