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1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen

Titel: 1001 Nacht mit dem Wüstenprinzen
Autoren: A Green
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Ehefrau unter größerem Termindruck steht als ich. Es wäre nicht gut, wenn du Projekte anfängst und ihrer dann müde wirst, sodass ohnehin überlastete Angestellte sie übernehmen müssten.“
    Samia bebte vor Wut. „Das würde ich niemals tun! Du wolltest mich heiraten, und ich denke nicht daran, mich mit Repräsentationsauftritten und Kleiderparaden zufriedenzugeben.“ Entsetzt bemerkte sie, dass ihr Tränen in die Augen schossen. „Du weißt genau, dass ich nicht der Typ bin. Das habe ich dir von Anfang an klarzumachen versucht, aber du wolltest es nicht hören. Ich kann einen wertvollen Beitrag leisten und gedenke es auch zu tun.“
    Nun konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Voller Panik stürmte sie aus dem Raum und rannte schluchzend weiter, bis sie einen ruhigen Ort gefunden hatte, wo sie sich fangen konnte.
    Vor Sadiqs Büro war ihr bewusst geworden, warum sie so aufgelöst und verzweifelt war. Sie liebte ihren Mann. Der eiserne Vorsatz, sich nie zu verlieben, hatte sich in Luft aufgelöst.
    Heute war sie zu Sadiq gegangen, weil sie gehofft hatte … Was eigentlich? Dass er aufspringen und ihr begeistert versichern würde, ihre Vorschläge seien genial? Wie naiv sie gewesen war zu glauben, er würde ihr bereitwillig freie Hand lassen.
    Doch in einem hatte er recht: Er hatte das Land jahrelang erfolgreich allein regiert und würde gute Vorschläge und begeisterten Einsatzwillen kaum als solide Grundlage betrachten. Dennoch schmerzte es, dass er ihr nicht zutraute, ihre Arbeit auch zu Ende zu bringen.
    Als Samia sich wieder beruhigt hatte, verließ sie ihr Versteck und ging Yasmeena suchen, mit der sie zum Mittagessen verabredet war. Hoffentlich merkte ihre scharfsinnige Schwiegermutter nicht, wie ihr zumute war.
    Als Samia einige Tage später ihren Terminkalender durchging, wurde ihr bang. Nächste Woche begannen ihre offiziellen Auftritte, die Hochzeitsfeierlichkeiten und die Flitterwochen waren endgültig vorbei. Diese Termine gehörten zu den königlichen Verpflichtungen, die sie allein wahrnahm … ohne Sadiq. Beim Gedanken an die Damenbrigaden, die sich bei solchen Wohltätigkeitsveranstaltungen wichtigmachten, schauderte Samia. Im Nu würden sie sich ihr Urteil über sie gebildet haben und sie als unfähig abtun.
    Die Tür ging auf, und Sadiq trat herein. Samia wurde nervös, sie war immer noch wütend auf ihn. Wenn er nachts ins Schlafzimmer kam, hatte sie ihm den Rücken zukehren wollen, ihm jedoch nie widerstehen können. Sie sprachen kein Wort, doch einmal war sie in Sadiqs Armen erwacht. Eine Weile hatte sie still dagelegen und seine Nähe genossen. Wenn er wach wurde, würde er sich von ihr abwenden …
    Jetzt gab Samia sich kühl. „Kann ich dir helfen?“
    Um Sadiqs Lippen zuckte es. Wortlos kam er auf sie zu, nahm ihr das Papier, das sie gelesen hatte, aus der Hand, überflog es und riss es entzwei.
    Fassungslos sah sie ihn an. „Was soll das?“
    „Deine Sekretärin wird dir einen neuen Terminplan aufstellen – nur mit den Auftritten, bei denen du erscheinen möchtest.“
    „Sekretärin?“, wiederholte Samia verständnislos. „Ich habe keine Sekretärin.“
    Sadiq bedeutete ihr, ihm zu folgen. „Jetzt hast du eine. Wie es aussieht, wirst du so beschäftigt sein, dass du eine brauchst.“
    Benommen folgte Samia ihm zu einem sehr viel größeren Raum auf der anderen Seite der Eingangshalle. Er war hell und luftig, und die Bauarbeiter, die dort bereits Regale aufstellten, hielten inne und verneigten sich ergeben.
    „Lassen Sie uns bitte einen Augenblick allein“, wies Sadiq sie an.
    Nachdem die Männer gegangen waren, blickte Samia sich um. Da gab es einen mächtigen Schreibtisch mit Computer, Drucker, Faxgerät – und ein kleines Vorzimmer für ihre Sekretärin.
    Fast fürchtete Samia sich vor dem, was sie in Sadiqs Zügen lesen würde. „Was ist das?“
    Er seufzte. „Ich hätte wissen müssen, dass du dich nicht damit zufriedengibst, mich im Hintergrund zu unterstützen. Aber mir gefallen deine Vorschläge. Entschuldige, dass ich bezweifelt habe, du würdest sie auch durchführen. Ich hatte meinen Vater jahrelang beobachtet … als ich nach seinem Tod die Regierung übernahm, hinterließ er mir zahllose halb vollendete oder fehlgelaufene Projekte. Das sollte mir nie wieder passieren, hatte ich mir geschworen. Nach all den Jahren habe ich die Regierungsgeschäfte jetzt fest im Griff und kann es mir leisten, dir Teile davon zu übertragen.“
    Um sich nicht
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