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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Unbekannt
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auf, als wolle er sich davon überzeugen, daß sie schlafen, dann ging er auf sein Zimmer.
    Sanja fand in dieser Nacht keine Ruhe. Am nächsten Morgen, als ihre Schäfchen nach und nach eintrudelten, war sie unausgeschlafen und nicht bei der Sache. Sie gab der Rasselbande eine Beschäftigung und überließ sie sich selbst, um sich ganz auf Olaf konzentrieren zu können.
    Aber Olaf sonderte sich von den anderen Kindern ab und blieb den Terminals fern.
    Sanja gab ihm einige Male Gelegenheit, ihn unter vier Augen zu sprechen, aber er erwähnte die Geschehnisse der letzten Nacht mit keinem Wort. Da sie sich voll auf ihr Sorgenkind Olaf konzentrierte, vernachlässigte Sanja die anderen Kinder. So merkte sie zuerst gar nicht, was um sie vorging.
    Erst als sie feststellte, daß ihre Schützlinge geheimnisvoll miteinander wisperten, ging sie der Sache nach. Sie merkte, daß die Kinder in Gruppen im Spielzimmer verschwanden. Ein Mädchen kam zu Olaf, flüsterte ihm etwas zu. Olaf tat erstaunt und suchte ebenfalls das Spielzimmer auf. Als Sanja ihm folgte, sah sie, daß zwei Dutzend der Kinder vor den erleuchteten Terminals saßen...
    Also hatte Albert Olafs Vorschlag aufgenommen und Kontakt zu den Kindern hergestellt. Sanja bot sich ein Bild wie in alten Zeiten. Und Olaf tat so, als hätten ihn erst die anderen Kinder darauf aufmerksam gemacht, daß der Computer wieder für sie da war.
    Sanja schaltete sich ein, um die Kinder auf das Verbot aufmerksam zu machen und sie zu verscheuchen. Aber sie bettelten so lange, daß Sanja nicht anders konnte, als sie gewähren zu lassen.
    Sie brachte es nicht über sich, den Kindern ihr liebstes Spielzeug wegzunehmen. Aber sie dachte über die Situation nach und entschloß sich letztlich doch dazu, der Kontorchefin über die Vorfälle im Kindergarten Bericht zu erstatten.
    Der andere Weg wäre natürlich bequemer gewesen, aber Sanja wollte es sich auf einmal nicht mehr bequem machen.
    Sie war in Sorge um die Kinder, die dem Computer verfallen waren. Und ganz besonders sorgte sie sich um Olaf, der ihr mehr als die anderen gefährdet erschien.
    Sanja sprach bei Alja Symens vor und wunderte sich, daß diese sie in ihren privaten Wohnbereich bat, noch ehe sie das Problem zur Sprache gebracht hatte.
    Ohne aufgefordert worden zu sein, schloß sich ihnen der Buchhalter Kredo Harven an.
    Sanja dachte sich ihr Teil.
    „So, jetzt können wir uns ungestört unterhalten", sagte Alja Symens, als sie in ihrem geschmackvoll eingerichteten Wohnraum waren.
    Sanja erzählte ihre Geschichte so emotionslos wie nur möglich.
    „Danke, daß du sofort zu mir gekommen bist, Sanja", sagte die Kontorchefin.
    „Wie soll ich mich nun verhalten?" wollte die Kindergärtnerin wissen. Aber statt Alja gab ihr Kredo Harven die Antwort.
    „Tu, als sei nichts vorgefallen", sagte er. „Laß alles so, wie es ist. Für die Kinder besteht keine unmittelbare Gefahr. Wir werden uns der Sache annehmen."
    Sanja war überrascht, daß der Buchhalter, der nicht einmal zur Kontormannschaft gehörte, die Initiative an sich riß, und sie blickte fragend zur Chefin.
    „Das geht schon in Ordnung", sagte Alja Symens. „Ich habe Kredo zu meinem persönlichen Berater bestimmt. Er ist ein Fachmann in solchen Angelegenheiten. Denke daran, Sanja, zu niemandem ein Wort über unsere Unterredung!"
    Nachdem Sanja gegangen war, fragte Alja den Hanse-Spezialisten: „Was hältst du davon, Kredo?"
    „Es scheint so, daß im Kindergarten einer der neuralgischen Punkte liegt, von wo aus die Zersetzung des Computersystems ihren Ausgang genommen hat", sagte Kredo Harven. „Der zweite neuralgische Punkt, von dem wir wissen, ist der Konferenzraum der K&H-Abteilung. Wir werden uns beide vornehmen und sie eingehend untersuchen.
    Vielleicht finden wir etwas."
    „Du klingst nicht gerade überzeugt", sagte Alja. „Oder bist du mit deinen Gedanken gar nicht bei der Sache?"
    „Ich mache mir Gedanken über den Jungen, diesen Olaf", sagte der Hanse-Spezialist.
    „Ich möchte mich persönlich um ihn kümmern."
    „Kredo!" rief Alja entsetzt aus. „Du glaubst doch nicht, daß ein Kind ... Das wäre schrecklich."
    „Bei Seth-Apophis ist nichts ausgeschlossen", sagte Kredo.
     
    6.
     
    Es kam alles so, wie Mimi es vorausgesehen hatte. Aber die Katastrophe konnte sie nicht verhindern, damit hatte nicht einmal sie gerechnet.
    Mimi wußte, warum die Sicherheitsbeamten den Konferenzraum für das von John Nack veranstaltete Symposium freigegeben hatten, obwohl
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