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1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord
Autoren: Unbekannt
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lebenden Gegnern ein Höchstmaß an Leistung herauszukitzeln. Das bedeutete, daß die Betschiden sich alle Mühe hatten geben müssen - und das galt ganz besonders für diese kritischen Augenblicke.
    Mallagan schnellte sich zur Seite und rollte ab. Die Müdigkeit, die er noch vor ein paar Augenblicke in den Knochen gespürt hatte, war verschwunden, aber er wußte, daß er langsamer war als am Morgen des Trainingstags. Der Streß des harten Trainings hatte den dreien gehörig zugesetzt, ihre Muskeln waren müde. Hielt die Überbelastung zu lange an, mußten sich früher oder später Krämpfe einstellen - mit tödlicher Folge.
    Mallagan setzte über eine Barriere hinweg und ging in Deckung. Über ihm barst ein Leuchtkörper, Splitter regneten auf ihn herab. Der schwere Schritt verriet ihm, daß die Robots nicht daran dachten, ihre Gegner ungeschoren zu lassen, wenn sie außer Sichtweite waren.
    Mallagan robbte auf dem Boden vorwärts, und er stellte mit großem Vergnügen fest, daß die Robots - zumindest einer - auf das Manöver hereingefallen waren. Der nächste Schuß zeigte, daß der Robot ein Ausweichmanöver in der anderen Richtung angenommen hatte.
    Mallagan sah die Tür. Er mußte vier Schritte rennen, um sie erreichen zu können - vier Schritte über freie Fläche.
    Mallagan spannte alle Muskeln an und rannte los.
    Er schrie laut und gellend auf. Ein Feuerhauch strich ihm über den Rücken, ließ seine Kleidung auflodern und verwandelte seinen Körper in ein schmerzendes Etwas. Halb besinnungslos vor Schmerz prallte Mallagan auf den Boden, er überschlug sich.
    „Verdammte Positronik", stöhnte er auf.
    Die Maschinen hatten ihn in die Falle gelockt, und hätte er nicht ein unglaubliches Glück gehabt, wäre er jetzt ein toter Mann geworden. Mallagan robbte weiter, bis er sich in Sicherheit glaubte.
    Der Schmerz auf dem Rücken ließ nach. Mallagan erkannte, daß er sich wieder einen Streifschuß eingehandelt hatte; die Verwundung war nicht sehr schlimm, tat aber höllisch weh - und das Tapp-Tapp der schweren Füße verriet, daß die beiden Robots sich auf seine Fersen geheftet hatten. Wo mochten Scoutie und Brether stecken - hatten die Maschinen sie etwa schon erwischt?
    Einen Herzschlag später sah Mallagan einen schwarzen Schatten durch sein Blickfeld huschen, und an dem gezischten Fluch erkannte Mallagan die zierliche Scoutie. Es war unglaublich, was die junge Frau in letzter Zeit an Kräften zu mobilisieren verstand - sicher eine Folge der Spoodies, dachte Mallagan.
    Es wurde Zeit, sich abzusetzen. Mallagan richtete sich auf. Scoutie kam herangerannt und half ihm auf die Beine.
    „Haben sie dich erwischt?"
    Mallagan grinste freudlos.
    „Ferien werd' ich hier machen", kommentiert er ironisch. „Wo ist Brether?"
    „Hat sich in der Toilette eingeriegelt und sucht jetzt nach einem Ausgang - viel Zeit hat er nicht, einer der Robots steht vor der Tür und brennt ein Loch hinein."
    Der andere Robot machte augenscheinlich Anstalten, die Verfolgung aufzunehmen.
    Sehr flink waren sie nicht, die schweren Maschinen, aber für die Bedürfnisse der beiden Betschiden reichte diese Beweglichkeit voll aus - zumal Surfo Mallagan kaum in der Lage war, ein Bein vor das andere zu setzen.
    „Ich helfe dir", sagte Scoutie. „Geht es so?"
    Sie griff ihm unter die Schultern. Surfo Mallagan hätte gegen so engen Kontakt unter normalen Umständen wenig einzuwenden gehabt, in dieser Lage aber hatte er andere Pläne.
    „Ich komme hier klar", stieß er zwischen den zusammengepreßten Zähnen hervor.
    „Lauf los und beschaffe uns brauchbare Waffen, oder laß diese verdammten Maschinen abschalten ... jedenfalls lauf, Mädchen."
    Scoutie zögerte einen kurzen Augenblick, dann rannte sie los. Sie hatte eingesehen, daß Mallagan völlig recht hatte.
    Surfo Mallagan schleppte sich weiter, an der Wand des Ganges entlang. Das Tapp-Tapp des Robots verfolgte ihn; die Maschine mußte jetzt sehr bald die Tür erreichen, und dann lag der Gang lang und frei vor ihr - mit Mallagan als hervorragender Zielscheibe.
    „Wohin verschwinden?" stöhnte Mallagan auf.
    Er sah eine Tür, und ohne sich um die Aufschrift zu kümmern, öffnete er sie. Der Raum dahinter war dunkel. Mallagan ließ als erstes die Tür zufallen, dann tastete er nach dem Lichtschalter.
    Die Beleuchtung flammte auf. Es war einer jener Räume, die die Betschiden nicht sehr liebten - sehr viel technisches Gerät, mit dem sie einstweilen noch nicht sehr viel anzufangen wußten.
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