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100 - Leichengeflüster

100 - Leichengeflüster

Titel: 100 - Leichengeflüster
Autoren: Larry Brent
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unmittelbaren Nähe
bestattet werden, werden wie ich kaum oder keine Zerfallserscheinungen zeigen.
Diese Leichen werden meine Helfer sein.
    Aber ich
brauche einen Helfer zumindest auch unter den Lebenden.
    Genau fünf
Jahre nach meinen Tod muß die Flüssigkeit, die ich von den Unsichtbaren
erhielt, wieder auf meiner Grabplatte verteilt werden. Die Flasche und drei
Kelche müssen beschafft und auf den Tag genau um Mitternacht auf den Stein
gestellt werden ...«
    Ted Bowen
schilderte abschließend das Ritual, das Nancy Tyler beobachtet hatte.
    Bowen
entschloß sich, sein Opfer aus dem Reich der Lebenden auch auf dem Friedhof zu
suchen.
    Es war - Brian
Shanon!
    Am Abend vor
seinem Freitod sprach Bowen ihn an - und hypnotisierte ihn. Bei dieser
Gelegenheit hinterließ er ihm jene geheimnisvolle Flasche mit der rätselhaften
Flüssigkeit und den posthypnotischen Befehl, diese zu verstecken und in seinem Sinn
genau fünf Jahre später zu verwenden.
    Brian Shanon
reagierte auf Tag und Stunde genau, kehrte fünf Jahre später in das Versteck
zurück, in dem er die Flüssigkeit aufbewahrte und die Kelche und erfüllte
Bowens dämonischen Auftrag.
    Was hatte er
Brian Shanon damals alles gesagt und was vor allem würde sich bei Bowens
Rückkehr ereignen?
    Diese beiden
Fragen standen nach dem ersten Eindruck mitten im Raum. Und sie beschäftigten
im fernen New York auch X-RAY-1, der umgehend unterrichtet wurde.
    Gegen
Rha-Ta-N’mys Vermächtnis gab es noch keine wirkungsvolle Waffe. Gegen das
Grauen mußte man von Fall zu Fall einen Weg zur Bekämpfung finden.
    Jedes
Ereignis, jeder Vorfall trug den Keim seiner eigenen Unvollkommenheit in sich.
Es galt, die Schwachstelle aufzuspüren.
    »Diese
Schwachstelle ist - Brian Shanon«, sagte Larry Brent hart, als sie auf dem
Rückweg nach Tiverton waren. Morna Ulbrandson hatte inzwischen über den
PSA-Sender Kontakt mit ihnen aufgenommen und sie wissen lassen, daß sie in
einem Cafehaus in Bristol ein langes und eingehendes Gespräch mit Nancy Tyler
geführt hätte. Leider war dabei nicht mehr herausgekommen als das, was man
schon wußte. Nancy hatte allerdings die »Abwesenheit« von Brians Wesen in jener
ersten Nacht des Leichengeflüsters erkannt und vermutet, daß er in Trance
gehandelt hätte.
    Die Fahndung
nach Brian Shanon wurde verstärkt.
    Im ganzen
Land wurde nach einem grünen Morris gefahndet. Jeder Bobby an der Straßenecke,
jeder Beamte im Streifenwagen hatte ein Funkbild des Gesuchten dabei und die Nummer
des polizeilichen Kennzeichens notiert.
    »Bowen hat
eine direkte Beziehung zu Brian Shanon«, schloß Brent nachdenklich seine
Überlegungen. »Er weiß mehr, als wir anfangs glaubten. Deshalb mußte er auch
verschwinden. Vielleicht ist er nur noch zwei Tage weg und taucht auf, wenn
Bowen wieder auferstanden ist. Dann nützt er uns nicht mehr viel. Hoffentlich
wird er bald entdeckt ... Wenn wir ihn bis spätestens nächste Nacht nicht
haben, bleibt uns nichts anderes übrig, als Bowens Grab zu zementieren, um ihn
daran zu hindern, wieder ins Leben zurückzukehren. Jemand, Brüderchen, der sich
die Kehle durchschneidet, sein Leben von Grund auf verwirkt, der sich aus dem
Grab meldet und drei Leichen als Sklaven für seine Pläne ausnutzt, ist mir mehr
als unheimlich. Gleich in welcher Form und Gestalt er wiederkäme - er muß
fürchterlich sein ...«
     
    ●
     
    In dieser,
der vierten Nacht des Leichengeflüsters, waren sie wieder auf dem Friedhof.
    Diesmal zu
dritt. Auch Morna Ulbrandson war anwesend.
    Um
Mitternacht kamen die Leichen. Und wieder wurde das Ritual in allen Details
eingehalten und Ernest Kling erfüllte seinen Part.
    Sein
ruheloser, von dämonischer Kraft gesteuerter Geist tauchte erneut ein in die
rätselhaften und unerforschten Gefilde von Raum und Zeit.
    Er entdeckte
das Schicksal eines Mannes, den Rha-Ta-N’my in die Enge getrieben hatte.
    Dieser Mann
saß ebenfalls in einem Irrenhaus. Es war ein anderes als das, in dem Patrick
Dolan auf seine Befreiung wartete.
    Und was Larry
Brent, Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson aus dem Wispern und Flüstern der
Leiche erfuhren, zog sie vollends in Bann.
    Im
Mittelpunkt dessen, was Ernest Kling berichtete, stand...

 
    Das Spiegelbild
     
    Seit geraumer
Zeit spürte er die Veränderung.
    Er schlief
nachts schlecht, hatte Herzpochen, Schweißausbrüche und fing an, seine Frau zu
hassen. Sie ging ihm auf die Nerven. Die Art, wie sie den Kaffee servierte,
regte ihn auf, er mochte nicht, wie sie ging, was
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