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1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi

Titel: 1 Fatale Bilanz - Ein Hamburg-Krimi
Autoren: Stefanie Ross
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dafür fehlt mir leider die Handhabe.« Matthias zuckte mit den Schultern und deutete mit dem Kaffeebecher aufden Mercedes. »Und dann sind da noch die Schüsse. Hast du dir den Daimler schon angesehen?«
    Sven ahnte, worauf Matthias hinauswollte, war aber gespannt, ob sie beide zum gleichen Ergebnis gekommen waren. »Ja.«
    »Der Täter wollte ihn nicht umbringen. Mit einem gezielten Schuss den Außenspiegel weggehauen und elf Mal auf die Front gefeuert. Alle dicht zusammen auf der Beifahrerseite und weit oben. Dazu der Treffer auf unser Blaulicht. Da konnte jemand verdammt gut mit seinem Spielzeug umgehen, wollte aber weder Kranz noch uns ernsthaft verletzen. Die Möglichkeit dazu hätte er gehabt.« Matthias zögerte kurz. »Wenn du mich fragst, ist es auch kein Zufall, dass sämtliche Geschosse im Wagen steckengeblieben sind und niemand durch herumfliegende Kugeln was abbekommen hat. Aber frag nicht, wie ich darauf komme. Einfach nur ein Gefühl. Vielleicht hat Sandra aus Kranz inzwischen was rausbekommen.«
    »Ist das die Kollegin mit den kurzen, braunen Haaren bei ihm?«
    »Genau, wenn man davon absieht, dass sie eine unverständliche Vorliebe für Grünzeug hat und mir dauernd meine Hamburger und Currywürste vermiesen will, hat sie einen guten Instinkt.«
    Matthias gab Sandra ein Zeichen, zu ihnen zu kommen. »Sandra, das ist Sven Klein, LKA. Er hat die Leitung. Hat Kranz noch etwas Sinnvolles von sich gegeben?«
    »Er redet zwar gerne über sich, aber nur belangloses Zeug, das kannst du vergessen. Ein absoluter Angeber. Aber er hat Angst, vielleicht einen Schock, seine Hände zittern, und er raucht eine Zigarette nach der anderen. Wenn du mich fragst, weiß er, worum es geht, behauptet aber das Gegenteil.«
    »Großartig.« Auch wenn es nicht viel war, würden sie an diesem Abend nicht mehr erreichen. »Wenn ihr eure Zeugenaussagen schon vorläufig zu Protokoll gegeben habt, lasst uns für heute Schluss machen. Vielleicht finden die Techniker noch was.Wir treffen uns übermorgen bei mir im Büro, sehen uns an, was wir haben, und regeln das weitere Vorgehen.«
    Ungeduldig schüttelte Sandra den Kopf. »Was ist mit morgen? Ich will wissen, was hier los ist.«
    Das wurde immer besser, jetzt erzählte ihm eine junge Kollegin, wie er seinen Job erledigen sollte. Für eine Erklärung, warum Polizisten nach einer Schießerei einen Tag Sonderurlaub bekamen und warum er ihre Hilfe im Moment nicht benötigte, fehlte ihm die Geduld.
    »Alles Weitere übermorgen in meinem Büro.« Bisher hatte es niemand gewagt, ihm zu widersprechen, wenn er diesen Ton anschlug. Dies galt auch für die junge Kollegin.

2
    Wieder wurde Sven zum Halten gezwungen, nachdem er den Wagen in den letzten fünf Minuten keine zwanzig Meter bewegt hatte. Hätte er gewusst, dass am Winterhuder Marktplatz die Ampeln ausgefallen waren, wäre er zu Fuß gegangen. Hellsehen gehörte allerdings nicht zu seinen Fähigkeiten, und der Verkehrsfunk auf NDR2 hatte kein Wort über das Chaos zwischen Kellinghusen Straße und Jahnstraße verloren. Großartig. Ungeduldig trommelte er auf das Lenkrad seines BMWs. Er hatte es für eine gute Idee gehalten, sich mit Joachim Kranz in dessen Haus in Eppendorf zu verabreden. Das private Umfeld des Mannes interessierte ihn und würde ihm mehr verraten als das Büro in der Bank. Soweit die Theorie. Zu Fuß hätten sie die kaum drei Kilometer schon zurückgelegt. Da seine Ungeduld kein ausreichender Grund war, das Blaulicht aufs Dach zu klemmen, beschloss er, dass ein Gespräch mit Matthias ihn auf andere Gedanken bringen konnte. Sein Freund war unerwartet im Polizeipräsidium aufgetaucht und hatte sich nicht davon abbringen lassen, ihn zu Kranz zu begleiten.
    »Wenn Sandra erfährt, dass du heute mit mir zusammenarbeitest, dürftest du Ärger bekommen.«
    »Lieber Ärger mit ihr, als einen freien Tag zu Hause.«
    »Was ist denn bei euch los?« Sven zögerte, ehe er weitersprach. »Ist zwar schon etwas her, aber ich habe deine Frau nicht als Hausdrachen in Erinnerung, der dir das Leben zur Hölle macht.«
    »Schönen Wagen hast du. Mit deinem Fünfer BMW kommt meine alte Gurke nicht mit, also hast du beim Alten immer noch einen Stein im Brett. Aber du hast für den Laden auch genug riskiert. Berichtest du immer noch direkt an den Präsidenten und umgehst elegant den Chef des LKA?«
    Sven ging auf die Stichelei nicht ein, sondern sah seinen Freund wortlos an, bis der einlenkte.
    »Also gut, Yvonne hat beschlossen, dass ein
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