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100 Tage Sex

Titel: 100 Tage Sex
Autoren: Douglas Brown
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Dienstagabend nach einem harten Arbeitstag und anstrengender Kindererziehung? Würde der Sex an Tag 24, 59 oder 86 sensationell sein … oder nur in einer Abfolge von Bewegungen und Gestöhne abgespult werden, die schließlich in einem annehmbaren Höhepunkt enden, der in etwa so angenehm ist wie ein Täfelchen After Eight nach einem guten Abendessen?
    War unser Plan nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt?
    Annie, die außergewöhnlich ehrgeizig ist, bestand darauf, dass wir uns in Strategiebesprechungen auf unsere
Aufgabe vorbereiteten. Eines Abends räkelte sie sich in einem knappen Negligé, während ich im Bett saß und las. Sie stieß mein Bein mit ihrem Fuß an und verkündete im Singsang: »DJ, Planungssitzung.«
    Ich legte die Zeitschrift zur Seite.
    »Wir sollten mal über Mode reden«, schlug sie vor.
    »Kleidung?«, fragte ich. »Ich dachte, wir reden über Sex.«
    »Bei Kleidung geht’s nur um Sex«, sagte sie. »Zumindest idealerweise. Lass uns geloben, uns für den anderen ein bisschen netter herzurichten. Ich verzichte auf meine ausgeleierten Pullover und lege öfter Make-up auf.«
    Ich dachte an meine Garderobe, die hauptsächlich aus Jeans, T-Shirts, Button-down-Hemden und Sweatshirts bestand. Was sollte ich da ändern? Mir fiel nichts ein.
    »Ich rasiere mich öfter?«, schlug ich vor.
    Annie sah auf meine blaue Jogginghose mit den fünf Taschen hinunter.
    »Im Ernst?«, flüsterte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Du könntest sie verschwinden lassen«, meinte sie. »Und sei es nur für den Marathon.«
    Meine erste Reaktion war: Nur über meine Leiche. Aber nach einer kurzen gedanklichen Debatte mit mir selbst gab ich nach. Den Ausschlag gab die Erkenntnis, dass ich im umgekehrten Fall, wenn also Annie die Hose jeden Tag trüge, nach der erstbesten Möglichkeit Ausschau hielte, das Teil feierlich einem Scheiterhaufen zu überantworten. Zum knisternden Feuer würde ich Hymnen an einen allmächtigen Modegott singen, der mich mit Belohnungen überschütten würde, weil ich den Planeten von einer solchen Scheußlichkeit befreit hatte. Außerdem
wäre die Pensionierung der Hose angesichts der Natur unseres künftigen Abenteuers nun wirklich ein niedriger Preis.
    »Jetzt bist du dran«, sagte Annie. »Wenn wir hundert Tage hintereinander Sex haben wollen, was hilft uns über die Ziellinie?«
    »Strümpfe«, platzte es aus mir heraus. »Sexy Nylonstrümpfe, die Art, die bis zu den Oberschenkeln geht.«
    Annie hob die Augenbrauen.
    »Die finde ich scharf!«, erklärte ich. »Nicht von ungefähr spielen sie in Männermagazinen eine so große Rolle.«
    Sie überlegte einige Sekunden.
    »Einverstanden«, sagte sie. »Darüber hab ich noch nie nachgedacht.«
    Das erregte mich. Plötzlich fühlte ich mich befreit, wie jemand, der jahrelang komplett auf Alkohol verzichtet hat und dann an einem brüllheißen Tag beschließt, ein eiskaltes Bier zu zischen. Noch während er den ersten Schluck nimmt, erkennt er, dass es nicht bei diesem einen Bier bleiben wird. Mutig legte ich eins drauf.
    »Pornos«, schlug ich vor. »Die bringen vielleicht was.«
    Erstaunt und sehr skeptisch musterte Annie mich mit einem Blick, der besagte: Du machst wohl Witze!
    »Von Mode zu Porno in fünf Minuten«, sinnierte sie. »Interessant!«
    »Liebling, es heißt, manche Pornos - natürlich nicht alle - seien gut für das Sexleben. Man lernt neue Stellungen und Techniken. Und sie bringen einen, du weißt schon, in Stimmung. Wenn wir es nach anstrengenden Arbeitstagen Nacht für Nacht tun sollen, brauchen wir vielleicht ein wenig … Anregung.«

    »Anregung?«, fragte sie. »Das klingt äußerst verdächtig. Typisch männlich.«
    »Nicht jede Nacht«, sagte ich, strategisch denkend. »Vielleicht nicht mal jede Woche. Aber einmal zum Ausprobieren. Wenn wir finden, das bringt’s nicht, lassen wir es bleiben.«
    Ich bin nicht verrückt nach Pornos, aber die Vorstellung, mir zusammen mit Annie welche anzusehen, gefiel mir. Ich verstand, dass unser Sexprojekt den perfekten Vorwand für diesen Vorschlag lieferte. Im Rahmen unseres Sex-Experiments durften wir es als chemischen Versuch betrachten: Ein bisschen Porno dazugeben und schauen, was passiert.
    »Einverstanden«, sagte sie.
    Treffer!
    »Du hast deine Pornos gekriegt. Jetzt bin ich dran. Sexspielzeug.«
    »Dildos?«, fragte ich mit wild schlagendem Herzen. Dildos waren meiner Ansicht nach was für Leute, die fröhlich verkündeten, »Swinger« zu sein, für Paare, die auf
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