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1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord
Autoren: Unbekannt
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hätte ich ohnehin getan", sagte der Arzt trocken.
    Er griff zu einem Skalpell, um den Spoodie vorsichtig von der Haut zu lösen. Er hatte aber kaum das Metall des Pseudo-Spoodies berührt, als sich das Gebilde zu bewegen begann.
    „Vorsicht!" rief Callza.
    Der Spoodie löste sich von Czyks Körper und stieg langsam in die Höhe.
    „Das Ding kann fliegen", stellte Gersion verwundert fest. „Ich möchte wissen..."
    Callza griff zur Waffe und stieß den Sicherheitschef zur Seite. Der Spoodie kam plötzlich von der Decke her angesaust, und erzielte genau auf den Schädel des Sicherheitschefs. Callaz hielt ihre Waffe am Lauf und schlug damit zu.
    Sie traf den Spoodie voll mit dem Kolben. Das kleine Gebilde flog unter der Wucht des Schlages zur Seite und krachte gegen eine Wand. Aus den Augenwinkeln heraus sah Callza, wie der Sicherheitschef neben ihr zusammenbrach, während er sich gleichzeitig an den Kopf griff.
    Callza eilte zu dem Spoodie hinüber. Das Gebilde lag am Boden, arg zerdrückt und verbeult, die Oberfläche von Rissen durchzogen. Auf den ersten Blick war zu sehen, daß der Aufprall und der Kolbenhieb dem Spoodie-Ersatz größte Schäden zugefügt hatte.
    „Wie geht es dir?" fragte Callza mit einem raschen Seitenblick auf Gersion.
    „Ich habe ein Gefühl, als würde mein Schädel platzen", sagte der Sicherheitschef.
    „Irgend etwas hat nach mir gegriffen, mental, psychisch, wie man es nennen will." Callza hob den Spoodie auf.
    Sie ging zum nächsten Tisch hinüber, der Oberfläche eines kleinen Schrankes.
    „Skalpell", sagte Callza und steckte die Waffe weg.
    Behutsam öffnete sie den Pseudo-Spoodie.
    Metallene Teile waren zu erkennen, winzige, haarfeine Drähte, ein kleiner Energieerzeuger, der ausreichte, einem so kleinen Gebilde für etliche Jahrzehnte Energie zuzuführen. Daneben gab es einen winzigen Speicher, vermutlich enthielt er die Befehle, nach denen Czyk gehandelt hatte. Wie diese Befehle übertragen wurden, war ebenfalls klar - Callza kannte sich aus und erkannte in einem der winzig kleinen Bauteile des Pseudo-Spoodies einen haarfeinen Hypnosestrahlprojektor. Mit diesem Strahl wurde vermutlich der Träger des Pseudo-Spoodies manipuliert.
    „Wahrscheinlich läßt irgendwer so ein Ding unbemerkt los, und dann sucht es sich selbsttätig ein Opfer", vermutete Gersion. „Vor ein paar Augenblicken wäre ich an der Reihe gewesen."
    Callza nickte.
    „Eine tödliche Gefahr", sagte sie leise. „Stell dir vor, was passiert, wenn Tausende, wenn Millionen dieser Robotspoodies gegen die Besatzungen unserer Schiffe eingesetzt werden, nach Möglichkeit bei Offizieren zuerst. Die Flotten des Herzogtums wären praktisch nicht mehr aktionsfähig, wenn sie nicht sogar regelrecht meuterten."
    Gersion deutete auf die Bauteile, die zum größten Teil so beschädigt waren, daß man nichts Genaues mehr über sie sagen konnte. Der Speicher beispielsweise war gerade noch als solcher erkennbar - anzapfen würde man ihn schwerlich können.
    „Aychartan-Arbeit?"
    „Vermutlich", sagte Callza. Sie schob die Trümmer des Spoodies beiseite. „Es wird Zeit, daß wir etwas gegen die Piraten unternehmen - dieser Vorfall muß der letzte seiner Art bleiben."
    „Haben wir die Möglichkeit, etwas zu unternehmen?" fragte Gersion. „Wir haben die Schiffe, wir haben die Leute - aber wir haben keine genauen Informationen über die Piraten. Wo sollen wir suchen, wenn schon nicht finden?"
    „Ich habe Hinweise bekommen", sagte Callza leise. Sie sah, wie im Hintergrund der Arzt die Decke über den reglosen Körper der Kommandantin Czyk zog.
    Callza preßte die Kiefer aufeinander.
    „Immerhin wissen wir jetzt, woran wir sind. Der Feind steht mit einem Bein schon mitten unter uns."
    „Diese Betschiden haben gute Arbeit geleistet", sagte Gersion. „Wir sollten sie weiter mit dieser Angelegenheit beschäftigen - die Entlarvung des Saboteurs könnte ihnen Auftrieb geben."
    Callza machte eine Geste der Erheiterung.
    „Ich glaube nicht, daß diese drei einer Ermunterung bedürfen", sagte sie. „Sie sehen im Gegenteil so aus, als würden sie notfalls auf eigene Faust etwas unternehmen."
    „Ich habe erfahren, daß sie recht wißbegierig sind", sagte der Sicherheitschef des Nests. Die beiden Kranen verließen den Operationsraum.
    „Sie wollen alles wissen", sagte Callza. „Vor allem über das Herzogtum, über uns, und nicht zuletzt über das Geisterschiff, die SOL, das Orakel ... mit Kleinigkeiten geben sie sich nicht
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