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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung
Autoren: Annie West
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beschützen, vor allem, wenn er dem Mann gegenüberstand, der sie verführt hatte und nun in der Öffentlichkeit ihrem Ruf schaden konnte.
    In dem Morgenlicht lagen Schatten auf Rafiqs Gesicht. „Ich kenne dich wie mich selbst.“ Rafiq hielt inne, betrachtete Arik abwägend. „Es scheint, als hätte eine Nacht Bedenkzeit nichts an deinem Entschluss geändert.“
    Arik schüttelte den Kopf. Nein, ein paar schlaflose Stunden hatten das Problem nicht gelöst.
    Ein Lächeln huschte über Rafiqs Lippen. „Du weißt, dass sie genauso stur ist wie ihre Schwester? Absolut unabhängig?“
    „Ja, das weiß ich.“ Keiner von ihnen beiden sprach den anderen Punkt an: dass nämlich Rosalie Winters Arik hassen würde für das, was er ihr angetan hatte. Er hatte sie in eine unmögliche Situation gebracht. Und das Wissen darum nagte schwer an Arik.
    „Fünfzehn Minuten kann ich dir gewähren. Länger wird Belle sie nicht aus den Augen lassen wollen.“
    Arik nickte. Das war nicht viel Zeit, aber es würde reichen müssen.
    Beide Männer drehten die Köpfe, als Stimmen sich näherten. Über den gepflegten Rasen kamen Belle mit Adham auf dem Arm, Amy, die fröhlich voranhüpfte, Mrs. Winters und, in der Mitte, so als müsse die Familie sie schützen, Rosalie.
    Sie sah blass und mitgenommen aus, und etwas in Ariks Brust zog sich schmerzhaft zusammen. Schuldgefühle überwältigten ihn und raubten ihm den Atem, als er ihre hängenden Schultern und die dunklen Ringe unter ihren Augen bemerkte.
    „Onkel Rafiq! Arik!“ Amy löste sich aus der Gruppe und lief über das Gras auf die beiden Männer zu.
    Arik spürte noch die Hand seines Cousins auf seiner Schulter, dann ging Rafiq seiner Familie entgegen. Und zum ersten Mal in seinem Leben empfand Arik Neid, als er sah, wie Rafiq auf seine Frau zutrat und ihr den Sohn aus den Armen nahm. Belle legte der jüngeren Schwester schützend einen Arm um die Schultern, doch Mrs. Winters trennte die beiden Schwestern und schob Belle auf Rafiq zu.
    Arik runzelte die Stirn. Was hatte diese Geste zu bedeuten?
    Diese Frage wurde unwichtig, als er in Rosalies Augen blickte. Selbst auf die Entfernung hin konnte er erkennen, dass sie grau waren. Die Farbe des Gewitters und der Verzweiflung.
    Der Atem stockte ihm.
    Er hatte ihr das angetan.
    Als Rosalie Arik erblickte, blieb sie abrupt stehen. Er stand im Eingang zu den Ställen, groß und beeindruckend, die Strahlen der Morgensonne badeten ihn in goldenem Licht. Er sah zu ihr hin, und ihr Blut begann schneller durch ihre Adern zu fließen. Trotz allem, was geschehen war, trotz einer Nacht verbracht in stiller Buße, konnte sie die verräterische Reaktion ihres Körpers nicht unterbinden.
    Da spielte es keine Rolle, dass er sie nur für den Sex wollte, dass er nur Lust für sie empfand, pure und auf primitive Art mitreißende Lust. Ihrem Körper war das gleich. Man musste sich ja nur ansehen, wie sie gestern Abend auf ihn reagiert hatte. Lüstern hatte sie sich ihm hingegeben, allein seine Nähe, seine Hand an ihrer Wange hatte jegliche Zurückhaltung schwinden lassen. Sie hatte ihn dazu gereizt, sie zu nehmen. Hatte den wilden, hemmungslosen Liebesakt genossen, im Stehen an der Tür!
    Erst als es zu spät war, hatte sie erkannt, was sie getan hatte. Sie hatte ihre Würde weggeworfen für heißen, schnellen Sex.
    Das Blut schoss ihr in die Wangen, und sie senkte den Blick. Doch vor der Wahrheit konnte sie sich nicht verstecken. Heftige Erregung durchflutete sie jetzt bei der Erinnerung an den vergangenen Abend.
    Rosalie biss sich auf die zitternden Lippen. Wann würde sie lernen, diese primitiven Impulse zu kontrollieren? Diese dumme, sinnlose Sehnsucht nach einem Mann, der sie nicht brauchte?
    Energisch hob sie das Kinn an. Nein, sie würde nicht klein beigeben. Genau in diesem Augenblick stürmte Amy an Rafiq vorbei und warf sich jubelnd in Ariks Arme.
    Ein scharfer Stich durchzuckte sie, als sie ihr kleines Mädchen hoch auf die Arme des Mannes gehoben sah, den sie, koste es, was es wolle, meiden musste. Der Mann, der sie ohne die geringste Mühe verführen konnte, der ihr Herz in seinen Händen hielt, ohne es zu wissen.
    Das Bild der beiden war wie der herzzerreißende Hohn auf ihre eigenen Träume – Träume, dass Arik ihre Liebe erwidern würde, dass er sie lieben und respektieren und sogar ihre Tochter als die eigene akzeptieren könnte.
    „Du solltest mit Amy nach den Hunden sehen“, vernahm sie da die Stimme ihrer Mutter neben sich. „Du
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