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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
Autoren: A Green
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anmerken zu lassen, wie bewegt sie war, sagte Samia nur: „Ich hatte mir unsere Ehe als Partnerschaft vorgestellt.“
    „Das wird sie auch sein, Samia. Ich möchte, dass du hier glücklich bist.“
    Sie verspürte ein schmerzliches Ziehen in der Brust. Wirklich glücklich konnte sie nur sein, wenn ein Wunder geschah, und der Eisblock in Sadiqs Herz schmolz. Doch dies war immerhin ein Anfang. Sie lächelte, und ihr Herz schlug schneller, als sie den Ausdruck in Sadiqs Augen sah.
    Die Chemie zwischen ihnen stimmte. Darauf konnten sie aufbauen.
    Zum ersten Mal seit Tagen fühlte Samia sich hoffnungsvoll. „Danke, Sadiq“, sagte sie schlicht. „Ich weiß das zu würdigen und werde dich nicht enttäuschen.“
    Ihm wurde warm ums Herz, als er ihr glückliches Gesicht sah. So gut hatte er sich seit Tagen nicht gefühlt. Seit der schrecklichen Auseinandersetzung hatte sein Gewissen ihm keine Ruhe gelassen.
    Er griff sich zwei Schutzhelme und reichte ihr einen. „Komm. Ich möchte dir etwas zeigen.“
    Minuten später liefen Samia Tränen über die Wangen. Sadiq hatte sie zum rückwärtigen Teil des Palasts mitgenommen, wo die Bauarbeiten an dem Kindergarten begonnen hatten. Unwillkürlich sah sie Sadiq mit einem kleinen Jungen im Arm vor sich … das Bild überwältigte sie und ließ sie nicht mehr los.
    Als Sadiq sich umdrehte, bemerkte er das verdächtige Glitzern in ihren Augen. „Was hast du, habibti ?“
    Verlegen flüsterte Samia etwas von Staub in den Augen .
    Zu ihrer Überraschung hob Sadiq sie hoch und trug sie trotz ihrer Proteste zur Erste-Hilfe-Station des Palastes. Samia war entsetzt. Natürlich würde die Krankenschwester sofort sehen, dass sie geweint hatte. Sie war erleichtert, dass Sadiq sie dort nur ablieferte, weil er zu einer Besprechung musste. Danach habe er bis in die Nacht zu arbeiten, ließ er Samia wissen.
    Sie war immer noch so aufgewühlt, dass sie kein Wort hervorbrachte.
    Erst als sie später allein im Bett lag, dachte sie über die erstaunliche Wende der Dinge nach. Heute hatte Sadiq sich von einer wunderbaren Seite gezeigt. Mit einem Schlag hatte er wichtige Probleme gelöst und ihr eine entscheidende Rolle zugewiesen.
    Ansonsten war die Kluft zwischen ihnen weiter so groß wie zuvor.
    Sadiq schien nicht die Absicht zu haben, sie in sein Leben einzubeziehen, obwohl sie sich danach sehnte. Nie schlug er ihr ein gemeinsames Essen vor. Von echter Beziehung keine Spur. Warum auch? Mit der Eheschließung hatte er bekommen, was er wollte.
    Samia dachte an die Flitterwochen, in denen sie geglaubt hatte, sie würden einander näherkommen. Da hatte sie jeden Moment mit Sadiq genossen. Sie hatten miteinander geredet. Nie würde sie das tiefschürfende Gespräch beim Abendessen vergessen, als Sadiq ihr von seinem Vater erzählt hatte. Aber das war wohl nur ein Ausrutscher gewesen, der sich nicht wiederholen würde.
    Ehe Samia einschlief, versuchte sie auszublenden, dass sie keine Ahnung hatte, wo Sadiq war.

11. KAPITEL
    Drei Wochen später saß Sadiq, ein Glas Whisky in der Hand, in seinem Arbeitszimmer und war wütend auf sich selbst. Das wurde bei ihm langsam zur Gewohnheit: Arbeiten, arbeiten, arbeiten, dann ab ins Bett … immer erst, wenn er annahm, dass Samia schon schlief.
    Abend für Abend nahm er sich vor, stark zu sein, der Versuchung zu widerstehen, schließlich war er kein Sklave seiner Triebe. Doch wenn er dann die Bettdecke zurückschlug und Samias langes Haar, ihre verführerische Gestalt vor sich hatte, konnte er nicht anders und ertrank in einem Tsunami der Lust. Immer wieder. Und Samia gab sich ihm willig und mit einer Hemmungslosigkeit hin, die ihn süchtig machte.
    Unwillkürlich musste er lächeln. Seine prüde Frau war so schamlos geworden, dass sie am liebsten ohne schlief. Bei der bloßen Vorstellung, sie nackt im Bett vorzufinden, packte er das Glas so fest, dass es zerbarst. Ungläubig verfolgte er, wie Blut auf seinen Morgenmantel tropfte, und einen Moment überlagerte der Schmerz sein Verlangen. Jetzt verstand er, wieso manche Menschen Betäubung im Schmerz suchten …
    Sadiq verdrängte die düstere Anwandlung und stand auf, um die Wunde zu verarzten. Tagelang war er bester Stimmung gewesen, nachdem er Samia ihr neues Büro gezeigt und ihr freigestellt hatte, zu tun, was sie für richtig hielt. Doch nun befand er sich in einer dunklen Phase, die ihm zu schaffen machte.
    Da half es ihm auch nicht, dass er versuchte, möglichst wenig mit seiner Frau zusammenzutreffen.
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