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1003 - Neulinge an Bord

Titel: 1003 - Neulinge an Bord
Autoren: Unbekannt
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Ich bin gespannt, was das Orakel dazu sagen wird."
    „Ich auch", erwiderte Callzas Gesprächspartner. „Wo gehen wir eigentlich hin?"
    „Zu Kommandantin Czyk", sagte Callza.
    „Sie ist gefangen worden?"
    „Bei einem Feuergefecht", bestätigte die Kommandantin des Nests der Achten Flotte.
    „Leider konnte meine Anweisung, sie möglichst lebend und unverletzt zu fangen, nicht befolgt werden."
    „Schwere Verletzungen?"
    „Sie wird die nächsten Stunden vermutlich nicht überleben", sagte Callza bedrückt.
    „Ist sie vernehmungsfähig?"
    „Nein."
    „Was wollen wir dann bei ihr?"
    Callzas Antwort kam leise.
    „Den Pseudo-Spoodie entfernen. Wir müssen dieses Geheimnis lüften."
    Gersion, Sicherheitsoffizier des Nests, preßte die Kiefer aufeinander.
    Niemand mußte dem Kranen klarmachen, in was für eine Gefahr das Imperium der Herzöge von Krandor schwebte, wenn es dem Gegner gelang, dieses Imperium mit Pseudo-Spoodies förmlich zu überschwemmen. Was sich für alle als nützlich und angenehm erwiesen hatte, konnte durch einen solchen Angriff aus dem Hinterhalt sehr leicht zur Plage werden.
    Die beiden blieben vor der Tür zur Intensivstation stehen. Callza zögerte einen Augenblick, dann trat sie ein.
    Der typische Klinikgeruch schlug ihr entgegen. Die beiden Kranen passierten zwei antiseptische Schleusen, in denen ihre Kleidung und sie selbst so weitgehend wie nur möglich keimfrei gemacht wurden, bevor sie einen großen Operationsraum erreichten.
    Auf einem großen Tisch in der Mitte des Raumes lag die Zehnte Kommandantin der ARSALOM. Neben ihrem Kopf verriet ein Luftsack, der sich aufblähte und wieder zusammenfiel, daß sie noch lebte und atmete. Auf Bildschirmen im Hintergrund jagten Leuchtpunkte über Koordinatensysteme und zeichneten Kurven auf. Callza verstand nicht viel von diesen Dingen, aber sie fühlte die leichte Bedrückung, die fast jeden ankam, der in einen solchen Raum eintrat. Jeder konnte sehen, daß hier um das Leben gekämpft wurde - aber jedem wurde auch sofort klar, daß in keinem anderen Raum des Nests der Tod so oft zu Gast war wie hier.
    Aus einem Sammelsurium von Apparaturen schälte sich eine Gestalt heraus. Der Arzt kam langsam näher.
    „Wir sind vorbereitet", sagte er.
    „Der Eingriff kann in wenigen Augenblicken beginnen."
    „Wir werden zusehen", sagte Callza.
    Die beiden Kranen wurden in keimfreie Kittel gesteckt, bekamen Hauben auf den Kopf gesetzt, einen Mundschutz verpaßt. Callza befolgte die Anweisungen des Arztes mit gemischten Gefühlen. Nach Ansicht der Ärzte hatte Czyk so gut wie keine Überlebensaussicht - wozu also der penible Aufwand? Dennoch verstand sich von selbst, daß selbst die winzigste Chance, das Leben von Czyk zu retten, von den Ärzten wahrgenommen wurde.
    Das Team sammelte sich langsam. Die Operation konnte beginnen. Callza stellte sich so, daß sie alles genau sehen konnte.
    „Ich lege als erstes den Spoodie frei", sagte der Arzt. Unter der Maske war er kaum zu erkennen.
    Er benutzte eine Enthaarungspaste, um den Schädel der Kranin freizulegen. Nach ein paar Augenblicken wurde der Spoodie sichtbar.
    „Mehr Licht", sagte Callza. „Leuchtet das Ding genau an."
    Sie beugte sich über den Spoodie.
    „Metall", sagte Callza dann. „Ein Spoodie aus Metall und Plastikmasse, vermutlich ein Minirobot."
    Sie wandte sich an den Arzt.
    „Kann man das Ding entfernen, ohne Czyk zu gefährden?"
    „Puls setzt aus", gab der Anästhesist durch. „Atem setzt aus."
    „Ich habe jetzt Wichtigeres zu tun", sagte der Arzt. „Du wirst mich entschuldigen, aber Czyk geht vor."
    Die Zehnte Kommandantin der ARSALOM wurde künstlich beatmet. Mit physikalischen und chemischen Mitteln sollte ihr Kreislauf angeregt und wieder in Gang gesetzt werden.
    „Aussichtslos", sagte der Arzt nach einer halben Stunde. „Wir können Czyk noch für einige Zeit künstlich am Leben erhalten, sie ist an ein komplettes System angeschlossen."
    „Was tust du üblicherweise in einem solchen Fall?"
    Der Arzt machte eine Geste der Ratlosigkeit.
    „Was heißt üblicherweise?" sagte er. „Czyk ist praktisch tot, nichts und niemand kann sie ins Leben zurückrufen. Sie wird nicht reden oder sich mitteilen können, es sei denn, man verpflanzt das Gehirn in eine Vollprothese, aber wir haben keine an Bord.
    Außerdem ist das Gehirn bereits zu schwer geschädigt - Wundschock."
    „Entferne den Spoodie", bestimmte Callza. „Und verhalte dich bei Czyk so wie bei jedem anderen Patienten."
    „Das
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