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10 - Die Angel Chroniken 3

10 - Die Angel Chroniken 3

Titel: 10 - Die Angel Chroniken 3
Autoren: Nancy Holder
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Gesicht, wenn sie sich vorstellte, dass sie niemals wirklich mit Angel zusammen sein dürfte. Ihr Leben glich in keiner Weise dem anderer Mädchen. Musste das nicht heißen, dass auch die Regeln anders zu sein hatten? »Was ist, wenn ich nie wieder solche Gefühle habe?« Was ist, wenn ich sterbe, ohne die Liebe kennen gelernt zu haben?
    Willow lächelte Buffy an. » Carpe diem. Das hast du mir einmal gesagt.«
    Buffy sah sie verblüfft an. »Fisch des Tages?«
    Willow fing an zu kichern. »Nicht Karpfen. Carpe. Das bedeutet: >Nutze den Tag<.«
    »Ach ja, stimmt.« Buffy wurde plötzlich ganz still. Ihr Herz klopfte stark. Ihr ganzes Wesen sang vor Freude, als ihr bewusst wurde, dass sie die Entscheidung getroffen hatte. »Ich glaube, wir werden es tun«, gab sie schließlich zu. »Den Tag nutzen, meine ich. Wenn man erstmal an einem bestimmten Punkt angelangt ist, wird es irgendwie unumgänglich.« Sie sah Willow forschend an. War die Freundin jetzt geschockt? Angewidert? Aber wie sie vorausgesehen hatte, stand Willow auf ihrer Seite.
    »Wow!«, stieß sie ein bisschen wehmütig, aber offenbar tief beeindruckt hervor.
    Buffy musste lächeln. Sie war ein wenig verlegen, ein bisschen aufgeregt und sehr erleichtert. »Ja.«
    »Wow!«, machte Willow wieder in demselben ehrfurchtsvollen Ton.
    Da läutete die Schulglocke. Buffy stöhnte und erhob sich. Willow stand auch auf und trottete hinterher. »Wow«, sagte sie wieder.
    Sie holte Buffy ein. »Wow.«
    »Ja«, stimmte Buffy fröhlich zu. Sie warf einen Blick auf die steinernen Picknick-Tische - genauer gesagt, zu einem Typen, der auf einem dieser Tische saß und auf einer elektrischen Gitarre klimperte. Neben ihm auf dem Tisch stand ein großer schwarzer Verstärker. Jetzt ist Willow an der Reihe, mal über ein paar Dinge nachzudenken.
    »Hey«, näselte Buffy kokett, »wo wir gerade über gewagte Sachen reden - Oz sitzt da drüben. Was haben wir denn dazu zu sagen? Fliegen da nicht auch die Funken?«
    Willow wurde rot. »Er ist neu. Ich mag seine Hände.«
    Buffy war hoch erfreut. »Oho, wenn man sich an unbedeutenden Details festhält, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass man verknallt ist.«
    »Ich weiß aber trotzdem nicht«, wandte Willow bescheiden ein. »Ich meine, er ist doch ein paar Klassen höher.«
    Das beeindruckte Buffy überhaupt nicht, obwohl sie im Grunde Willows Zögern verstand. »Du meinst, deshalb war er zu alt? Also bitte. Mein Freund hat schon längst seinen Zweihundertsten gefeiert.«
    »Stimmt«, gab Willow mit festerer Stimme zu. Dann verlor sie wieder ihren Mut.
»Ich glaube aber... ich bin bloß ... «
    Buffy spürte, dass es ai der Zeit war, ihrer Freundin einen aufmunternden Stoß zu versetzen. Willow war so ein lieber Mensch. Sie verdient einen netten Freund, mit dem sie ausgeht und Spaß hat. Okay, Oz weiß zwar nicht über meine andere Identität Bescheid - er ist eben keiner meiner kleinen Jagdgehilfen, wie Xander es so treffend ausdrückt, aber wir werden schon einen Weg finden, wie wir ihn aus der Sache raushalten, ohne dass es allzu blöd wirkt. Und wo wir gerade von alten, unerwiderten Lieben reden ...
    »Du kannst nicht - den Rest deines Lebens darauf warten, dass Xander aufwacht und endlich merkt, wie toll du bist. Raff dich auf!«, spornte sie ihre Freundin an. »Red mit ihm.«
    Willow war nicht vollständig überzeugt. »Und was ist, wenn aus dem Reden ein verlegenes >Großes Schweigen< wird?«
    »Du kannst es doch nicht wissen, ehe du es versucht hast«, ermahnte Buffy sie. Dann machte sie sich auf und überließ Willow ihrem Experiment.
    Schluck.
    Willow nahm all ihren Mut zusammen und ging auf Oz zu. Der saß immer noch auf dem Tisch und klimperte auf seiner Gitarre.
    »Hey!«, grüßte Willow und kam um den Tisch herum.
    Sobald er ihre Stimme vernahm, ließ Oz das Klimpern sein und blickte zu ihr auf. »Hey«, grüßte er zurück, während er sie aufmerksam ansah. Das war es, was sie wirklich an ihm mochte: Er wusste, dass Zuhören mehr bedeutete als darauf zu warten, dass man mit dem Reden an der Reihe war.
    Aber schon war wieder sie an der Reihe! »Habt ihr, ähm, heut Abend 'nen Gig?« Sie versuchte, besonders hip zu klingen, wusste aber, dass es wieder mal ziemlich uncool klingen würde.
    »Nein, ich übe bloß«, antwortete er. »Weißt du, unsere Band will jetzt diesen neuen Sound draufkriegen ... damit's endlich kracht. Und deshalb - muss ich üben.«
    »Ich finde, ihr hört euch jetzt schon klasse an«,
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