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1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt

Titel: 1. Die Rinucci Brüder: Wenn golden die Sonne im Meer versinkt
Autoren: Lucy Gordon
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nicht.“ Was er damit meinte, war ihr rätselhaft. Es interessierte sie momentan auch nicht, denn es ging ihr vor allem um Mark. Sie konnte nicht vergessen, wie sehr sich seine Miene bei ihrem Anblick aufgehellt hatte und wie wichtig es für ihn gewesen war, dass sie mitkam. „Okay, ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig“, fügt e Justin Dane ruhig und sachlich hinzu. „Das kann warten. Mark zuliebe sollten wir uns beim Essen zusammennehmen. Anschließend müssen wir uns ernsthaft unterhalten“, entgegnete s ie.
    Er runzelte die Stirn. An so eine Behandlung war er offenbar nicht gewöhnt.

„Gut, während Sie mit Mark essen, erledige ich drin gende Anrufe.“
    „Nein, Sie essen mit uns“, protestierte sie energis ch. „Wie oft sitzen Sie mit Ihrem Sohn am Tisch?“
    „Nicht oft. Ich habe andere Dinge zu tun.“
    „Ja, das kann ich mir vorstellen. Ihre Arbeit ist schrecklich wichtig. Noch wichtiger ist jedoch, dass Sie mehr Zeit mit Ihrem Sohn verbringen.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Miss Wharton, ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie sich um Mark gekümmert haben, doch alles andere geht Sie nichts an.“
    „Da muss ich Ihnen widersprechen. Wenn ich Ihrem Sohn zuliebe auf den Abend mit meinem Freund verzichte, kann ich von Ihnen erwarten, dass Sie mit Mark zu Abend essen. Wenn Sie dazu nicht bereit sind, verabschiede ich mich jetzt. Wie Sie es Mark erklären, ist dann allein Ihr Problem.“
    „Merken Sie sich eins: Ich lasse mir von niemandem Vorschriften machen“, fuhr er sie zornig an.
    „Lily hat den Tisch auf der Terrasse gedeckt“, verk ündete Mark in dem Moment. „Kommt ihr?“
    Sekundenlang befürchtete Evie, Justin Dane würde si ch weigern. Doch zu ihrer Erleichterung antwortete er lächelnd: „Ja, natürlich.“
    Sogleich nahm Mark ihre Hand und zog Evie auf die Terrasse. Es war ein warmer Abend, und die Sonne war noch nicht untergegangen.
    „Erzähl uns doch bitte, warum du nach der Schule ni cht nach Hause gekommen bist und uns alle in Aufregung versetzt hast“, forderte Justin Dane seinen Sohn während des Essens auf. „Ach, das kann er Ihnen später immer noch verraten“ , mischte Evie sich ein. „Mark ist ein nachdenklicher Junge und möchte wahrscheinlich manc hmal allein sein. Das ist ganz normal.“
    „Ich wollte doch nur …“, begann Justin.
    „Nein, nicht jetzt“, unterbrach sie ihn freundlich, aber bestimmt. „Ich habe deinem Vater die Klassenarbeit gezeigt“, wandte sie sich an Mark. „S ie ist sehr gut. Er ist übrigens einer meiner besten Schüler, Sie können stolz auf ihn sein, Mr. Dane“, fügte sie hinzu und warf Marks Vater einen flüchtigen Blick zu.
    „Na ja, wenn Sie es sagen, glaube ich es.“ Es klang skeptisch.
    „Ich kann Ihnen versichern, ich weiß, wovon ich red e, auch wenn ich nur aushilfsweise an der Schule unterrichte. Das gesamte Kollegium ist der Meinung, dass Sie stolz auf Mark sein können. Er ist immer sehr hilfsbereit, übernimmt al le möglichen Aufgaben und hat viel Teamgeist, wie allgemein lobend festgestellt wird.“
    „Teamgeist kann vielleicht ganz nützlich sein“, bra chte er hervor. „Doch Sie haben erwähnt, dass Sie nur aushilfsweise unterrichten. Bleiben Sie nicht lange an der Schule?“
    „Nein, nur bis zum Ende des Schuljahres. Anschließe nd übersetze ich wieder Bücher.“ „Sie gehen wirklich wieder weg?“ Mark wirkte plötzl ich ganz deprimiert.
    „Ich halte mich nie lange an einem Ort auf“, gab si e zu. „Es macht mir Spaß, fremde Länder kennenzulernen. In einigen Monaten fliege ich wieder nach Italien.“
    „Wohin genau?“, fragte Mark.
    „Ich fahre durch das ganze Land und studiere die verschiedenen Dialekte.“
    „Sprechen nicht alle Italiener dieselbe Sprache?“
    „Doch. Aber die Dialekte in den einzelnen Regionen unterscheiden sich sehr voneinander.“ „Wie sehr?“ Mark wurde immer neugieriger.
    Evie nannte ihm einige Beispiele, und der Junge hör te aufmerksam zu.
    „Schicken Sie mir Ansichtskarten?“
    „Ja, von allen Orten, durch die ich komme“, verspra ch sie.
    Dann wollte er noch viel mehr wissen über das Land, und sie beantwortete seine Fragen bereitwillig.

„Mach mal eine Pause, Mark, und lass Miss Wharton essen“, forderte Justin Dane schließlich seinen Sohn überraschend freundlich auf.
    Sogleich verstummte Mark, und sie konzentrierten sich auf das Essen.
    Plötzlich erregte der Hund, der aus dem Garten auf die Terrasse lief, Evies Aufmerksamkeit. Ihm folgten
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