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1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt
Autoren: Unbekannt
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nur eine Kapazität von zwölf Raumschiffen die Woche. Aber wozu hatte man Albert? Das Computersystem hatte die Lösung in Nullkommanichts parat. Die REVAL wurde der Ladung Schwermetalls entledigt und mit dehydrierten Meeresfrüchten von irgendeiner Wasserwelt beladen. Diese Umschichtung sollte der Kosmischen Hanse einen Profit von mehreren Millionen Galax bringen.
    Auch die medizinische Untersuchung der Raumschiffbesatzung gehörte zur Routine.
    Sie wurde nur stichprobenartig vorgenommen. Da meldete Albert der Kontorzentrale diskret, daß einer von der REVAL-Besatzung eine Virusinfektion habe.
    Eine Gegenprobe ergab, daß es sich um einen Fehlalarm handelte. Die REVAL konnte abgefertigt werden und startete.
    Alja Symens ordnete eine Überprüfung des Medo-Centers an, doch konnte der Fehler, der für die Fehldiagnose verantwortlich war, nicht gefunden werden.
    Gewarnt durch Vorgänge ähnlicher Art in drei anderen Handelskontoren, ließ Alja die Sache jedoch nicht auf sich beruhen. Sie ordnete eine strengere Untersuchung an.
    Möglich, daß sie dadurch die Entwicklung beschleunigte, denn schon am nächsten Tag ging es Schlag auf Schlag.
    9. August.
    Als an diesem Morgen das zur Frühschicht eingeteilte Personal bei Dock 9 eintraf, hatte sich dort bereits die Bereitschaftsmannschaft eingefunden. Es stellte sich heraus, daß der Computer den Dienstplan durcheinandergebracht hatte. Auch in anderen Abteilungen kam es zu Verwirrung unter dem Personal, deren Posten entweder doppelt oder gar nicht besetzt wurden.
    Albert wies jede Schuld von sich.
    Alja erfuhr im Positronischen Datenzentrum davon, wo sie zu diesem Zeitpunkt zusammen mit Kredo Harven die Lagerbestände überprüfte. Harven hatte gerade herausgefunden, daß ein Getreidesilo als ausgelastet geführt wurde, obwohl es leer war.
    Harven kam durch mühevolle Kleinarbeit dahinter, daß eine falsche Speicherung vorlag. Die Fehlerquelle selbst konnte nicht gefunden werden.
    An diesem Tag gab es zehnmal Feueralarm in den Wohnbezirken der Stadt, die an das Computersystem Albert angeschlossen waren, ohne daß irgendwo ein Brand stattgefunden hätte.
    Alja fand weitere Parallelen zu den Vorfällen in den drei anderen Handelskontoren, die ein Computerversagen gemeldet hatten. Es handelte sich dabei um die Kontore auf dem Planeten Ayston in der Eastside der Galaxis, auf dem Planeten Gruumer in der Peripherie des galaktischen Zentrums und auf dem Asteroiden Waldemar nahe der Kleinen Magellanschen Wolke.
    Auch dort war es zu Irrtümern und Fehlentscheidungen der Positroniken gekommen.
    Doch die Situation hatte sich dort wieder normalisiert, ohne daß man jedoch die Ursache für die Zwischenfälle gefunden hätte.
    Alja schickte einen Bericht ins Hauptquartier der Kosmischen Hanse auf Terra.
    10. August.
    Aljas Bericht war im HQ-Hanse geprüft worden, man verlangte weitere Details dazu.
    Die Chefin von Mardi-Gras konnte an diesem Tag ihrem Bericht weitere Zwischenfälle hinzufügen.
    Die vollrobotische Küche lieferte keine Menüs an die Kantine des Kontors aus.
    Ein Silo wurde von der Positronik nicht geöffnet, obwohl ein Leichter Holk mit geöffneten Schleusen bereitstand, um die Ladung aufzunehmen. Gespräche mit Albert führten zu nichts. Der Computer behauptete, keine Anweisungen bekommen zu haben, den Silo zu öffnen. Er wollte dies auch nicht nachholen, nicht einmal auf Aljas persönliche Intervention.
    Drei Brände, die an verschiedenen Stellen im Kontor ausbrachen, wurden von der Automatik nicht bekämpft, sie mußten von Hand gelöscht werden.
    Die Visiphonzentrale, von Albert gesteuert, verursachte ein kleineres Chaos, als sie für die Dauer von einer Stunde falsche Verbindungen herstellte.
    Albert wies jede Schuld von sich und verlangte eine Überprüfung seiner Positronik. Alja bestimmte eine Kommission, die permanent an der Arbeit war, jedoch nicht einmal mit Detailergebnissen aufwarten konnte. Es war einfach nirgends eine Fehlerquelle zu finden - wie schon zuvor auch nicht auf Ayston, Gruumer und Waldemar.
    11. August.
    Die Falschmeldungen in allen Arbeits- und Lebensbereichen häuften sich. Alja ordnete an, daß Berichte persönlich überbracht werden sollten, Berechnungen mußten immer mehr mit Handcomputern gemacht werden, die. nicht an Albert angeschlossen waren.
    Kredo Harven bekam von den Speichern grundsätzlich nur noch falsche Daten und mußte dazu übergehen, die Buchprüfung an den „Zweitschriften" vorzunehmen, die in der Regel auf Mikrofilmen
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